Donnerstag, 16. September 2021

Fr. Hunwicke spricht....

heute bei liturgicalnotes über Papst Paul VI und Erzbischof Annibale Bugnini und deren Liturgiereformen.
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                                   "DER HL PAUL VI"

Ich möchte eine Theorie über den Hl. Paul VI anbieten, die ich beweisen kann; ich frage mich, ob da noch mehr ist. 

ER WAR EIN BISSCHEN WIE HAMLET  

1) Er hat auf unehrliche Menschen als Berater vertraut. a) Aus den Memoiren von Louis Boyer:"bei verschiedenen Gelegenheiten- im Hinblick auf das Überbordwerfen der Liturgie der Verstorbenen oder dann bei diesem unglaublichen Unternehmen, die Psalmen mit Blick auf ihren Gebrauch während der Messe zu reinigen, Bugnini stand einer Opposition gegenüber, die nicht massiv aber .wie man sagen könnte- sehr einig war. Bei einigen dieser Gelegenheiten zögerte er nicht, uns zu erzählen "aber der Papst will das!" Danach- da können wir sicher sein-. gab es keine Diskussionen mehr." Boyer gibt wieder, wie er Bugnini einmal in einer Situation traf, von der später fälschlicherweise geglaubt wurde, daß er- Boyer- beim Papst gewesen sei....den zu treffen, Bugnini gerade auf dem Weg war."Als er mich sah, wurde er nicht nur ganz weiß, sondern war sichtlich angezählt."
"Die Antwort darauf sollte mir einige Wochen später von Paul VI selbst gegeben werden. Er schwatzte mit mir über unsere berühmten Arbeiten, die er bestätigt hatte, und fragte mich schließlich  "Aber warum haben Sie dann diese Reform durchgeführt? ...“ (Hier muss ich zugeben, daß ich mich nicht mehr erinnere, welche der von mir erwähnten Details ihn besonders irritiert haben.) Natürlich antwortete ich: "Ganz einfach, weil Bugnini uns garantiert hat, daß Sie das absolut wollten. Seine Reaktion war sofort: 'Ist das möglich? Er hat mir persönlich gesagt, daß Sie sich diesbezüglich einig sind!'"
b) Die Biographie von Bischof Tissier berichtet, daß Paul VI. von Anfang an feindselig war, als Erzbischof Lefebvre von ihm in Audienz empfangen wurde. Es stellte sich heraus, daß er, wahrscheinlich von Kardinal Villot informiert worden war, daß der Erzbischof die Priester, die er ausbildete, "einen Eid gegen den Papst unterschreiben" ließ. Angesichts dieser schamlosen Lügen ist es kaum verwunderlich, daß der Geist des Heiligen Vaters gegen Lefebvre vergiftet wurde.

(2) Der Hl. Paul VI zog es vor, mit Unordnung eher Kompromisse einzugehen als sich ihr entgegen zu stellen. Aus Dom Cassian Folsoms meisterhafter Artikelserie Adoremus scheint klar, daß die Bereitstellung alternativer Eucharistiefeiern ein erbärmlicher, aber gut gemeinter Versuch war, das Chaos zu zügeln, das vor allem in den Niederlanden herrschte, wo selbstgemachte Eucharistische Hochgebete weit verbreitet waren, (buchstäblich) zu Hunderten. Paul VI wurde versichert, daß die Hierarchie angesichts dieses Zugeständnisses bereit sei, die Ordnung wiederherzustellen. (Groß von ihnen ... Traditionalisten täten auch gut daran, sich daran zu erinnern, daß es das Angebot dieser Alternativen war, die den Kanon selbst davor bewahrten, wirklich böse verstümmelt zu werden ... sicher besser noch für ein paar Jahrzehnte ungenutzt zu bleiben, als dauerhaft entwürdigt zu werden?) 

Neben der menschlichen und historischen Tragödie gibt es hier einen ekklesiologischen Punkt. Wenn man in einem Topf eine übertriebene Vorstellung von päpstlicher Autorität (wie sie von Joseph Ratzinger analysiert wurde) mit den Aktivitäten (von Louis Bouyer detailliert beschrieben) skrupelloser, unehrlicher und rücksichtslos entschlossener manipulativer Personen mischt, die das Ohr des Papstes haben,  ist man ernsthaft in Gefahr, als Ergebnis eine Katastrophe zu bekommen, deren Folgen abzumildern,  durchaus Generationen dauern kann.

Quod factum est."

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.,Hunwicke

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