Riccardo Cascioli, Chefredakteur von La Nuova Bussola Quotidiana betritt mit einem Artikel zur Verteidigung des Hl. Johannes Pauls II gegen die durchsichtigen Manöver der Schuldverlagerung in der McCarrick-Affäre das Feld und wartet mit Details aus der Geschichte und aus dem McCarrickbericht auf, die seine Sichtweise stützen.
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"ANGRIFF AUF JOHANNES PAUL II: DAZU DIENT DER McCARRICK-BERICHT"
Vom National Catholic Reporter bis zur NYT hat eine Kampagne zur Diskreditierung des H. Johannes Paul II und der Infrage-stellung seiner Heiligkeit begonnen. In Wirklichkeit wurde der Fehler der Ernennung McCarricks zum Erzbischof von Washington -mangels Beweisen, die den Gerüchten Substanz verliehen, im selben Bericht durch die Aussagen zweier vertrauenswürdeiger Berater ermöglicht. Aber dieser Umstand wurde in der Zusammenfassung des McCarrick-Berichts seltsamerweise ignoriert. Auf diese Weise erleichtert der Vatikanbericht die kulturelle Operation gegen Johannes Paul II.
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Begonnen hat der National Catholic Reporter am 13. November "Amerikanische Bischöfe, bitte beendet den Kult des Hl. Johannes Pauls II". Ein Echo davon erschien einen Tag später in der New York Times in einem investigativen Artikel mit dem berechnetem Ergebnis. daß Johannes Paul II zu schnell heilig gesprochen worden sei und es besser wäre, zu den alten Zeiten zurück zu kehren, als 50 Jahre vergehen mußten, bevor ein Heiligsprechungsprozess beginnen konnte. Zur selben Schlußfolgerung kam auch der Vaticanist von Reuters, Philip Pullela. Und dann folgten viele andere blogs, Kommentatoren, Diskussionen in den sozialen Netzwerken, Der direkte Angriff auf Johannes Paul II hat also begonnen. Nachdem man sein ganzes Lehramt Stück für Stück demontiert hat, kann nun die damnatio memoriae beginnen.
Der unmittelbare Anlass ist, daß der McCarrick-Bericht die direkte Verantwortung Johannes Pauls II für die Beförderung des Ex-Kardinals und Sexualtäters Theodore McCarrick zum Erzbischof von Washington im Jahr 2000 und dann die Erhebung zum Kardinal im folgenden Jahr bestätigt habe,. Also- sagt der Leitartikel des National Catholic Reporter-, daß "der von Papst Franziskus 2014 heilig Gesprochene absichtlich Kinder und junge Erwachsene in der Erzdiözese Washington und in der ganzen Welt der Gefahr ausgesetzt habe."
In Wirklichkeit sind die Dinge ganz anders: sicher hat sich Johannes Paul II im Falle McCarricks geirrt, aber sicher geht aus dem Bericht auch hervor, daß er von eben diesem McCarrick getäuscht wurde (der einen Brief an Papst Wojtylas Sekretär geschickt hatte, in dem er sich für unschuldig erklärte) und von Beratern, denen er vertraute in die Irre geführt wurde- und aus der eigenen Erfahrung in Polen heraus, als das kommunistische Regime falsche Anschuldigungen wegen Sexuellen Mißbrauchs gegen die Bischöfe konstruierte, deren es sich entledigen wollte. Außerdem -sagte der Postulator in seinem Kanonisierungsprozess Slawomir Oder- habe Papst Wojtyla dich in diesen Fall vertieft -aber es habe keinerlei Beweise für Mißbrauch gegeben und er erinnert daran, daß -wie der Bericht des Vaticans schwarz auf weiß beweist- es bis 2017 keine glaubwürdigen Beschuldigungen gegeben hat."
Außerdem haben bis zur Veröffentlichung des Berichts am 10. November alle Medien die Verantwortung für die Ernennung Carricks zum Erzbischof von Washington dem Hl. Johannes Paul II zugesprochen. Das veranlaßte George Weigel, Biograph von Johannes Paul II, dazu, noch am selben Tag zu schreiben, daß es nicht leicht sei, zu verstehen, daß ein Bericht von 449 Seiten, der in die kleinsten (und schmerzlichen) Details der sexuellen Übergriffe McCarricks geht, seiner zahlreichen Ausflüchte, seiner Selbst-Promotion, der schweren Vertauensbrüche gegenüber Menschen, die ihm vertrauten-, sich in die Geschchte eines der von McCarrick getäuschten Menschen verwandeltn kann."
Der Grund liegt vielleicht in der Tatsache, daß das genau die Absicht des Berichts war- oder auf jeden Fall das gewünschte Ergebnis. Es gibt keinen Zweifel daran, daß zu den Zielen der Berichtes auch gehörte, jede Verantwortung von Papst Franziskus fernzuhalten- nachdem ihn im August 2018 Erzbischof Carlo Maria Viganò in einem langen Memorandum massiv wegen der Deckung, die er in diesen Jahren McCarrick gab, angegriffen hatte, Der Ex-Kardinal hatte sich außerdem im Oktober 2013 öffentlich gerühmt, zugunsten der Wahl Bergoglios zum Papst gewirkt zu haben.
Merkwürdig, daß man vorgibt, daß Johannes Paul II alle Informationen zur Verfügung hatte (etwas was offensichtlich nicht möglich war) und im gleichen Moment ruhig über die Tatsache hinweggeht,daß die gleichen Bischöfe, die McCarrick am nächsten standen, oder von ihm in ihrer kirchlichen Karriere befördert wurden, sagen, daß sie nichts gvewußt oder geahnt haben. Und es handelt sich dabei um Bischöfe, die Kardinäle geworden sind - wie Wuerl und Farrell- Letzterer mit großem Machtzuwachs in letzter Zeit, obwohl er 6 Jahre lang mit McCarrick eine Wohnung geteilt hat.
Darüber hinaus weist der Journalist Peter Anderson darauf hin, daß die Zusammenfassung des Berichts des Staatssekretariats eine beunruhigende Kuriosität aufweist, die auf jeden Fall das einzige ist, was die meisten Journalisten gelesen haben werden. Gerade in Bezug auf die Schritte, die zu McCarricks Ernennung zum Erzbischof von Washington führten, werden zwei wichtige Episoden völlig ignoriert, die uns helfen, den Grund für die Entscheidung von Johannes Paul II besser zu verstehen, der erst im Jahr zuvor den Rat von Kardinal O`Connor befolgt hatte "McCarrick nicht zu seinen Nachfolger in New York zu ernennen".
Die erste Episode betrifft die Stellungnahme des damaligen Erzbischofs Agostino Cacciavilan zugunsten von McCarrick´, den Papst Wojtyla sowohl wegen seiner Wertschätzung als auch wegen seines Vertrauens einbeziehen wollte und weil der seit acht Jahren Nuntius in den Vereinigten Staaten war und daher Kenntnis von der Situation hatte. Laut dem Bericht bestritt Cacciavillan, Wojtylas wichtigster Berater in der McCarrick-Affäre, die Vorwürfe und empfahl McCarricks Ernennung (auch er wurde 2001 zum Kardinal ernannt)
Die zweite Episode betrifft den damaligen Erzbischof Giovanni Battista Re, der vor der endgültigen Entscheidung über McCarrick Präfekt der Bischofskongregation geworden war und sich extra mit dem Papst traf, um diese Frage zu erörtern. Für Johannes Paul II war es entscheidend, daß sogar Re an McCarricks Unschuldserklärung glaubte.
Nun, fragt sich Anderson, warum wird keiner dieser Umstände in der einleitenden Zusammenfassung erwähnt?
Es erscheint vollkommen vernünftig, daß der Papst, obwohl er die Gerüchte über McCarrick kannte, jedoch ohne detaillierte Beweise, auf der Grundlage der Meinung von Menschen entschied, denen er vertraute und die er für kompetent hielt. Doch weder Cacciavillans Name noch der von Re werden im Zusammenhang mit der Entscheidung für Washington erwähnt: So ist der Weg für diejenigen gepflastert, die die Erinnerung an Johannes Paul II trüben wollen. Während das System der Korruptions-und "Loyalitätsnetzwerke", wie der Journalist Rod Dreher sie nennt, sicherstellt, daß weiterhin Bischöfe und Kardinäle mit ausgeprägten homosexuellen Tendenzen ernannt werden können oder beschlossen werden kann, die Doktrin der Kirche über Homosexualität zu ändern."
Quelle: R. Cascioli, LNBQ
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