Dienstag, 3. August 2021

A. Socci zu Traditionis Custodes in einer Zeit, "In der die Kirche immer verlorener und verwirrter ist"

Messa in Latino hat einen Beitrag zum motu prorio "Traditionis Custodes" von  Antonio Socci für den "Libero" veröffentlicht. 
Hier geht´s zum Original:   klicken

"SOCCI: FRANZISKUS WIDERRUFT BENEDIKT (NACHDEM ER DIE PFEILER VON JOHANNES PAUL II EINGERISSEN HAT)"

Eine weitere traurige Anmerkung zum motu proprio: "Die Kirche ist immer verlorener und verwirrter in diesem Niedergang des Pontifkats." Luigi

Mit dem motu proprio "Traditionis Custodes" hat Papst Bergoglio die Liberalisierung der Messe im Alten Ritus von Benedikt XVI weggefegt, der 2007 auf die Bitte vieler, auch junger, von der alten, nach dem Konzil verbotenen Messe angezogenen Menschen, hatte antworten wollen.

Joseph Ratzinger, obwohl er ein Mann des II. Vaticanischen Konzils war, hat erzählt: "Ich war bestürzt über das Verbot des alten Missale, weil so etwas in der gesamten Liturgiegeschichte noch nie vorgekommen war. Man erweckte den Anschein, als sei dies völlig normal," 

Ratzinger unterstrich, daß "Pius V (nach dem Konzhil von Trient) sich darauf beschränkt hatte, das Missale Romano, das damals in Gebrauch war, zu  überarbeiten, wie es im Verlauf der Geschichte in allen Jahrhunderten immer vorgekommen war...ohne jemals ein Missale einem anderen gegenüber zu stellen. Es hat sich immer um einen fortwährenden Prozess von Wachstum und Reinigung gehandelt, in dem aber die Kontinuität nie zerstört wurde... jetzt dagegen" erklärte Ratzinger "hat die Promulgierung des Verbots des Missales, das sich im Lauf der Jahrhunderte seit der Zeit der Sakramentalen der antiken Kirche entwickelt hat, einen Bruch in der Geschichte der Liturgie verursacht, dessen Konsequenzen nur tragisch sein können...ein altes Gebäude wurde abgerissen und ein anderes gebaut." 

Ratzinger unterstrich, daß jetzt "für das Leben der Kirche eine liturgische Erneuerung dramatisch dringend ist, eine liturgische Versöhnung, die dazu zurückkehrt, die Einheit der Geschichte der Liturgie wieder zu erkennen und das II. Vaticanum nicht als Ruptur sondern als einen evolutionären Moment zu verstehen. Ich bin überzeugt, daß die kirchliche Krise, in der wir uns heute befinden, zu großen Teilen auf dem Zusammenbruch der Liturgie beruht, die heute manchmal so konzipiert wird, "als ob es Gott nicht gäbe": als ob es in ihr nicht mehr wichtig sei, ob es Gott gibt, der zu uns spricht und uns zuhört." 

Als Benedikt XVI mit "Summorum Pontificum" 2007 einen Irrtum reparierte, der nicht dem II.Vaticanischen Konzil zuzuschreiben war, tatsächlich widerspricht das Verbot der lateinischen Liturgie der Konzils-Konstitution über die Liturgie und auch dem Apostolischen Brief "Sacrificium laudis" von Paul VI wie auch "Veterum Sapientia" von Johannes XXIII.

Die Abschaffung des anitken Ritus kam gleichzeitig mit der galoppierenden Entschristlichung der 68er und mit einem dramatischen Zusammenbruch der Zivilisation. 

2005 - am Vorabend der Wahl Benedettos zum Pontifikat- hat der Schriftsteller Guido Ceronetti in einem offenen Brief in der Repubblica an den neuen Papst, darum gebeten " den erstickenden Knebel von der Stimme der Lateinischen Messe zu entfernen" damit es möglich wird, sie wie die in der volkssprachlichen Form zu feiern, "die von einer zerstörerischen liturgischen Reform aufgezwungen wurde."
Der Schriftsteller fügt hinzu, "sicher werden Sie nicht ignorieren, wie sehr diese Konzils-Reform der westlichen Riten den kommunistischen Regierungen gefallen hat: sie waren nicht dumm. sie hatten in ihrer bestialischen Ignoranz des Heiligen erkannt, daß sich ein Leck geöffnet hatte."  


Tatsächlich war der lateinische Ritus das konkrete universelle Band, das Katholiken in der ganzen Welt in einer einzigen Kirche unter der Leitung von Petrus und in einem einzigen Glauben vereinte.


Auf der anderen Seite hat sich in den 60-er Jahen in Verteidigung der von den Kathoprogressisten angegriffenen Alten Liturgie die beste katholische Laien-Kultur artikuliert, die vor dem schweren Verlust von Schönheit und sakraler Kultur warnte. 

1966 und 1971 erschienen zwei öffentliche Appelle zur Verteidung der seit Pius V traditionellen Messe, die von Persönlichkeiten wie Jorge Luis Borges, Giorgio De Chirico, Elena Croce, W. H. Auden, i registi Bresson e Dreyer, Augusto Del Noce, Julien Green, Jacques Maritain (ser Philodoph, der Paul VI nahe stand und dem der Papst am Ende des Konzils das Dokument an die Inteleektuellen anvertraute) , Eugenio Montale, Cristina Campo, Francois Mauriac, Salvatore Quasimodo, Evelyn Waugh, Maria Zambrano, Elémire Zolla, Gabriel Marcel, Salvador De Madariaga, Gianfranco Contini, Giacomo Devoto, Giovanni Macchia, Massimo Pallottino, Ettore Paratore, Giorgio Bassani, Mario Luzi, Guido Piovene, Andrés Segovia, Harold Acton, Agatha Christie, Graham Greene und vielen anderen wie z.B. dem berühmten Direktor der Times William Rees-Mogg unterschrieben wurden. 

Die Entscheidung von Benedikt XVI im Jahr 2007, die Tradition wieder aufzunehmen, wurde auch von anderen Persönlichkeiten wie René Girard, Vittorio Strada, Franco Zeffirelli und dem zitierten Guido Ceronetti unterstützt. 

Papst Bergoglio behauptet jetzt, er habe die Freiheit des von Benedikt XVI eingeführten Ritus abgeschsafft, weil sie- "anstatt Einheit in der Kirche zu schaffen (wie es Johannes Paul II und Benedikt XVI wollten) Spaltung und "eine wachsende Zurückweisung nicht nur der Liturgiereform sondern auch des II. Vaticanischen Konzils hervorgerufen hat- mit der unbegründeten und unhaltbaren Behauptung, daß es die "wahre Kirche" verraten habe."

Da ist etwas Wahres dran. Es gibt diejenigen, die die "lateinische Messe" auf ein bißchen sektierische Weise gelebt haben, indem sie sich als "die wahre Kirche fühlten". Aber Papst Bergoglio verwechselt die Wirkung mit der Ursache.

Was die (irrige) Zurückweisung des Konzils wirklich provoziert hat, ist nicht der Alte Ritus, sondern sind eher gewisse "revolutionäre" Neuerungen seines Pontifikates (die nichts mit dem Konzil zu tun haben) oder gewisse Mißbräuche in der Liturgie in der Landessprache, die Papst Bergoglio erkennt, aber bei denen er nicht mit Verboten eingreift. 

Der Beschluss von Franzikus, der einen Pfeiler des Pontifikates von Benedikt XVI einreißt, ist ein schmerzhafter Irrtum, der Freiheit nimmt und neue Spaltungen provozieren wird, Der Papst hat den Lefebvrianern mit dem Ausschluss der Alten Messe und einiger Gläubigen ein großes Geschenk gemacht. Und die Kirche ist immer verlorener und verwirrter in diesem Sonnenuntergang des Pontifikates."

Antonio Socci

Quelle; A. Socci, Libero, Messa in Latino
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.