Mittwoch, 30. Dezember 2020

Auf dem Mars macht man sich Sorgen....

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae, die Überlegungen, die ihm der Osservatore Marziano vom Roten Planeten geschickt hat.
Hier geht´s zum Original: klicken

"OSSERVATORE MARZIANO.  MARS-ANALYSEN ÜBER DIE RISIKEN EINES AUTOKRATISCHEN PAPSTES."

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, der Osservtore Marziano hat uns eine Studie geschickt, die demnächst auf seinem Planeten veröffentlicht wird und läßt uns wünschen, daß ein ähnliches Werk auch bei uns produziert und gedruckt werden möge...gute Lektüre.

§§§

Lieber Tosatti, ich schlage Ihnen eine Überlegung vor, die Zusammenfassung einer intellektuellen Notiz vom Mars, die unter einem nom de plume erscheinen wird. Der Autor der Studie stellt sich eine Frage und versucht, diese Frage zu beantworten, ob auch ein Papst unter "Stolz" leiden kan und analysiert dazu einige Texte. 

Die absolute Macht, die ein Papst hat, könnte ihn stolz werden lassen, weil sie ihn sich groß und stark fühlen lassen könnte- entgegen jeglicher Kritik und frei von jedem Zweifel an dem, was er sagt.

Vor allem, wenn er von Personen umgeben ist, die ihm immer Recht geben und sogar vorhersehen, womit er Recht haben könnte. 
So könnte er, der Arme, allmählich die Angst des Diktators bekommen, der nie müde wird, neue Wahrheiten für das Allgemeinwohl, die nur er sich vorstellt, aufzuzwingen. 

Wenn bei einem Papst zum Stolz der Macht auch noch der geistliche Stolz dazukommt, könnte ihn das sich als Instrument der Rettung der Menscheit fühlen lassen, er könnte sich als Herr der Wahrheit fühlen, die er durchsetzen muß, aber ohne sich jemals mit irgendwem wegen der Angst, irgendwelche möglichen Irrtümer eingestehen zu müssen, auseinanderezusetzen. 

So würde er weiterhin lehramtliche Dokumente schreiben, die denen seiner Vorgänger widersprechen und die ihm erlauben würden, den Stolz sich als Instrument der Menschheitsrettung zu fühlen, befriedigen. 

Dieser Stolz könnte einen Papst dazu bringen, sich selbst zu blenden, um die Wahrheiten der Tradition neu zu interpretieren und zu formulieren.

Sollten seine Fähigkeiten der Wissenschaft und der existentialistischen Philosophie zuneigen, könnte er entdecken, daß die Wahrheit das Reale, das Immanente ist. 

Sollte er auch zufällig zum Solipsismus neigen, würde ihn das noch mehr treffen, und das-, was unwahrscheinlich ist- könnte ihn dazu bringen, als wahr und real anzusehen, was ihm gut und barmherzig erscheint, natürlich unabhängig davon, ob es das wirklich ist. So könnte er sich damit zufrieden geben, die populäre Zustimmung zu gewinnen, und so das Gute und Wahre in das zu verwandeln, was der Welt gefällt. 

Weil seine Gedanken aus intuitiven Vorstellungen entstehen könnten, nicht aus Überlegungen, die der Vernunft, dem Willen und dem Vergleich unterworfen sind, könnte er damit enden, mit Autorität falsche Vorstellungen aufzuzwingen, die ihn aber erobert haben, deren Ursache er nicht kenn, sondern nur die Wirkung und weil die Sünde ihn verwirren könnte, könnte er sie sogar rechtfertigen, wenn nicht sogar aufheben. 
Aber es ist offensichtlich, daß das eine unrealistische Hypothese ist, die Kirche würde nie so einen Papst haben. Diese Hypothese stammt aus einem Roman von Dan Brown."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, OM 


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