Dienstag, 23. April 2024

Pater Heimerl schweigt nicht: Gott allein genügt.

M. Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae das Interview, das Maike Hickson für LifeSiteNews mit Pater Joseph Heimerl zum Umgang des amtierenden Papstes mit Kritikern und zur Person des Glaubenspräfekten Tucho Fernandez und seine Dekrete geführt hat. 
Hier geht s zum Original: klicken  

"PATER HEIMERL: DER PAPST KANN DIE GEBOTE NICHT ÄNDERN. EHEBRUCH UND SODOMIE SIND SCHWERE SÜNDEN."

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, wir bieten Ihnen dieses Interview an, das Maike Hickson mit Pater Joachim Heimerl für Life Site News geführt hat. 

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Der Österreichische Priester Pater Joachim Heimerl hat Father Jesusmary Missigbaton bei seinem kanonischen "Schauprozess" verteidigt und Papst Franziskus wegen seiner neuen Autobiographie kritisiert, in der er Papst Benedikt XVI herabsetzt.  

In einem Exklusiv-Interview mit LifeSiteNews diskutiert Pater Heimerl die Autobiographie von Papst Franziskus, die in Form eines Interviews in Buchlänge mit dem Titel " Der Nachfolger" veröffentlicht wurde. Heimerl sagte, Zweck des Buches sei es, die "Kontrolle über das Narrativ über sein problematisches Pontifikat zu erlangen." 

Heimerl verurteilt auch Fiducia Supplicans, den heterodoxen Text des Vaticans, der das Segnen der Homosexualität unterstützt, nennt das Häresie ebenso wie die Suspendierung des Afrikanischen Priesters Fr. Jesusmaria, der wegen seiner deutlichen Kritik an Franziskus auf seinen kanonischen Prozess wartet. 

Heimerl hat zahlreiche Artikel geschrieben, in denen er Papst Franziskus kritisiert und den Pontifex beschuldigt, einen "Kampf gegen die Kirche" anzuzetteln und tadelt ihn dafür, Unbehagen, Häresie und Spaltung weit zu verbreiten- besonders durch seine Unterdrückung der traditionellen Lateinischen Messe und Zustimmung zu "homosexuellen Segnungen".

Das schriftliche Interview wurde von Maike Hickson in deutsch geführt.

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Der neue Präfekt des Glaubensdicasterium, Kardinal Victor Manuel Fernandez  hat Fiducia Supplicans erneut verteidigt, in dem das Segnen gleichgeschlechtlicher Paare verteidigt, und sagt, daß "Papst Franziskus unser Verständnis des Segnens ausgeweitet" und "hat die Mascht das zu tun". Hat der Papst das Recht, einen "Segen" für homosexuelle "Paare" einzuführen und kann es einen solchen Segen geben?   

"Zuerst möchte ich ein Wort über Kardinal Fernandez sagen: seine Ernennung zum Glaubenspräfekten  und Kardinal ist für die ganze Kirche schmerzlich: Fernandez ist absolut ungeeignet als Präfekt. Er selbst ist jahrelang der Häresie verdächtig gewesen, mit der er selbst flirte. Zusätzlich fehlen ihm die (hohen) theologischen Qualifikationen für das Amt des Präfekten des Glaubensdicasteriums und er hat sich durch seine pornographischen Schriften selbst absolut unerträglich gemacht.

Nach alledem ist seine Ernennung ein so krasser Fall von Nepotismus, der einen sprachlos macht. Obwohl es in der Vergangenheit für Päpste üblich war, ihre Favoriten in die höchsten Ämter zu befördern, ist das heute Gott sei Dank nicht länger akzeptabel und in diesem Fall hochgradig peinlich.



Wenn wir das alles zusammenfassen, kommen wir zu dem Schluss, daß der Kardinal so schwer beschädigt ist, daß er kein Prestige oder Autorität mehr hat. Wenn er im Amt bliebe, würde er nicht nur einen Narren aus sich selbst sondern auch aus dem Papst machen. 

So weit wie es das "Segnen" betrifft, ist es ein Segnen "irregulärer Paare", d.h. sowohl für homosexuelle "Paare" als auch jene, die im Ehebruch leben (heterosexuell).

Kraft der göttlichen Offenbarung hat das immerwährende Lehramt der Kirche immer beides abgelehnt. Praktizierte Homosexualität und Ehebruch sind schwere Sünden, die Gott nicht segnet sondern eher straft.  

Jeder der solche Beziehungen im Namen Gottes "segnet" -handelt gegen Gott, d.h. er begeht einen Akt von Blasphemie und deshalb ein Sakrileg. 

Keiner sollte es wagen, sich über Gottes Gebote und seine Offenbarung zu stellen, nicht einmal der Papst. Im Gegenteil - Aufgabe ist, den Glauben der Kirche zu verteidigen und nicht "Segnungen" einzuführen, die nicht nur zu Häresie führen -wie Kardinal  Gerhard Müller sagte- sondern durch ihre eigene Natur Häresie sind.

Kein Papst, kein Konzil, kein Kirchenlehrer oder sonst jemand könnte das ändern, und aus diesem Grund hat es auch niemand je getan.

Aus diesem Grund hat Franziskus keine andere Wahl, als das Dokument des "Segnens" zurückzuziehen -oder sich dem Vorwurf der Häresie auszusetzen. Das ist genau das, was unsere Orthodoxen  Schwesterkirchen zu Recht unterstreichen, wenn sie sagen, daß die Katholische Kirche mit diesen "Segnungen" den Boden der Hl. Schrift verlassen hat. Einfach ausgedrückt- bedeutet das, daß diese Segnungen nicht nur nicht katholisch sondern einfach nicht christlich sind.

Ist es der Kirche möglich, ihre Lehre zur Homosexualität zu ändern?  Könnte es z.B, soziale Entwicklungen oder Entwicklungen in der Soziologie und Anthropologie geben, die eine solche Änderung rechtfertigen würden? 

Heutzutage hören wir ständig von neuen Entdeckungen in den "Humanwissenschaften“, die zu einer Änderung der Lehre der Kirche führen sollten. Allerdings liegt der Punkt hier ganz anders: Die "Humanwissenschaften“ sind keine Quelle göttlicher Offenbarung, und die Kirche ist nicht dazu da, wissenschaftlichen oder, in diesem Fall, ideologischen Ideen nachzugeben. Sie vertraut ausschließlich dem Willen Gottes an, der in der Heiligen Schrift und im ständigen Lehramt klar zum Ausdruck kommt. Gott ändert seine Offenbarung nicht, und aus diesem Grund kann die Kirche ihre Lehre in diesem wie in allen anderen Fällen nicht dem Zeitgeschmack anpassen. Wäre dies nicht der Fall, würde die Kirche zu einer politischen Schöpfung der Menschen werden, wie wir es beispielsweise bei den Protestanten in Deutschland sehen, und würde aufhören, Kirche Gottes zu sein

Papst Franziskus hat ein neues Interview in Buchlänge veröffentlicht, in dem er das Konklave von 2005 kommentiert und die Ergebnisse der Wahlgänge veröffentlicht. Möchten Sie das kommentieren?

Der Papst sieht dieses Interviewbuch als eine Art "Autobiographie“. Wie wir wissen, liegt es in der Natur einer Autobiografie, zu lügen, um sich selbst zu rechtfertigen. Aus diesem Grund nannte Johann Wolfgang von Goethe seine Autobiographie Fiktion und Wahrheit. "Aus meinem Leben“ und die berühmten Memoiren von Giacomo Casanova veranschaulichen das, wie auch viele andere.

Wenn man an die Autobiografien von Päpsten denkt, denkt man an die Interviews, die Benedikt XVI. als Kardinal und dann als Papst mit Peter Seewald geführt hat. Diese Interviews sind vor allem deshalb so wertvoll, weil sie theologische und spirituelle Tiefe haben und sich nicht auf das Persönliche beschränken. Sie zu lesen ist ein großer zeitloser Gewinn.

Ich fürchte, das Gleiche gilt nicht für die Bücher mit den Interviews des aktuellen Papstes. Franziskus hingegen gibt sich dem Klatsch hin, der vielleicht noch erträglich ist. Vor allem aber geht er gegenüber missliebigen Menschen eher rücksichtslos vor: zu nennen wären hier Kardinal Robert Sarah, Erzbischof Georg Gänswein und viele andere.

Das allgemeine Problem besteht darin, daß der Papst sich – entschuldigen Sie – als wütender und etwas gesprächiger alter Mann zeigt, was seinem Amt nicht gut tut.

Benedikt XVI. hingegen hat in seinen Interviews gezeigt, wie es anders und viel besser geht: eleganter, päpstlicher – ich würde einfach sagen heiliger und attraktiver. Mit seinen Interviews bedient Franziskus im Grunde nur kirchlichen Klatsch und die schlimmsten Ressentiments der Kirchenfeinde. Benedikt hat die Herzen seiner Leser erwärmt, weil er sie auf den Weg Jesu Christi geführt hat.

Was Benedikt betrifft, möchte ich hinzufügen, daß es von Franziskus sehr gewagt ist, ihn in diesem Buch als "Übergangspapst“ zu bezeichnen.

Tatsächlich steht Franziskus vor dem Problem, der Nachfolger zweier wichtiger Päpste zu sein. Ich bin bereit zu glauben, daß das nicht einfach ist. Aber die Bedeutung seines Vorgängers auf diese Weise herunterzuspielen, ist so unglaublich, daß Franziskus mit diesem Buch wahrscheinlich nur eines erreicht hat: Niemand nimmt ihn ernst, und jeder weiß, daß es nur darum geht, das Narrativ über sein problematisches Pontifikat in die Hand zu nehmen. Die Erfahrung zeigt, daß Autobiografien dieses Ziel nie erreichen, geschweige denn Interviews dieser Art, deren Ästhetik und inhaltliche Qualität eher dürftig sind.

Pater Jesusmary (Janvier Gbenou) wurde aus dem Opus Dei entlassen, weil er das päpstliche Reformprogramm kritisierte. Nun befürchtet er, daß er komplett aus dem Priesteramt entlassen wird. Er ist nicht der einzige Priester, dem lediglich Kritik am Papst vorgeworfen wird. Wie würden Sie das kommentieren?

Ich habe diesen Fall sehr aufmerksam verfolgt und die Texte des Priesters gelesen, denen ich voll und ganz zustimmen möchte. Seine Kritik ist berechtigt und angemessen geäußert. Er hat nichts falsch gemacht.

Was falsch ist, ist die Art und Weise, wie damit umgegangen wird, obwohl es nichts anderes als die Lehren der Kirche darstellt!

Leider ist seine Vorgehensweise typisch: Zuerst werden die Meinungsverbote verhängt, dann folgen die sogenannten "kanonischen“ Prozesse, die – wie in diesem Fall – reine Schauprozesse sind. Das Urteil ist von Anfang an klar.

Es hilft nicht, daß das Dicasterium für die Glaubenslehre kürzlich ein Dokument zur Menschenwürde veröffentlicht hat, in dem es sich ständig auf die Menschenrechte beruft, sie aber einem angeblichen "Gehorsam“ unterordnet, der tatsächlich missbräuchlich und aufdringlich ist.

In der Kirche ist ein Grundrecht wie die Meinungsfreiheit (immer) ein völlig fremder Begriff. Leider gilt dies insbesondere für Geistliche und derzeit noch mehr, wenn sie den traditionellen Glauben vertreten.

Wer sich dagegen für Häresie aller Art ausspricht, hat derzeit nichts zu befürchten. Schauen Sie sich Deutschland an: fast alle Bischöfe dort verleugnen inzwischen den katholischen Glauben – niemand wird auch nur ermahnt oder seines Amtes enthoben. Bischof Joseph Strickland hatte ein anderes Schicksal, ebenso wie Kardinal Raymond Burke, Kardinal Müller, Kardinal Sarah, Pater Jesusmary und viele andere, die niemand kennt. Ich werde sicherlich der Nächste sein, aber ich werde nicht mehr schweigen als die anderen. Bleiben wir Christus und seiner Kirche treu und bekennen wir den Glauben, wie er ist und immer war. Alles andere wäre ein Verrat am Herrn und seiner Kirche. Ich stimme Teresa von Avila zu: "Nichts sollte dich erschrecken, nichts sollte dich verwirren, alles vergeht, nur Gott bleibt derselbe. Gott allein genügt.“

Quelle: P. J. Heimerl, M. Hickson, M. Tosatti, Stilum Curiae

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