Dienstag, 3. August 2021

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute über Ungereimtheiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Übersetzungen von TC und beklagt, daß es keine lateinische Urfassung dieses motu proprio gibt. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

                     "KÖNNTE SCHLIMMER WERDEN" 

Es gibt Probleme im Text von Traditionis Custodes: sogar Vincent Nichols hat auf eine Stelle im Begleitbrief hingewiesen, wo der englische und der italienische Text nicht das selbe zu sagen scheinen. 

Ich weiß nicht, ob andere auch das Folgende bemerkt haben: während TC einem Bischof, der beretis eine TLM-Gruppe in seiner Diözese hat, verbietet weitere solche Gruppen zuzulassen, ist ein Bischof, dem eine solche Gruppe fehlt, nicht diesem Verbot unterworfen. Ich bin nicht sicher, ob das gewollt ist. 

Ein Einwand könnte sein, daß das Dokument in großer Eile zusammengeschrieben wurde. Vielleicht klopfte der Chirurg schon an die Tür?

Normalerweise jammere ich- und wie recht ich damit habe- über Vatican-Dokumente, die ohne offiziellen Lateinischen Text formuliert werden. Diese Praxis ist in der Tat bedauernswerter Brauch im italophonen kulturellen Imperialismus. Jene von uns, die nicht Italienisch sprechen, sind jetzt (niemand gibt sich die Mühe das zu verschleiern) Katholiken zweiter Klasse. 

Aber....

Es gibt Beispiele von äußerst wichtigen Dokumenten, die nach ihrer offiziellen Veröffentlichung verändert wurden. Ich vermute, daß man viele Beipsiel bringen könnte, hier einfach einige: 

1. Die Bulle Apostolicae curae von Papst Leo XIII,  mit der die Anglikanischen Weihen verurteilt wurden, hat sich irgendwie zwischen dem ersten Druck der ASS und der folgenden Wiederveröffentlichung in den Acta Leonis XIII verändert und...beachten Sie das!...und die Vatican Website zeigte, als ich im Juni des vergangenen Jahres nachsah, den originalen, entfernten ASS-Text! (Das Motiv für die erste Veränderung scheint die Entfernung eines Schlupflochs gewesen zu sein, das den Status der Verurteilung verringert hätte...mein Verdacht ist, daß Kardinal Vaughan...ähm...)

2. Im Jahr 2000 hat die Vatican-Presse ("ex editione typica") das Institutio Generalis Missalis Romani veröffentlicht, mit der Versicherung, daß der Papst ihr am 11. Januar 2000 zugestimmt habe. Aber als der Text des gesamten Missale in der Folge veröffentlicht wurde, war der Text der Institutio grundlegend verändert worden. 

Das Erscheinen einer offiziellen Lateinischen Version von Traditionis Custodes in den AAS könnte leicht eine Gelegenheit sein, das Dokument auf eine Weise "aufzuräumen" die es noch wasserdichter und giftiger machen könnte, als es in seinen aktuellen Texten in modernen Sprachen ist. 

Es ist wichtig, sich zu erinnern, daß wir nicht der Gnade ehrenwerter oder netter Menschen ausgeliefert sind und daß PFs Hass auf uns - ähm- eingefleischt ist. 

Auf der anderen Seite könnte ein geänderter Text weniger übel sein, wenn PF genug Kummer von irritierten Bischöfen bekommt!

Aber darauf würde ich nicht wetten. 

Nicht, wenn ich Sie wäre, Squire*."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

* der geneigte Leser möge sich aussuchen, ob er "Squire" als Knappe, Schildknappe oder Gutsherr o.ä. verstehen will.  

  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.