"Aber da ist mehr. Seit Jahren sind Gregory, Grech und mehr noch Semeraro aktive Unterstützer einer Änderung der Lehre und Praxis der Kirche in Sachen Homosexualität gewesen. In seiner Diözese Albano ist Semeraro Gastgeber des jährlichen Forums der italienischen LGBT-Christen. Und er hat das Vorwort für das neue Buch "Mögliche Liebe. Homosexuelle und die christliche Moral" von Fr. Aristide Fumagalli geschrieben, Professor an der Theologischen Fakultät Mailand und italienische Version des amerikanische Jesuiten James Martin, einer noch berühmteren Muse der neuen homosexuellen Moral, den auch zu loben, Papst Franziskus nicht versäumt hat.
Aufmerksamkeit muß man auch den Aktionen widmen, die Franziskus in den vergangenen Wochen bzgl. einiger Kardinäle unternommen hat, die ihm nahe stehen.
Das Beunruhigendste passierte am 5. Oktober mit der Ernennung von Kardinal Kevin Farrell zum Präsidenten des Vatican-Amtes zur Handhabung "vertraulicher Materie", was bedeutet, jener Dinge die aus dem Rahmen des Gewöhnlichen fallen und durch rigoroseste Geheimhaltung geschützt sind.
Farrell, 73, in Dublin geboren und später Bischof in den USA war in seiner Jugend Mitglied bei den Legionären Christi, seit 2016 Präfekt des Dicasteriums für Laien, Familie und Leben und seit Februar 2019 Camerlengo des Kardinalskollegiums, also derjenige, der die Kirche in der Periode zwischen dem Tod eines Papstes und der Wahl eines Nachfolgers leitet.
Es ist klar, daß Papst Franziskus mit dieser Serie von Beförderungen Farrell -augenscheinlich sein Stolz und seine Freude- mit einer ungewöhnlichen Anhäufung von Macht betraut hat.
Und das trotz der Schatten auf seiner Biographie als Kardinal, die bis heute ungeklärt sind.
Seine nebulösesten Jahre sind die als Weihbischof und Generalvikar von Washington, er war engster Mitarbeiter und Vertrauter des damaligen Leiters der Erzdiözese, Kardinal Theodore McCarrick, mit dem er sich von 2002 bis 2006 auch eine Wohnung teilte.
Während dieser Jahre zahlten die beiden Diözesen von Metuchen und Newark, wo McCarrick zuvor Bischof gewesen war, zigtausende Dollars- zur Begleichung der Rechtsstreitigkeiten mit früheren Priestern, die ihn beschuldigten, sie sexuell mißbraucht zu haben. Und McCarrick war bereits das Ziel weitergehender Beschuldigungen wegen Mißbrauchs, Beschuldigungen, die massiver wurden und an Glaubwürdigkeit gewannen- bis zu seiner endgültigen Verurteilung und Zurückversetzung in den Laienstand 2018.
Aber trotz dieser engen Nähe zu McCarrick hat Farrell immer behauptet, daß er während dieser Jahre nie "irgendeinen Grund für einen Verdacht" wegen illegitimen Verhaltens des Kardinals gehabt habe, der sein Chef, Mentor und Freund war.
Im Oktober 2018 hat Papst Franziskus die Veröffentlichung eines Berichts versprochen, der Licht auf die Vertuschung und Komplizenschaft werfen sollte, deren sich McCarrick im Kirchenlager bis hinauf in die höchsten Ränge erfreut haben soll.
Aber Farrells Ernennung zum Aufseher über die vertraulichsten Angelegenheiten stellt nicht sicher, daß dieser Bericht, dessen Veröffentlichung für morgen, 10. November angekündigt wurde- vollständige Klarheit schaffen wird.
Als Präfekt für das Familiendicasterium hinterließ Farrell auch seinen Stempel, indem er 2018 den Jesuiten Martin zum Sprecher beim Weltfamilientreffen in Dublin machte, für dessen pro- LGBT-Buch "Eine Brücke bauen" er das Vorwort geschrieben hatte.
Eine anderer Schritt von Franziskus betrifft das "Vaticsanbank" genannte IOR, Institut für die Religiösen Werke.
Das IOR wird von der Kardinalskommission überwacht, bei der der Papst am 10. Oktobver einige Veränderungen vornahm.
Zu den neu hinzugefügten Mitgliedern gehören zwei seiner Protegés: der polnische Kardinal Konrad Krajewski, sein fleißiger "Almonier" bei den Werken der Barmherzigkeit und der philippinische Kardinal - von mütterlicher Seite in bißchen chinesisch- Luis Antonio Gokim Tagle, Präfekt von Propaganda Fide, der allgemein als der Mann betrachtet wird, den Franziskau am liebsten als seinen Nachfolger sähe.
Während unter den aus der Liste entfernten Mitgliedern ein Name herausragt- der von Kardinal Pietro Parolin. Das ließ an Degradierung denken- sowohl seine als auch die des Staatssekretariates.
In Wirklichkeit ist sein Ausscheiden aus der IOR-Kommission ein Vorteil für Parolin, Der Kardinal tut alles, was er kann, um als Unbeteiligter an dem Fehlverhalten, das mit der Untersuchung des Staatssekretariates endete zu gelten und deshalb hat er ein Interesse daran, sich aus dem Sturm heraus zu halten, der bald das IOR erreichen könnte, das von zwei maltesischen Investmentfonds beschuldigt wird, durch Vertragsbruch beim Kauf und der Restaurierung des früheren Börsengebäudes in Budapest einen Verlust von zig- Millionen Euros erlitten zu haben.
Inzwischen hat Parolin eine weitere und ernstere Zurückweisung erlitten: die Anordnung des Papstes, daß das Staatssekretariat alle Vermögenswerte und alles Eigentum aufgeben muß, die jetzt von der Zentralbank des Vaticans, der APSA verwaltet und vom Wirtschaftssekretariat, genau diesem Amt, dem ursprünglich Kardinal George Pell vorstand, dem sich weder Parolin noch sein Vertreter Becciu je beugen wollten, überwacht werden sollen
Parolin war lange Zeit zu den "Papabili" gezählt worden, kann jetzt aber als von der Liste entfernt betrachtet werden. Aber bereits seit mindestens zwei Jahren hatte die Unterstützung für seine Kandidatur massiv abgenommen. Als Staatsmann lastete das Fehlverhalten seiner Untergebenen im Staatssekretariat schwer auf ihm. Als Diplomat gibt es kein Schachbrett, auf dem er auch nur einen kleinen Erfolg erzielte- weder im Mittleren Osten, oder in Venezuela, viel weniger noch in China. Und sogar seine gepriesenen Fähigkeiten, die durch das Pontifikat von Franziskus in der Kirche hervorgerufene Verwirrung einzudämmen und zu ordnen, haben sich als sehr bescheiden - wenn nicht sogar als nicht-existent erwiesen.
Im Endeffekt zeigt Bergoglio, daß er Parolin einen anderen Staatsmann vorzieht, den Honduraner Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga, den er Mitte Oktober in seinem Amt als Koordinator des "C7" , seines Teams von sieben beratenden Kardinälen, bestätigt.
Wie Franziskus sich weiterhin auf Maradiaga verlassen kann, bleibt ein Geheimnis. Zusätzlich dazu, daß der seit langem das Ziel ernster Vorwürfe wegen finanziellen Fehlverhaltens ist, das schon bei einer Apostolischen Visitation in seiner Diözese untersucht worden war, hatte Maradiaga seinen langjährigen Weihbischof und Protegé Juan José Pineda Fasquelle im Sommer 2018 wg. homosexueller Aktivitäten mit seinen Seminaristen entlassen.
Nicht nur das. In jenem Sommer 2018 ernannte Franziskus für die Schlüsselrolle des Substituten des Staatssekretariates- anstelle von Becciu, der zum Kardinal kreiert wurde- den Venezolaner Erzbischof Edgar Pena Parra, den früheren Berater der Nuntiatur in Honduras zwischen 2002 und 2005, der immer Maradiaga und Pineda nahe stand, dessen Ernennung zum Weihbischof von Tegucigalpa er unterstützte, auch wenn es gegen ihn - als er selbst das Ziel von Beschuldigungen wg. Fehlverhaltens war, nie eine unparteiische Untersuchung durch den Vatican gegeben hat.
Bleibt Tagle Franziskus´ wahrer Nachfolger "in pectore" - durch die gerade beschriebenen Schritte noch mehr in der Favoritenstellung?
Daran daß der chinesisch-philippinische Kardinal der Bergoglio liebste "Papabile" ist, kann es keinen Zweifel geben. Aber daß er bei einem zukünftigen Konklave zum Papst gewählt wird, ist weit davon entfernt, garantiert zu sein. Genaus deswegen, weil er Franziskus zu ähnlich ist, ist es leicht vorherzusagen, daß Tagle von den vielen Ärgernissen des aktuellen Pontifikates begraben werden wird.
Deshalb kann nicht ausgeschlossen werden, daß Bergoglio einen anderen Nachfolger nach seinem Geschmack im Sinn hat, der vielleicht geeigneter ist, gewählt zu werden. Und das könnte Kardinal Matteo Zuppi von Bologna sein, der schon verschiedene Pfeile im Köcher hat, aber dessen Stärke bei einer Wahl vor allem auf der St. Egidio-Gemeinschaft beruhen würde, die er mit gegründet hat und die unbestreitbar die mächtigste, einflußreichste und allgegenwärtige Katholische Lobby auf weltweiter Ebene des letzten Jahrzehnts ist, mit ausgedehnten Verbindungen zu den oberen Rängen der Kirche.
Mit Bergoglio als Papst, hat die Gemeinschaft von St. Egidio mit Vincenzo Paglia als Leiter des Institutes für Leben und Familie, mit Matteo Bruni als Leiter des Pressebüros, mit Andrea Riccardi als leitender Direktor des theatralischen interreligiösen Treffens für Frieden, dem am 20. Oktober Papst Franziskus vorstand und besonders mit Zuppi, der vor einem Jahr Kardinal wurde im Vatican ihren Höhepunkt erreicht. Der "Straßenkardinal" wie er gern genannt wird, ist auch der Autor dieses goldenen Eintrittstickets zu Franziskus´ Hof - des Vorworts der italienischen Ausgabe des pro-LGBT-Buchs des Jesuiten Martin."
Quelle: Settimo Cielo, S. Magister
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