Sonntag, 8. August 2021

Fr. Hunwicke spricht...

heute bei liturgicalnotes über die "Schwächung des Papsttums" und ruft dazu noch einmal einen Beitrag von 2015 auf.  
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AUS DEN ARCHIVEN:  SCHWÄCHUNG DES PAPSTTUMS

4.Juni 2015

Wenn der Direktor einer öffentlichen Englischen Schule das Kollegium ansprechen und ärgerlich die 17 Arten der Korruption seiner Mitglieder aufzählen würde, und das kurz vor Weihnachten [wie der Papsr es 2014 in der Kurie tat] , würde etwas passieren. Die Schulleitung würde das innerhalb von Stunden erfahren...weil es im Kollegium immer Mitglieder zu geben scheint, die einen guten Draht zur Schulbehörde haben. Also würden zwei oder drei Mitarbeiter der Schulbehörde ein privates, vollkommen freundliches, inoffizielles und ganz vertrauliches Gespräch mit dem Direktor planen....etwa so - ähm- ...darüber "Wie Er Seine Zukunft Sieht. Aber natürlich ist die  Katholische Kirche nicht wie eine englische Public-School. 

Ist sie wie ein regierende Englische Partei? Mrs. Thatcher war eine mächtige Premierministerin. Aber -am Ende- fanden zu viele Leute, daß sie einfach genug hatten. Schon kamen die Männer mit den grauen Anzügen. Vielleicht war der eine Schlag, der die Eiserne Lady am meisten verwundete, der, den der graueste der Männer, die je gelebt haben, austeilte, Geoffry Howe; von dem -ein Witzbold  (ich glaube Dennis Healy ) sagte- "von ihm angegriffen zu werden, sei wie von einem toten Schaf attackiert zu werden". Gnadenlos, in einem Unterhaus, wo man eine Stecknadel hätte fallen hören, zerstörte er sie mit einer eleganten Metapher- das er aus einem Cricket-Spiel bezog. Innerhalb von Wochen war sie Geschichte. 

Was das Papsttum natürlich von diesen beiden Institutionen unterscheidet, ist, daß der Papst nicht zurücktritt. Er macht bis zum Tod weiter. So daß- außer man ermordert ihn....eine Lösung mit "Erstes Jahrtausend- Präzendenzen" ...es keinen Weg gibt, ihn loszuwerden. Er kann nicht zum Rücktritt bewegt werden. Strategien, um  ihn zu isolieren, Druck auf ihn auszuüben, gegen ihn zu intrigieren, ihn in die Ecke zu treiben, Koalitionen gegen ihn zu schmieden, sind praktisch sinnlos. Man muß ihn ertragen, bis die Vorsehung Gevatter Tod schickt. Es gibt keine Männer in grauen Anzügen, oder ergrauenden Soutanen, in die man ein freundliches Messer stecken könnte. 

Oder- so war es eher bis zum Rücktritt Benedikts XVI: 

Ich denke nicht, daß die Umstände seines Rücktritts schon ganz bekannt geworden sind. Seit dem Konzil von Konstanz hat kein lebender Papst mehr auf den Sitz von Rom verzichtet, 1415 hat das Konzil den pisanischen Papst Johannes XXIII abgesetzt und dann am 4. Juli 1417 den Rücktritt des römischen Papstes Gregor XII angenommen. Es setzte den Avignon-Papst Clemens VIII ab und wählte Martin V. Kein folgender Papst hat abgedankt oder ist abgesetzt worden. Seit damals wird angenommen, daß der Papst jemand ist, den nur Gott von seinem Pontifikat lösen kann, was sicher der größtmögliche Schutz jedes nachfolgenden Pontifex´ war. 

Nach der Abdankung Benedikts XVI kann nichts mehr so sein wie vorher. Kein zukünftiger Papst  kann je wieder so unabsetztbar sein, wie es von Konstanz bis zu Benedikt war. 

Vielleicht wirkt das nach. Vielleicht werden die Päpste so absetzbar wie Schuldirektoren und Mrs. Thatcher,.

Und das führt als Konsequenz zu einem Machtverlust und zu Verwundbarkeit. [Ich frage mich, ob (ich würde es ihm nicht zutrauen) Benedikt XVI das alles erkannt hat. Ich frage mich, ob seine Abdankung sein letzter und meisterlichster Coup war, um das Post-Vatican II-Gebäude, gegen das er so energisch argumentiert hat, das "der Papst, der ein absoluter Monarch ist, kann alles machen" zu unterminieren; und das Vaticanum I -Modell eines strikt begrenzten Papsttums mit seinem klar und einleuchtend limitierten Papsttum wiederherzustellen."

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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