Andrea Zambrano berichtet für La Nuova Bussola Quotidiana über die Entwicklung im Malteser Orden und kommentiert den Brief, den Kardinal Becciu an die Ordensleitung geschickt hat.
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"MALTESER ORDEN, BECCIU STOPPT DEN DEUTSCHEN "COUP"
SchwererKonflikt um den religiösen Charakter des Malteser Ordens angesichts seiner Säkularisierung: weniger Macht für die Ordensleute und mehr für den aktuellen UNO-Vorgaben folgenden von Freiherr von Boeselager geführten Flügel. Die deutsche Führung hat einen Putsch versucht, indem er zu einem außerordentlichen Kapitel drängte-dabei aber gegen die Ordensregeln verstieß. Der Hl. Stuhl, der 2017 noch zugunsten von Boeselagers-wegen der Kondomaffäre- intervenierte, hat den Schachzug vorhergesehen und ihn gestoppt.
BRIEF DES PRÄFEKTEN
"Ich lade dazu ein, alle Gefühle von Vorherrschaft oder Vergeltung zu überwinden". Die Warnung, die der Vatican an die derzeitige Leitung des Malteser Ordens gerichtet hat. läßt sich in diesen spärlichen aber eindeutigen Worten zusammenfassen. Eine Warnung. die das Gesicht von Kardinal Angelo Becciu trägt. Tatsächlich ist er der Autor des Briefes vom vergangenen Juli, mit dem der Sonderdelegierte des Papstes die Bemühungen der Strömungen im deustchen Orden gestoppt hat, die ohne den notwendigen Respekt vor den Statuten des Ordens nach dem Tod des Großmeisters Giacomo Della Torre des Tempio di Sanguinetto mit der Nachfolgefrage vorangehen wollte."
La Nuova Bussola Quotidiana ist in den Besitz des Briefes gekommen, der bis heute geheim und auf einen kleinen Kreis hoher Würdenträger begrenzt geblieben ist, der zeigt, wie sehr sich der 1000-jährige Orden am Scheideweg befindet: ob er ein seinem Ursprüngen treuer religiöser Orden bleibt oder seine Natur verliert und eine Art "gemeinnützige Organisation" wird, die- obwohl sie Subjekt des Völkerrechtes ist- von ihrer Berufung unter dem Motto: "Tuttio fidei, Obsequim pauperum" aber vor allem aber vom Gehorosam gegeüber der Kirche, abweicht.
Im Gegensatz zur in letzter Zeit, mindestens aber seit 2017- gängigen Lesart--als der Papst Großmeister Matthew Festing wegen seiner Kondomkontroverse mir dem damaligen Großkanzler Albrecht von Boieselager zum Rücktritt zwang, ist das, was jetzt im Souveränen Malteser Orden paisiert, kein interner Kampf zwischen den Progressisten, repräsentiert von der deutschen Vereinigung und den Konservativen, besonders den nordamerikanischen und italienischen (die 2/3 der Ordenmitglieder stellen).
In Wirklichkeit geht es um einen schwerwiegenden Konflikt über die religöse Natur des Ordens angesichts seiner fortschreitenden Laisierung und der Signale, die seit der Reform der Ordenskonstitution und des Ordenskodex (den beiden fundamentalen legislativen Texte des Ordens) von 1997 ausgesandt wurden, die die Früchte der letzten Zeit enthüllen. Ein Orden, der nicht mehr religiös ist und bereit, sich der großen Reihe der speziellen Projekte der UNO anzuschließen und eine Agenda zu akzeptieren, die nicht der Lehre der Kirche entspricht.
Paradoxerweise aber, scheinen der Hl. Stuhl- nachdem Papst Franziskus 2017 als Verbündeter von Baron von Boeselager beim Sturz von Festing und der Degradierung von Kardinal Burke betrachtet wurde, und der Papst, deren Treuhänder Becciu ist, heute entschlossen zu sein, am Ende eines ernsthaften Reformprozesses, der die religiöse Natur der Ritter des Hl. Johannes bekräftigt, ihre Treue zur Kirche von Rom stärken zu wollen, ohne die souveränen Rechte zu ändern, die der Ausübung der zahlreichen caritativen Aktivitäten nachgeordnet sind.
An ein zentrales Thema- das der Ritter mit Profess- die in jeder Hinsicht Ordensleute sind- wollte Kardinal Becciu auch am 3. September in Scala anläßlich der Hl. Messe zur Erinnerung an den Sel. Gerarado Sasso, Gründer des Ordens der Johanniter, wie die Malteser Ritter auch genannt werden, daran erinnern, "daß die Ritter mit Profess mit uns vereinigt sind, damit ihr unter euch die evangelische Brüderlichkeit bezeugen und in die Welt tragen könnt. wenn ihr durch eure wohltätigen und solidarischen Inititatien die Liebe Gottes und die Rettung duch Christus vermittelt und so Abbilder der Barmherzigkeit des Himmlischen Vaters werdet-" Und genau zu dieser Messe waren die Ordensritter mit Profess nicht eingeladen, wohl um verständlich zu machen, daß die Kontroverse zwischen dem religiösen Zweig und der Führungsriege heute beide der Kontrolle durch von Boeselager unterliegen.
Seit geraumer Zeit versucht die deutsche Ordensleitung bereits, die Ordensmitglieder mit Profess zu isolieren, deren Zahl unter der Leitung von Großmeister Festing in der ganzen Welt angewachsen war- besonders in Italien, England den USA und Canada, während sie in Deutschland, das heute nur einen einzigen Priester mit Profess hat, gleich blieb.
Nach dem vorzeitigen Tod von Großmeister Dalla Torre, hat die deutsche Leitung -um das Projekt zur Kontrolle über den Orden voran zu treiben, den klassischen Putsch versucht, auf die Durhführung eines außerordentlichen Kapitels gedrängt, wo einem vor der Wahl des neuen Großmeisters (oder eines Leutnants des Großmeisters) formulierten Reform der Charta des Kodex zugestimmt werden soll, was den geltenden Vorschriften widerspricht.
Der Hl. Stuhl hat die Manöver der deutschen Leitung geahnt ind gestoppt.
Der von Becciu geschriebene Brief ist im vergangenen Juli an Fra´Ruy Goncalo do Vallo Peixolo de Villas Boas, Großkammandant, geschickt worden, der nach dem Tod Dalla Torres Leutnant ad interim wurde und dessen Führung die Leitung des Ordens vorübergehend anvertraut wurde.
In seinem Schreiben nimmt der Kardinal die Einberufung des Staatsrates zur Wahl eines Großmeisters oder eines Leutnants zur Kenntnis und "die kluge Entscheidung, die Einberufung des außerordentlichen Kapitels auf einen noch festzulegenden Termin zu verschieben". In Bezug auf den Reformentwurf zögert der päpstliche Delegierte nicht, zu erklären, daß "der seine Zeit brauchen wird", was darauf hindeutet, daß wir noch weit davon entfernt sind, einen Text zu verfassen, der der Arbeit des Außerordentlichen Kapitels vorgelegt werden soll. Auf jeden Fall kann die Genehmigung der Reform nicht ohne Einhaltung aller formalen Schritte erfolgen, die in den geltenden Vorschriften vorgesehen sind.
Vergangene Woche haben in der Abtei Engelberg in der Schweiz die Präsidenten der nationalen Vereinigungen des Ordensritter an einer Versammlung zur Wahl der 15 Delegierten für den Staatsrat teilgenoimmen, der in Rom im kommenden November stattfinden soll- vorausgesetzt die gesundheitlichen Restriktionsmaßnahmen allen erlauben, teilzunehmen. An diesem Treffen hat auch Großkanzler von Boeselager teilgenommen, wo er den Anwesenden erneut die von der Ordensleitung geplante Säkularisierung des Ordens und seine Unabhängigkeit vom Hl. Stuhl vorlegte.
Die Linie der deutschen Leitung gibt jedoch nicht das bei den Ordensmitgliedern der ganzen Welt verbreitete Gefühl wieder. Kardinal Becciu fällt jetzt die delikate Aufgabe zu, die unterschiedlichen Seelen zu versöhnen und den ältesten christlichzen Ritterorden vor der Säkularisierung zu retten -Eckpunkte zur Rückkehr an die Macht. Die anfängliche Allianz mit dem Vatican hat sich für von Boeselager & co in einen "Eisernen Arm" verwandelt.
Quelle: LNBQ, A. Zambrano
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