Sandro Magister informiert bei Settimo Cielo seine Leser über die Reise, die Michel de Montaiigne 1581 nach Rom unternahm und dort Zeuge seltsamer Begebenheiten wurde.
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"VOR 5 JAHRHUNDERTEN IN ROM: "ES GAB HOCHZEITEN ZWISCHEN MÄNNERN" WÄHREND DER HEILIGEN WOCHE"
Ich lese:
"Bei meinem Rückweg von Sankt Peter traf ich jemanden, der mich sehr höflich vor zwei Dingen warnte: daß die Portugiesen ihre Pflicht während der Passionswoche erfüllten, die an diesem Tag war, San Giovanni a Porta Latina zu besuchen, in der vor Jahren einige Portugiesen eine seltsame Bruderschaft gegründet hatten. Während der Messe gab es Trauungen zwischen Männern-mit der selben Zeremonie, die wir für unsere Hochzeiten gebrauchen, sie haben gemeinsam die Kommunion empfangen, das gleiche Hochzeitsevangelium gelesen und dann gingen sie hin und lebten zusammen. Der römische Experte sagte, daß weil die andere Verbindung zwischen Männern und Frauen durch die Ehe legitimiert werde, es diesen guten Leuten schien, daß dieser andere Akt ebenfalls auf die selbe Weise legitim werden würde, wenn die Riten und Mysterien der Kirche sie autorisiert haben. "
Also haben die Landsknechte der homosexuellen Ehe schon vor der aktuellen Synode in Deutschland Rom erobert, beginnend mit seiner Lusitanischen Kolonie?
Es scheint tatsächlich so zu sein. Diese guten Leute dachten genau so wie die deutschen und österreichischen Bischöfe von heute, die gleichgeschlechtliche Paare in der Kirche so segnen wollen, wie eine legitime Ehe und Papst Franziskus will auch "Gesten der Liebe" für sie- statt "Verurteilungen", "Legalismen" und "Moralismen".
Aber dann, eine Zeile drunter, notiert dieser Chronist: "Acht oder neun Portugiesen wurden lebendig verbrannt". Und zu der Zeit dachte niemand daran, das Sant´ Uffizio zu verhöhnen, im Gegensatz zu heute.
Wir sind im Jahr 1581. Diese Geschichte ist dem "Journal de Voyage en Italie” von Michel de Montaigne entnommen, das erstmals fast zweihundert Jahre später -1774- veröffentlicht wurde.
Während des römischen Teils seiner Reise wurde Montaigne auch vom Papst, Gregor XIII; empfangen, dem mit dem Kalender: "ein alter Mann von mehr als 80 Jahren, ohne Gicht, ohne Kolik, den die Affairen der Welt wenig interessieren."
Bei seiner Ankunft in Rom aber, kümmerten sich die Garden des Papstes sofort gewissenhaft um diesen gelehrten Reisenden. Sie haben sein Gepäck von innen nach außen gekehrt und die beiden Bände der Essays konfisziert, die Montaigne bei sich hatte, sein Meisterwerk. Sie sollten sie ihm ein Jahr später wiedergeben. Zensiert."
Ich verdanke die Entdeckung dieses knackigen Bruchstücks Giuseppe Marcenaro - der im Il Foglio vom Samstag, 27. März sehr schön über Michel de Montaignes "Journal de Voyage" geschrieben hat."
Quelle: S. Magister, Settimo Cielo, G. Marcenaro
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