Dienstag, 10. August 2021

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute über ein Brevier von 1843 und die frühere Bibliothek, aus der es stammte. 
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        "NIE, AUS WELCHEM GRUND AUCH IMMER" 

Ich finde den folgenden Gedanken provozierend. 

Ich habe ein Sarum-Portiforium, (Ed.C.Seager, 1843) das folgendes Exlibris trägt:

Virtue and Cahill Library 

Die Gründer dieser Bibliothek fordern von ihren Nachfolgern auf dem Sitz von Portsmouth ernsthaft, diese Bibliothek intakt zu bewahren und nie -aus welchem Grund auch immer- auch nur ein einziges Buch zu verkaufen oder zu entfernen. 

Nr. 8720

John Virtue (oder Vertue) 1826-1900 war der erste Katholische Bischof von Portsmouth (1882 geweiht); John Cahill war der zweite Bischof von 1900 bis zu seinem Tod 1910. 

Ich nehme an, daß zwei bischöfliche Wappen auf dem Exlibris die der beiden Bischöfe sind; und daß die Bibliothek vielleicht zur Erbauung ihres diözesanen Klerus gegründet wurde. Die Zahl deutet an, daß die Bibliothek keine kleine war. 

Ganz klar kannten ihre Lordschaften, bewunderswürdige Brückenbauer, die Gefahren der bischöflichen Gebrechlichkeit und der Unmöglichkeit die Bibiliothek loszuwerden, sehr gut und haben diese Worte formuliert...um, so weit wie möglich...diese Möglichkeit auszuschließen. 

Sed frustra!! Aber vergebens! 

Ich frage mich, wann dieses Buch (und die Bibliothek?) auf Wanderschaft ging. In seinen Umschlag wurde 10,50 Pfund gekritzelt; was in die Zeit nach der Dezimalisierung unserer Währung in den frühen 1970-ern zurückgehen muß. (Zu mir kam es aus der Bibliothek eines großen Priesters und sehr bibliophilen, Fr. Michael Melrose[Anglikaner] von S. Giles, Reading.)

Die Verwirrung, die dem Konzil folgte, muß zur Mißachtung einer großen Zahl früherer Verfügungen geführt haben, zu denen solche Sätze wie "Nie und aus keinem Grund" gehörten.

Ich zögere, meine eigenen trostlos vorhersehbaren Ansichten Verstorbenen in die wehrlosen Münder zu legen; aber sicher muß die ursprüngliche Aufnahme dieses Bandes in die Portsmouth Library in gewisser Weise, die Bereitschaft andeuten, sich vorzustellen, daß die Benutzer dieser Bibliothek...sagen wir...nicht vollständig vor den Infektionen durch eine frühere liturgische Kultur geschützt sind. 

Und offensichtlich hat die Person, die für die mögliche Entsorgung dieser Bibiliothek oder von Teilen davon (der Buchverkäufer, der froh war, dieses Brevier für 10,50 Pfund zu verkaufen, kann kein Kardinals-Lösegeld dafür bezahlt haben) verantwortlich war, nicht die selbe Hermeneutik, oder Vermutung von Kontinuität geteilt. 

Ich frage mich, ob irgendetwas von der Virtus-und Cahill-Bibliothek überlebt hat....sogar ihr Katalog wäre ein historisch interessantes Relikt der klerikalen Kultur, die so schnell, rücksichtslos und vollständig von den Gauleitern der 1970-er ausgelöscht wurde. 

Quelle:liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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