Über die Recherchen Oversteyns berichtet A. Gagliarducci in aciStampa.
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"PIUS XII UND DIE JUDEN, WAS HAT DER PAPST VOR DER ERSTEN RAZZIA IM GHETTO IN ROM GETAN?"
Die "schwarze Legende" über das Schweigen Pius XII wird von den Fakten widerlegt. Der Diakon Dominiek Oversteyns hat auf Basis von Primärquellen ein Bild von den Aktivitäten von Pius XII zugunsten der Juden erstellt.
Nicht nur die Hilfe für die Juden vor der Razzia im römischen Ghetto am 16. Oktober 1943. Zahlen, Daten und Zeugnisse beweisen, daß Pius XII begonnen hatte, den römischen Juden vor der ersten Nazi-Razzia zu helfen, indem er ein Netzwerk zur Hilfe aufbaute, das in keinem anderen Land seinesgleichen hat. Das zeigt eine Studie des Diakons Dominiek Oversteyns, von der Famiglia Spirituale L´Opera, die ausschließlich mit Primärquellen arbeitet und dazu beiträgt, das Bild der Öffentlichkeit über Pius XII und die Juden neu zu zeichnen.
Die von Diakon Oversteyns benutzten Primärquellen sind die Zeugnisse italienischer Familien, die die im jüdischen Kulturzentrum Roms versammelten Juden gerettet haben; das "Buch der Erinnerung" von Liliana Picciotto, das die Namen aller deportierten und ermordeten italienischen Juden enthält; die Liste aus dem Buch "Geschichte der italienischen Juden unter dem Faschismus" von Renzo De Felice, das die Geschichte von 148 Klöstern beschreibt, die 4178 Juden gerettet haben.
Um die Daten zu lesen, benutzt Diakon Dominiek Oversteyns eine präzises mathematische Methode. Einige Daten sind durch Hochrechnung entstanden, aber alle beziehen sich auch konkrete Zahlen. Das ist ein wissenchaftlicher Vorgehen, das in der Geschichte angewandt wird, das auch dazu dient, jeden Zweifel auszuräumen. Sprechen wir nicht über Geschichten, sprechen wir von Zahlen.
Man weiß sicher. daß es vor der Razzia vom 16. Oktober in Rom 8195 Juden gab, aber die extrapolierten Daten zeigen eine Zahl von 8207 Juden. Von diesen waren 925 bereits aus ihren Häusern in Rom oder außerhalb Roms geflohen, aber die hochgerechneten Daten sprechen von 1323. Wohin sind sie geflohen? 18 sind in den Vatican oder die extraterritorialen Gebiete gegangen, 393 in die Dörfer in den Bergen rund um Rom, 368 in Privathäuser von Freunden, 500 in 49 römische Klöster, 44 in Pfarreien und Päpstliche Kollegien in Rom. Pius XII. konnte auch 152 Juden helfen, die in Privathäusern unter dem Schutz von DELASEM, der Delegation zur Unterstützung jüdischer Auswanderer, versteckt waren. Insgesamt unterstützte Pius XII 515 bekannte Juden, aber die Hochrechnung der Daten führt zu einer Zahl von 714 Juden. Das sind 54 Prozent der in Rom anwesenden Juden. Außerdem waren 526 der 714 unterstützten Juden römische Juden. Kurz gesagt, Pius XII. half 47 Prozent der römischen Juden, bevor das Ghetto überfallen wurde.
Nicht nur: Pius XII hat 30 jüdische Gelehrte im Vatican aufgenommen, wo sie arbeiten und ihre Studien in den Museen und Vaticanischen Archiven vorantreiben konnten, nachdem sie wegen der Rassengesetze entlassen worden waren. Personen wie Hermine Speier, die bereists 1934 begonnen hatte, im Vatican zu arbeiten, Fritz Vollbach (1939 im Vatican angekommen) Erwine Stuckhold, fanden im Vatican die Möglichkeit, ihre Studien trotz der Rassengesetze fortzusetzen,
Im September 1943 wurden viele von ihnen in Klöstern versteckt, in vaticanischen Fahrzeugen transportiert -wie in dem von Msgr. Ottaviani. Es gibt 8 Zeugnisse, die unterstreichen, wie Pius XII forderte, die Klöster für die jüdischen Flüchtlinge schon vor dem 16. Oktober 1943 zu öffnen. Es waren mindestens 43 Klöster, die Pius XII bat, Hilfe zu leisten, am Eingang eine Karte anzubringen, die sie zu extraterritorialen vaticanischen Zonen erklärte- ein Zeichen, daß dort Juden waren, die dort geschützt wurden. Hermine Speier wurde in einem Kloster der Benediktinischen Oblaten versteckt, Fritz Vollbach (zusammen mit Senator Giacobbe Isaia Levi, seiner Frau und Giacomo Terracina) wurden im Kloster di Santa Bambina versteckt, in dem sich 120 Flüchtlinge befanden, von denen 4 sicher Juden waren- und die Hochrechnung der Daten führt zu einer möglichen Zahl von 30 Juden.
Das sind Zahlen, die das Handeln Pius´ XII gut vor der ersten Razzia im Ghetto beweisen. Und das unter tausend Schwierigkeiten. Es ist tatsächlich nicht wahr, daß die Nazis die Klöster nicht durchsuchten, oder daß es nach der Razzia keine anderen Durchsuchungen mehr gab, weil das dem Papst versprochen worden war. Wahr ist aber, daß Pius XII sich schon seit noch unverdächtiger Zeit um das Schicksal der römischen Juden gekümmert hat. "
Quelle: A. Gagliarducci, aciStampa
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