bei liturgicalnotes heute über die "Gesimas" und veröffentlicht eine Präfation. Hier geht´s zum Original: klicken und klicken.
"EINE PRÄFATION ZU DEN "GESIMAS"?"Ungefähr vor einem Jahr ist die Gottesdienstkongregation tätig geworden.
alten Heiligen Ritenkongregation hinsichtlich der authentischen Form des römischen
Ritus übernommen hat. Und besonders erfreulich: ihre Tätigkeit hat einen Liturgisten
namens Grillo in Wut versetzt. Er ist nämlich der Ansicht, daß es falsch wäre, noch
irgendetwas hinsichtlich der authentischen Form zu unternehmen, da sie doch bereits
unwiderruflich in der Vergangenheit erstarrt sei. Woher wissen wir, daß sie so erstarrt
ist? Nun, weil sie sich nicht verändert hat – ein schönes Beispiel für eine
Argumentation im Kreis.
Die Änderungen durch die Gottesdienstkongregation (die alle lediglichWahlmöglichkeiten eröffnen) bezogen sich auf die Präfationen und in einem eigenen Dekret auf das Kalendarium. Die Einführung weiterer Präfationen war bereits von Benedikt XVI. in Summorum Pontificum vorgeschlagen worden. Und tatsächlich waren einige weitere (gallikanische) Präfationen aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts mit einer Sondererlaubnis bei der Piusbruderschaft und anderswo schon seit langem in Gebrauch.
Was also hat die Glaubenskongregation gemacht? Sie setzte einen Konsultationsprozess in Gang. In einem der dabei entstandenen Dokumente war auch eine „gallikanische“ Präfation für den Advent enthalten; und auch eine für die Gesima-Sonntage. Aber im Schlußdokument waren diese beiden nicht mehr enthalten, nur ein Hinweis, daß die Zulassung weiterer Präfationen in der Zukunft nicht ausgeschlossen sei. Diese Weglassung erklärte die Kongregation damit, daß der Geist der authentischen Form im 20. Jahrhundert sich gegen die Aufnahme von (kirchen-jahreszeitlichen) Präfationen gewandt habe – tatsächlich waren alle neuen Präfationen des 20. Jahrhunderts zu Festtagen oder Totenmessen, nicht zu Zeiten des Kirchenjahres.
Im Folgenden beschäftige ich mich mit der Gesima-Präfation, die die Gottesdienstkongregation zunächst erwogen, dann aber doch nicht aufgenommen hatte. Das ist eine alte Präfation, an der man in den 70ern bei ihrer Aufnahme in den Novus Ordo herumgebastelt hatte. Sie findet sich in mehreren alten Sakramentarien entweder für den letzten Sonntag nach Epiphanias oder für Septuagesima selbst. Von daher vermute ich mal, hat sie eher jahreszeitlichen Charakter. Mein Problem damit besteht darin, daß der Novus Ordo mit dem alten Text ziemlich frei umgesprungen ist – es ist immer wieder das selbe...
Zuerst habe ich darüber nachgedacht - Sie wissen ja, wie das geht – weil ich mir einfach keine Antwort auf die naheliegende und selbst einem Drittklässler auffallende Frage geben konnte: Warum stehend die konjunktivischen Verben in der Zeitenfolge im Imperfekt? Diesen Knoten in einem Gehirn habe ich immer noch nicht aufgelöst. In meiner Verzweiflung griff ich dann, wie man das wohl zu tun pflegt, zum Sakramentar von Verona, auch als das Leoninische Sakramentarium bekannt, von dem ich annehme, daß es die älteste uns bekannte Version dieser Präfation enthält, (für den Anfang Oktober). Die wesentlichen Unterschiede: Statt des „pertinere cognoscimus“ hat das VS lediglich „pertinet“, und die konjunktivischen Verben stehen in der Perfekt-Form: „succureris … provideris … salvaris“.
Gut, damit ist mein Problem der Zeitenfolge gelöst, oder? Diese kerngesunden Konjunktive im Perfekt scheinen dann aber schon im Sakramentar von Bergamo und dem „Missale Gregors“ zu der Form im Imperfekt mutiert zu sein. [Salvaris ist eine gebräuchliche Zusammenziehung für salvaveris. Eine Quelle hat sich aber regelrecht von hinten durch die Brust ins Auge getroffen und schreibt: succuras.]
Können wir also die Version des Sakramentars von Verona so übersetzen: „Es gereicht Dir zu unübertrefflicher Ehre, daß Du geholfen... geboten ... gerettet hast? Das scheintmir sinnvoller und grammatisch richtiger zu sein als die (wie ich vermute) späteren Änderungen. Das entspricht übrigens auch ungefähr dem, wie unsere gegenwärtige ICEL die Formel übersetzt.
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