Dienstag, 25. Mai 2021

Neue Erkenntnisse zum Grab des Hl Petrus

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae, einen Artikel von Antonio Socci im "Libero" über neue Erkenntnisse nach Ausgrabungen im Gräberfeld von Ad duos Lauras in Rom und das mögliche Grab des Hl. Petrus. 
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"EINE SENSATIONELLE ENTDECKUNG: BEFINDET SICH DAS GRAB DES HEILIGEN PETRUS TATSÄCHLICH IN DEN KATAKOMBEN?"

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, gestern hat Antonio Socci im Libero einen interessanten Artikel geschrieben- über die Möglichkeit, daß das Grab- und vielleicht die Knochen- Petri sich in den Katakomben in der Peripherie Roms befinden könnte. (...) Gute Lektüre. 

Es könnte die archäologische Entdeckung der Jahrtausends und die wichtigste Entdeckung der gesamten Kirchengeschichte sein. Wenn es so wäre, wäre das Heilige Jahr 2025 ein einzigartiges Ereignis, weil das Jubiläum zu einer wahren Pilgerfahrt "ad limina Petri" werden würde. 

Worüber sprechen wir?  Die Identifizierung des wahrscheinlichen Begräbnisplatzes des Hl. Petrus in Rom (und vielleicht sogar seiner sterblichen Überreste).

Drei italienische Gelehrte, Liberato de Caro, Forscher am ital. Nationalen Forschungsinstitut, Fernando La Greca, Professor an der Universität Salerno und Emilio Matricciani, Lehrer am Polytechnischen Institut in Mailand, haben in der Internationalen Wissenschaftlichen Zeitschrift Heritage eine akkurate Studie mit dem Titel "Die Suche nach den sterblichen Überresten des Hl. Petrus ´ad catacumbas´ im Gräberfeld ´ad Duos Lauras´ in Rom veröffentlicht. 

Die Grabstelle des Apostels könnte -laut dieser Studie-in den großen Katakomben (die teilweise unerforscht sind) "ad Duos Lauros" im Topignattara-Distrikt [südöstlich vom Römischen Bahnhof Termini] liegen.   

Das ist in den Außenbezirken Roms entlang der Via Casilina, in denen in den 1950-ern die von Pier Paolo Pasolino in "Ragazzi die vita" unsterblich gemachten Slums lagen. Der Film Accattone spielt hauptsächlich auch in dieser Nachbarschaft. 

Der Distrikt wird vom riesigen Mausoleum der Hl. Helena dominiert, dessen Decke aus Terracotta-Amphoren - im Volksmund für "pignatte" genannt, erbaut wurde, daher der Ortsname "Torre delle pignatte" und dann Torpignattara. Über die ausgedehnten Katakomben darunter ist wenig bekannt. 

Warum befindet sich hier das Grab der Mutter von Konstantin, desjenigen, der das Römische Reich christianisierte und die Geschichte für immer veränderte? 

In Wirklichkeit ließ Konstantin in diesem Areal, das den equites singulares” von Maxentius gehörte, über den Christlichen Katakomben eine große Basilika (die nicht mehr existiert) und auch das Mausoleum für sich und für seine Mutter erbauen (obwohl er später in Konstantiopel starb und dort begraben wurde). 


Aber warum erbaute der Kaiser diese Basilika und wollte dort an der Seite seiner Mutter begraben werden? Das ist ein Geheimnis, das fast 2000 Jahre verborgen blieb: die Anwesenheit des Leichnams der Apostelfürsten in diesen Katakomben. 

DIE AUSGRABUNGEN

Unsere drei Forscher erinnern - bevor sie zu ihren Schlußfolgerungen kommen- an die zwischen 1940 und 1949 unter dem Altar des Petersdoms im Vatican durchgeführten Ausgrabungen, wo man traditionell das Grab des Apostels glaubte, 

Zu der Zeit wurde eine kleine Gedenktafel aus dem 2.Jahrhundert ausgegraben, das den Platz des Martyriums Petri kennzeichnete, dort im Vaticanischen Zirkus. Dieses kleine Monument ist das im Brief des römischen Priesters Gaius, der zur Zeit von Papst ZEphirus (199-217) geschrieben wurde- erwähnte trophacoeum”. Die Archäologen Pius` XII meinten deshalb, daß sie das Grab gefunden hatten oder zumindest das erste Grab Petri- aber nicht seine Knochen. 

In den folgenden Jahren glaubte die Epigraphikerin Margherita Guarducci, sie habe die Knochen Petri bei den Ausgrabungen gefunden. Aber Fr. Ferrua SJ , der während der Arbeiten anwesend war, hat dieser Identifizierung immer widersprochen 

Guarducci behauptete, daß sie einen Beweis für ihre Entdeckung in einem winzigen Stück Graffito gefunden habe- mit Fragmenten kleiner Buchstaben, die sie mit dem Namen Petri in Verbindung brachte. Die Argumentationen- einschließlich der Argumente zu diesem Stuckfragment (das heute in die erste Hälfte des dritten Jahrhunderts datiert wird) waren endlos und kamen nie zu einem sicheren Schluss. 

NICHT NUR EIN ARCHÄOLOGISCHER THRILLER

Die Kirche hat sich nie offiziell zu dieser archäologischen Forschung geäußert. Aber die Diskussion ist immer noch hitzig und nicht nur bei Archäologen.

Tatsächlich basiert der Primat des Bischofs von Rom über die universale Kirche (d.h. das Papsttum selbst) auf der Tatsache, daß der Papst im Römischen Episkopat dem Mann folgte, dem Jesus den Primat übertrug. 

"Und ich sage dir: du bist Petrus und auf diesen Felsen, werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwinden. Ich werde dir die Schlüssel zum Königreich im Himmel geben und alles, was du auf der Erde bindest, wird im Himmel gebunden bleiben und alles, was du auf Erden löst, soll auch im Himmel gelöst bleiben." (Mt. 16: 18-19) 

Dieses Thema wurde mit Martin Luther im 16. Jahrhundert explosiv. Die Protestanten fingen an.-um den Papst zu bestreiten- die historische Tatsache der Anwesenheit Petri in Rom zu leugnen und damit sein Bischofsamt und Martyrium in der Stadt.

Aber, um die Wahrheit zu sagen, es gibt keinen Ort außerhalb Roms- der je das Martxrium Petri für sich beansprucht hat und die historischen Zeugnisse für die Gegenwart (und Martyrium) des Apostels in der Hauptstadt des Imperiums - als Oberhaupt der dortigen christlichen Gemeinde, sind zahllos. 

Abgesehen vom Ersten Brief Petri selbst im Neuen Testament (bestritten weil - er wie andere christliche Autoren Rom "Babylon" nennt) gibt es einstimmige Zeugnisse, daß Petrus Bischof von Rom war- durch die Schreiben von Papst Clemens (AD 96), dann von Ignatius von Antiochien (AD 107), dann Irenaeus von Lyon (AD 180), Dionysius, Bischof von Korinth (AD 170), Tertullian (ungefähr AD 200), Clemens von Alexandria (ca AD 200) bis zu den Hl. Hieronymus und Eusebius von Caesarea (4. Jahrhundert). Also gibt es eine einhellige und unbestreitbare historische Tradition. 

Dennoch wurde im Lauf der Jahrhunderte wurde auch die "Königin der Beweise" für die Grabstätte des Apostels in Rom gesucht. Das war das Ziel der Ausgrabungen oder scavi- die im Auftrag von Pius XII im vergangenen Jahrhundert ausgeführt wurden.

Heute glauben die Experten- auch wenn sie zugeben, daß in alter Zeit die Vatican-Nische den Körper des Hl. Petrus beherbergt haben kann, - daß seine Überreste später "ad catacumbas" gebracht wurden (zuerst wegen der Verfolgungen, später wegen der Barbarenüberfälle auf die Stadt).

Tatsächlich finden wir in der Chronographie des Jahres 354 (im Römischen Kalender), daß das Gedenken an den Hl. Petrus ad catacumbas stattfand, nicht auf dem Vatican-Hügel- wie unsere drei Gelehrten in Heritage in Erinnerung rufen."

Quelle: Stilum Curie, M.Tosatti, A. Socci

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