Montag, 30. August 2021

A. Socci & die römische Gerüchteküche

A. Socci kommentiert für LoStraniero die Gerüchte sowohl um einen mögichen Rücktritt als auch zur geplanten Regulierung eines Papst-rücktritts und des Status eine eine Papa emeritus.  
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"EIN KONKLAVE LIEGT IN DER LUFT. PAPST BERGOLGIO HAT ES MIT DER GESETZGEBUNG ZUM RÜCKTRITT UND DEN EMERITIERTEN PÄPSTEN  EILIG." 

Gestern hat der Papst bei einer Audienz für die katholischen Parlamentarieren gesprochen und sich so  geäußert: "Ich möchte um Entschuldigung bitten, daß ich noch nicht im Stehen spreche, aber ich bin noch in der postoperativen Phase und ich muß das im Sitzen tun.Verzeihen Sie mir." 

Daß der Pontifex ein Gesundheitsproblem hat. ist bekannt, aber es ist nicht klar, wie die Lage ist. Wir haben am vergangenen Montag (in dieser Kolumne) alle die Zweifel und Fragen gesehen, die durch die offizielle vaticanische Kommunikation über den chirurgischen Eingriff vom 4. Juli hervorgerufen wurden. Von mehreren Seiten ist wiederholt worden, was die Agentur "Infovaticana" am 10. August geschrieben hat: "Die Gesundheit des Papstes ist nicht so, wie sie sagen".  Diese Gesundheitsprobleme könnten zum Rücktritt führen, weil es eben Franziskus war, der seit Beginn seines Pontifikates von der Möglickeit des Amsvserzichst aus Gesundheits-oder-Altersgründen  spricht. Am 26. Mai 2014 erklärte er: Ich glaube, daß ein Bischof von Rom, ein Papst, der fühlt, daß seine Kräfte schwinden- weil wir jetzt so lange leben, sich die Frage stellen sollte, die sich Papst Benedikt gestellt hat." 

Dann hat "La Vanguardia" (Wiedergabe vom Osservatore Romano  vom 13. Juni 2014) erklärt: "Papst Benedikt hat eine sehr große Geste vollbracht...angesichts dessen, daß wir länger leben, ein Alter erreichen, in dem wir nicht damit fortfahren können, uns um die Dinge zu kümmern. Ich würde das selbe tun, ich würde den Herrn bitten, mich zu erleuchten, wenn der Moment gekommen ist und mir zu sagen, was ich tun soll und er wird es mir sicher sagen." Außerdem hat die argentinische Tageszeitung La Nación vor kurzem das Interview wiedergegeben, das Franziskus am 16. Februar 2019 dem Journalisten und Arzt Nelson Castro gegeben hat, der ein Buch über die Gesundheit der Päpste geschrieben hat. Auf die Frage, wie er sich seinen Tod vorstellt , hat Bergoglio geantwortet: "Als Papst - im Amt oder emeritiert- wie es kommt. Und in Rom, nach Argentinien kehre ich nicht zurück." 

Wie man sieht, hat Franziskus auch vor kurzem die Möglichkeit erewogen, zurückzutreten und "papa emeritus" zu werden- offenischtlich aus Gesundheits-und Altergründen. Jetzt-hat Luis Badilla geschrieben: "die Krankheit, die Papst Franziskus betroffen hat, ist schwer und degenerativ" (das ist ein sehr wichtiges Detail , viele unterschätzenm, ignorieren oder manipulieren das in diesen Stunden") und die Schwere dieser Krankheit hat den Papst sofort dazu bewegt, im Vatican den Gedanken eines Rücktrits zu vertreten. In den vergangenen Tagen schien er sehr nervös und scheint den Gedanken des Amstverzichts gegen den Entschluss durchzuhalten,  ausgetauscht zu haben, auch dann, wenn sich die medizinischen Bedingungen komplizieren. 


In diese Situation platzte jedoch plötzlich ein ungewöhnlicher Gast in die langsame und gedämpfte Atmosphäre des Vaticans - die Eile. Wir haben das beim motu proprio gesehen, das Benedikts Summorum Pontificun zur traditionellen Liturgie annuliert, das am 16. Juli von Franziskus hastig und übereilt unterzeichnet wurde- nur zwei Tage nach seiner Entlassung aus der Gemelli.-Klinik. 

Die gleiche Eile, mit der der Vatican in diesen Stunden an einer Norm arbeitet, die den päpstlichen Amtsverzicht und das Papssttum emeritus regelt. Seit mehr als 8 Jahren haben wir die beiden Päpste, eine in der Kirchengeschichte einzigartige Situation, die im Vatican immer als eine normale Sache heruntergespielt wurde, die sich von selbst lösen würde. Stattdessen glauben sie jenseits des Tibers plötzlich,  daß es dringend und drängend ist, Regeln zu erlassen. Warum plötzlich diese Eile? In der Luft liegt wieder eine Resignation und das neue Konklave. 

Schreiten die Arbeiten bei der juristischen Definition des "Rücktritts"Konzeptes und des "Emeritus-Papsttums" voran? Die Probleme, denen man sich gegenüber sieht, sind enorm. Der selbe Papst Bergoglio, der am 18. Ausgust 2014 -als er aus Korea zurück kam, zweimal feststellte, daß die Theologen sich über die Institution des Papsttums-Emeritus nicht einigen könnten. Weil sie denken, daß das Papsttum etwas anderes ist als das Bischofsamt (für das es den Bischof emeritus gibt). Aber was bedeutet dann die Definition des "papa emeritus" die Benedikt XVI sich bei seinem Rücktritt selbst gegeben hat?

Ist er es, mit dem sich die kommenden Anordnungen von Papst Franziskus beschäftigen? Nein. Professorin Boni schreibt in ihrem oben erwähnten Text, der die Basis der Arbeit des Vaticans zu sein scheint, daß in diesen Bestimmung kein Mangel an Ehrerbieutng oder Taktgefühl gegenüber dem lebenden Papa emeritus besteht: das Gesetz, das erlassen wird, betrifft wie üblich -ausschließlich die Zukunft-ohne Rückwirkung (vgl. Kan.9), wobei darauf geachtet wird, daß die Situation Benedikts XVI immer ausgenommen bleibt, so wie sie sich spontan entwickelt. Ein solches normatives Eingreifen, schreibt Rechtsanwalt  Francesco Patruno, promovierter Kirchenrechtler und Kanoniker, könnte -angenommen das wäre möglich- den Rücktritt Benedikts XVI und alles was daraus entstanden ist, und die "Knoten" und die Unsicherheiten angesichts dieser am 11. Fabruar 2013 ausgeührten Handlung nicht heilen und das aus dem einfachen Grund, daß Benedikt XVI -als er diesen Akt vollzog, nichts von einer zukünftigen Verordnung wissen konnte. Und er hat das mit der Machtvollkommenheit des Papstes getan.  Würde also die aktuelle Lage Benedikts XVI als "Unikum" herausragen- über die Situation eines anderes Papstes, der zurücktritt-hinaus?.

Avvocato Patruno erklärt uns: "bei der letzten Generalaudienz seines Pontifikates, am 27. Februar 2013, hat Benedikt XVI erklärt, daß er nur auf das aktive Pontifikat verzichte, aber nicht auf das passive. Daraus ergab sich die Formulierung der über diesen Akt des Amtsverzichts benutzt wird und ihn zum"Papa emeritus" qualifiziert. " 
In der Tat hat Msgr. Gänswein als er den Akt von Papst Benedikt (dessen Hauptmitarbeiter er ist) erklärte, von einem "Ausnahmepontifikat" gesprochen, das de facto einen "erweiterten Dienst" verwirklicht, mit einem aktiven und einem kontemplativen Teil-einem fast gemeinsamen Dienst.

Aber - frage ich- war ein solcher geteilter Rücktritt möglich? "Wenn man das nicht für möglich hält, dann ist der Verzicht null und nichtig und alles, was folgt ebenso. Man kann versuchen, das zu korrigieren, indem man den emeritierten Papst dazu auffordert, vollständig auf das munus zu verzichten, aber in diesem Fall wird implizit anerkannt, daß er Papst geblieben ist. Und in Bezug auf die Person von Franziskus eröffnet sich ein beipielloses Szenario.
Daher wird es nicht einfach sein, diesbezüglich Vorschriften zu erlassen. Es scheint eine Sackgasse.zu sein."

Quelle: A. Socci, LoStraniero

  


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