Dienstag, 10. November 2020

Sandro Magister: Wie der Papst das Konklave vorbereitet....

Sandro Magister analysiert und kommentiert bei Settimo Cielo die Kardinalsernennungen der jüngsten Zeit im Hinblick auf das kommende Konklave.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"WIE FRANZISKUS DAS KONKLAVE VORBEREITET,  MIT SEINEN FAVORISIERTEN KARDINÄLEN" 

Es ist nicht länger eine Hypothese sondern eine Gewißheit. Wir wissen jetzt, daß Papst Franziskus seine GEdanken "vor allem anderen" darauf fixiert "was nach mir kommt"- das bedeutet auf das zukünftige Konklave, ob es früher oder später kommt. Das hat er selber vor einigen Tagen in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ADN Kronos gesagt, in dem er son sich selbst sagte "Wir sind auf einer Mission von Gott" von den Blues Brothers- und zwar mit diesen Worten:

"Ich fürchte nichts, ich handle im Namen und im Auftrag Unseres Herrn. Bin ich verrückt? Etwas unvorsichtig? Ich weiß nicht, was ich sagen soll, mein Führer ist der Instinkt und der Hl. Geist." 

Im Endeffekt scheinen seine letzten Beförderungen und Entlassungen von alten und neuen Kardinälen genau darauf abzuzielen, ein Konklave nach seinem Geschmack vorzubereiten. 

Um anzufangen- Franziskus hat auf brutale Weise am 24. September ohne zu zögern einen Kardinal wie Giovanni Angelo Becciu beseite geschoben- ihn demontiert, der in einem Konklave -wenn nicht als Kandidat für die Nachfolge- sicher ein Großwähler gewesen wäre, fähig Dank seiner acht Jahre als Substitut im Staatssekretariat- im täglichen Kontakt mit dem Papst und dem Griff am Steuer der Weltkirche- eine eigene Rolle zu spielen.

Seiner Rechte als Kardinal entkleidet, kann Becciu nicht einmal am Konklave teilnehmen- auch wenn eiin Kirchenhistoriker wie Alberto Melloni das Gegenteil behauptet. 

Die Ursache dafür, daß er in Ungnade gefallen ist, soll die Zweckentfremdung von Geldern des Staatssekreatriates und des Peterspfennigs sein. Aber Becciu weiß auch, daß weder der Papst noch sein eigener persönlicher Vorgesetzter, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, behaupten können. nichts mit den Vergehen zu tun zu haben, die ihm vorgeworfen werden. Tatsächlich soll ein Dokument der vaticanischen Magistratur, das jedem zugänglich ist, zeigt, daß Msgr. Becciu den Papst von seinen Anlagen- selbst die riskantesten- informiert habe und daß Letzterer ihnen zugestimmt habe und ein jüngster e-mail-Austausch zwischen Kardinal Parolin und der selbsternannten Geheimdienstexpertin Cecilia Marogna - vor Jahren von Becciu als eine der öffentlichen Angestellten rekrutiert- die jetzt beschuldigt wird, ihr anvertrautes Vaticanisches Vermögen sorglos unterschlagen und zweckentfremdet zu haben. 


Als Beweis für das enge, vertraute Verhältnis, das bis vor ganz Kurzem den Papst mit Becciu verband, sollte auch festgestellt werden, daß Franziskus ihn als "Spezialdelegierten" für den Malteser Orden ernannte. Und wen hat der Papst jetzt für Beccus Amt ernannt? Einen anderen seiner Favoriten, den neue Kardinal Silvano Tomasi, früherer Repräsentant des Vaticans bei den UN, aber vor allem Partei im brudermörderischen Streit innerhalb des Ordens, der im Januar 2017 zum erzwungenen Rücktritt des unschuldigen Großmeisters Fra´ Matthew Festing führte- zu dem ihn niemand anderes als der Papst zwang. 

Tomasi, der Kardinal Parolin sehr nahe steht, erweist sich  als einer der dreizehn neuen Kardinäle, den Franziskus am 28. November mit dem Kardinalspurpur bekleiden wird. 

Eine Liste, die es wert ist, betrachtet zu werden, nicht nur wegen derer, die darauf sind sondern auch wegen derer, die nicht darauf sind. 

Nicht darauf sind z.B. zwei Erzbischöfe erster Größe: von Los Angeles José Horacio Goméz, Vorsitzender der Bischofskonferenz der USA und Michel Aupetit von Paris.

Beide sind ungewöhnlich begabt und erfreuen sich großer Wertschätzung, haben aber in Franziskus´ Augen einen Nachteil- sie scheinen zu weit von den Richtlinien des aktuellen Pontifikates entfernt zu sein. Aupetit hat sogar Erfahrungen als Arzt und Bioethiker- wie der niederländische Erzbischof und Kardinal Willem Jacobus Eijk. Und es ist kein Geheimnis, daß beide Goméz und Aupetit - wenn sie Kardinäle würden- was aber nicht passieren wird- in einem Konklave auf der alternativen Auswahlliste der alternativen Kandidaten gegenüber denen von Franziskus und besitzen einb solides Profil- einer Auswahlliste, die bereits Eijk und den ungarischen Kardinal Péter Erdö enthält, wohlbekannt dafür als Generalrelator mit Weisheit und Festigkeit während Familien.Doppelsynode den Widerstand gegen die Protagonisten von Scheidung und einer neuen homosexuellen Moral geleitet zu haben. 

Unter den neuernannten wahlberechtigten Kardinälen- die alle Jorge Mariuo Bergoglio wegen ihrer Karriere verpflichtet sind. ragen midnestens drei heraus. 

In den USA hat die Verleihung des Purpurs an Wilton Gregory, Erzbischof von Washington, erster Afro-Amerikanischer Kardinal der Geschichte aber auch erbitterter Gegner von Donald Trump Staub aufgewirbelt.

Von der Insel Malta kommt ein anderer neuer Kardinal, Mario Grech, ein überzeugter Untgerstützer von Synodalität als einer LEbensform der Kirche, der kürzlich von Papst Franziskus zum GEneralsekretär der Bischofssynode befördert wurde. Der neuerannten Greh meldete sich sofort in einem Interview mit La Civiltà Cattolica, in dem er jene Christen der "spirituellen Ungebildetheit" und des "Klwerikalismus" beschuldigte, die während des Lockdowns am Fehlen der Eucharistiefeier gelitten und nicht verstanden haben, daß die Sakramente ausgelassen werden können, weil sie "ein anderer Weg sind, sich ins Mysterium zu vertiefen" 

Noch strategischer für Papst Franziskus ist die Beförderung von Marcello Semeraro., des neuen Kardinals, den er auf den leeren Platz des entlassenen Becciu gesetzt hat- an die Stelle des Präfekten Kongregation für die Heiligsprechungen. 

Semeraro hatte an Bergoglios Hof, seit seiner Wahl zum Papst eine Schlüsselposition inne. Bis vor einigen Wochen war er Sekretär des Teams von 8, dann 9, dann 6 und jetzt 7 Kardinälen, der Franziskus bei der Reform der Kurie und bei der Leitung der Universalen Kirche hilft. 

Der 73-jährige, aus Apulien stammende Semeraro war Professor für Ecclesiologie an der Päpstlichen Lateran-Universität und dann Bischof- zuerst von Oria dann von Albano. Aber der endgültige Wendepunkt für ihn war 2001 seine Teilnahme an der Synode als Sekretär. Dort knüpfte er seine Verbindung zum damaligen Kardinal Bergoglio, der plötzlich mit der Eröffnungsrede für diese Versammlung beauftragt wurde, an Stelle von Kardinal Edward M. Egan von New York, der wegen des Angriffs auf die Twin-Towers zu Hasue bleiben mußte. 

Die Verbindung zwischen den beiden wurden sehr schnell eng und jedes mal, wenn Bergogliko nach Rom kam. versäumte er nicht, einen Ausflug ins nahe Albano zu machen. Dann kam das Konklave von 2013 und die beiden- wie Semeraro sich gern erinnert- trafen sich am Tag vor der Wahl für einige Stunden- mit einem "merkwürdig stillen" Bergoglio-  Der erste Bischof, den der neue Papst nach seiner Wahl empfing, war Semeraro. der später in den neu gegründeten Kardinalsrat  berufen wurde. Als Semeraro im Dezember 2017 70 wurde, überraschte ihn Bergoglio zur Mittagszeit in Albano und feierte mit ihm (Foto im Original). (....)

Fortsetzung folgt....

Quelle: S. Magister, Settimo Cielo 

Aber da ist mehr. Seit Jahren sind Gregory, Grech und mehr noch Semeraro aktive Unterstützer einer Änderung der Lehre und Praxis der Kirche in Sachen Hom,osexualitägt gewesen. In seiner Diözese Albano ist Semeraro Gastgeber des jährlichen Forums der italienischen LGBT-Christen. Und er hat das Vorwort für das neue Buch "Mögliche Liebe. Homosexuelle und die christliche Moral" von Fr. Aristide Fumagalli geschrieben, Professor an der Theologischen Fakultät Mailand und italienische Version des amerikanische  Jesuiten James Martin, eines noch berühmteren Schlagmannes der neuen homosexuellen Moral, den auch zu loben, Papst Franziskus nicht versäumt hat.

Aufmerksamkeit muß man auch den Aktionen widmen, die Franziskus in den vergangenen Wochen bzgl. einiger Kardinäle unternommen hat, die ihm nahe stehen. 

Die Beunruhigendste passerte am 5. Oktober mit der Ernennung von Kardinal Kevin Farrell zum Präsidenten des Vatican-Amtes zur Handhabung " "  was bedeutet, jener Dinge die aus dem Rahmen des Gewöhnlichen fallen und durch rigoroseste Geheimhaltung geschützt sind. 

Farrell, 73, in  Dublin geboren und später Bischof in den USA war in seiner Jugend Mitglied bei den Legionären Christi, war seit 2016 Präfekt des Dicasteriums für Laien, Familie und Leben und seit Februar 2019 Camerlengo des Kardinalskollegiums , als derjenige der die Kirche in der Periode zwischen dem Tod eines Papstes und der Wahl eines Nachfolgers leitet. 

Es ist klar, daß Papst Franziskus mit dieser Serie von Beförderungen Farrell -augenscheinlich sein Stolz und seine Freude- mit einer ungewöhn lichen Anhäufung von Macht betraut hat. 

Und das trotz der Schatten auf seiner Biographie als Kardinal, die bis heute ungeklärt sind. 

Seine nebulösesten Jahre sind die als Weihbischof und Generalvikar von Washington, er war engster Mitarbeiter und Vertrauter des damaligen Leiters der Erzdiözese, Kardinal Theodore McCarrick, mit dem er sich auch von 2002 bis 2006 eine Wohnung teilte. 

Während dieser Jahre zahlten die beiden Diözesen von Metuchen und Newark, wo McCarrick zuvor Bischof gewesen war, zigtausend Dollars- zur Begleichung der Rechtsstreitigkeiten mit früheren Priestern, die ihn beschuldigten, sie sexuell mißbraucht zu haben. Und McCarrick war bereits das Ziel weitergehender Beschuldigungen wegen Mißbrauchs, Beschuldigungen, die massiver wurden und an Glaubwürdigkeit gewannen bis zu seiner endgültigen Verurteilung und Zurückversetzung in den Laienstand 2018.

Aber trotz dieser engen Nähe zu McCarrick hat Farrell immer behauptet, daß er während dieser Jahre nie "irgendeinen Grund für einen Verdacht" wegen illegitimen Verhaltens des Kardinals gehabt habe, der sein Chef, Menor und Freund war. 



 

In October of 2018 Pope Francis promised the publication of a report that would shed light on the coverup and complicity that McCarrick is though to have enjoyed in the ecclesiastical camp up to the highest levels.

But Farrell’s appointment as overseer of the most confidential matters does not ensure that this report - the publication of which has been announced for tomorrow, November 10 - will bring complete clarity.

As prefect of the dicastery for the family, Farrell also made his mark by picking as a speaker at the world meeting of families held in Dublin in 2018 the Jesuit Martin, for whose pro-LGBT book “Building a Bridge” he had written the preface.

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Another move by Francis concerned what is referred to as the Vatican “bank,” the IOR, Institute for Works of Religion.

The IOR is supervised by a commission of cardinals, in which the pope made some changes on October 10.

Among the new members he added two of his proteges: Polish cardinal Konrad Krajewski, his industrious “almoner” in works of charity, and the Filipino cardinal - a bit Chinese on his mother's side - Luis Antonio Gokim Tagle, prefect of “Propaganda Fide” and universally considered the man Francis would most like as his successor.

While among the members removed one name stands out, that of Cardinal Pietro Parolin. Which has led to thoughts of a downgrade, both of him and of the secretariat of state.

In reality his exit from the IOR commission is an advantage for Parolin. The cardinal is doing all he can to be seen as having no involvement in the misconduct that has ended up under scrutiny at the secretariat of state, and he therefore has an interest in keeping  clear of a storm that could soon hit the IOR, accused by two Malta investment funds of having stuck them with a loss of tens of millions of euros as a result of the breaking of an agreement for the purchase and restoration of the former Stock Exchange Building in Budapest.

In the meantime, however, Parolin has suffered another and much tougher reversal: the Pope's order that the secretariat of state divest itself of its assets and properties, all to be administered by the Vatican central bank, the APSA, and supervised by the secretariat for the economy, that very organism originally headed by Cardinal George Pell to which neither Parolin nor his deputy Becciu ever wanted to submit.

Parolin had long been classified among the “papabili” but can now be considered crossed off the list. But for at least two years the support for his candidacy had been in sharp decline. As a statesman, the misconduct of his subordinates in the secretariat of state weighed heavily against him. As a diplomat, there is no chessboard on which he has registered the slightest success, neither in the Middle East, nor in Venezuela, much less in China. And even his vaunted abilities to contain and adjust the state of confusion induced in the Church by Francis’s pontificate, when tested by the facts, have turned out to be too modest, if not non-existent.

*

In effect, pope Bergoglio shows that he prefers another cardinal as a statesman over Parolin, the Honduran Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga, whom he reconfirmed in mid-October in the position of coordinator of the “C7,” his team of seven cardinals advisers.

How Francis can continue to rely on Maradiaga remains a mystery. In addition to having long been a target of serious accusations of financial misappropriation already investigated by an apostolic visitation in his diocese, Maradiaga had for years as his auxiliary bishop and protege Juan José Pineda Fasquelle, dismissed in the summer of 2018 due to ongoing homosexual activity with his seminarians.

Not only that. In that same summer of 2018 Francis appointed in the key role of substitute of the secretariat of state - in place of Becciu, who was made a cardinal - the Venezuelan archbishop Edgar Peña Parra, former councilor of the nunciature in Honduras between 2002 and 2005 and very close to Maradiaga and Pineda, whose appointment as auxiliary bishop of Tegucigalpa he backed, as well as being himself the target of accusations of misconduct never put under impartial investigation by the Vatican.

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Does Tagle remain Francis’s true successor “in pectore,” favored all the more by the moves just described?

That the Chinese-Filipino cardinal is the “papabile” most dear to Bergoglio is beyond doubt. But that a future conclave would elect him pope is far from guaranteed. Precisely because he is too similar to Francis, it is easy to predict that Tagle will end up crushed by the many umbrages over the current pontificate.

So it cannot be ruled out that Bergoglio may have in mind another successor to his liking, perhaps one more apt to be elected. And this could be Bologna cardinal Matteo Zuppi, already with various arrows for his bow, but whose electoral strength would come above all from the Community of Sant'Egidio that he cofounded and is indisputably the most powerful, influential, and omnipresent Catholic lobby of recent decades, at the worldwide level, with extensive connections in the upper echelons of the Church.

With Bergoglio as pope, the Community of Sant'Egidio has also reached its apogee in the Vatican, with Vincenzo Paglia at the head of the institutes for life and the family, with Matteo Bruni at the head of the press office, with community supreme leader Andrea Riccardi in the director’s chair for the theatrical interreligious meeting for peace presided over by the pope last October 20, and especially with Zuppi made cardinal a year ago. A “street cardinal,” as he likes to be called, as well as the author of that golden ticket to Francis’s court which is the preface to the Italian edition of the pro-LGBT book by the Jesuit Martin.

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