Samstag, 4. Juli 2015

" Papst Franziskus: "Die Kirche hinkt 200 Jahre hinter der Zeit her"

So überschreibt A. Gagliarducci seinen heutigen Artikel in seine blog "Monday in the Vatican".
Die Hintergründe der Schattensynode werden ins Licht geholt, die Ziele der Schattensynoden-Teilnehmer definiert, analysiert und dokumentiert. Sie sind erschreckend genug.
Hier geht´s zum Original:    klicken

"PAPST FRANZISKUS: EINE KIRCHE - 200 JAHRE HINTER DER ZEIT"
"Benny Lai, Dekan der Vatican-Beobachter- sagte während der letzten Jahre seines Lebens immer :" das sit nicht mehr mein Vatican"
Lai, seit 1946 akkreditiert, vermißte besonders den Sinn für Symbole, die Wichtigkeit von Gesten und die theologische Tiefe. Lai war kein Glaubender. Aber er begriff das Kernthema, das die Wurzel des Vatican-Verfalls bildet. Unter Papst Franziskus ist dieses Problem größer geworden, es steuert auf die Sollbruchstelle zu.
Aber tatsächlich bestand es bereits früher.
Der Unterschied ist, daß die vorherigen Pontifikate dagegen ankämpften. Der Gedanke einer Kirche, die ihrer  Theologie beraubt ist, wurde eine zeitlang von den Medien unterstützt. Aber der Vatican war in der Lage, den Gesamtfocus wieder auf das Evangelium zu legen- alldieweil die Theologie immer noch das Hauptkriterium war, das jeder Aktivität zugrunde lag.
Aber bei der Abarbeitung ihrer Agenda ist das Hauptziel der Unterstützer von Papst Franziskus, die Theologie der Kirche zu verändern.  
Dieses Ziel wird klar, wenn man die Reden liest, die bei der sogenannten "Schattensynode", die in der Gregorianischen Universität  am 25. Mai stattfand, gehalten wurden.  Klicken
Das war eine Versammlung von Mitgliedern und Beratern der Schweizer, Deutschen und Französischen Bischofskonferenz. Es war ein geschlossenes Treffen, aber einige Medienvertreter waren eingeladen, solange sie zustimmten, nichts über die Diskussion zu schreiben und nicht die Namen der Teilnehmer zu nennen.
Das Endziel dieses Treffens schien ein Theologisches Dokument zur kommenden Familiensynode zu sein, das während der Reise von Papst Franziskus in die USA veröffentlicht werden sollte.
Am Ende jedoch wurde die Veröffentlichung vorgezogen Die DBK veröffentlichte den Text der Reden und eine Zusammenfassung der folgenden Diskussion auf ihrer Web-site.    klicken



Die Texte enthüllen, wie die Diskussion bei der kommenden Synode aussehen wird. Aber wichtiger ist- daß sie uns erlauben, zu verstehen, welche Richtung die Teilnehmer der Kirche geben wollen.
Während der 2014- Synode hat ein Faktor die kontroverse und äußerst einseitige Relatio ad interim zu Themen  wie der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen, und Kommunion für die wiederverheirateten, geschiedenen Katholiken entgleisen lassen.
Das war das Fehlen biblischer und theologischer Bezugspunkte, speziell -aber nicht ausschließlich-bei den relevanten Paragraphen.

Das finale Dokument der Synode beinhaltet nichtsdestoweniger die kontroversen Fragen.
Dank einer Entscheidung von Papst Franziskus, diese Paragraphen einzufügen, obwohl sie nicht die erforderliche  Zustimmung der Synode (also die 2/3 Mehrheit) erreicht hatten. Aber es enthält auch viele biblische und theologische Bezüge, die einzigen Passagen, die eine fast einhellige Zustimmung erreichen konnten.
Das Arbeitsdokument für die 2015- Synode umfaßt auch wieder die kontroversen Themen. Die Paragraphen, die die wenigsten Stimmern erhielten, sind erneut zur Gänze in diesem Dokument enthalten.

Mehr noch, diese  Paragraphen sind auch wieder der Ausgangspunkt jener, die bei der letzten Synode mit ihrem Versuch, eine Veränderung zu bewirken, scheiterten.
Was ist ihr Endziel?

Schauen wir genau auf die deutschen, schweizerischen und französischen Texte der Schatten-Synode, können wir sehen, daß sie auf eine theologische Revolution zusteuern.
Besonders suchen sie nach einem Weg, weg von einer Theologie die auf der Schrift beruht und die Erlösung der Welt durch das Wort Gottes will- hin zu einer Theologie der menschlichen Unvollkommenheit.

Kurz gesagt, das ist ihr Gedanke: "angesichts der Tatsache, daß das, was das Evangelium verlang, ein Ideal ist, das Menschen nicht erreichen können, laßt uns das Ideal ändern!"
Die Teilnehmer der Schattensynode haben versucht, dieser Idee eine theologische Basis zu geben, weil sie erkannt haben, dass es die Theologie war, die bei ihrem "Blitz" während der letzten Synode fehlte.
Die Relatio ad interim, wurde tiefgreifend von Papst Franziskus verändert. bevor sie Kardinal Petr Erdö, dem Generalrelator der Synode zurückgegeben wurde.

Diese Theologie also basiert auf der Annahme, daß die Realitäüt des menschlichen Seins durch das determiniert wird, was der Mensch selbst über sich sagt, das ist- seine Erfahrung. Ist das der richtige Weg nach vorn?
Diese Frage liegt jeder der Reden bei der Schattensynode zugrunde. Alle haben den einen gemeinsamen Punkt: ein klares Nein zu einer mehrheitlich abstrakten Theologie.
Eine Position, die sich bereits in den Richtlinien und Fragebögen zur Synode 2015 abzeichnete, in den Themen der Form einer Pastoral, die sich klar von der Doktrin absetzt.
Der Blick auf einige der Texte hilft uns, das besser zu verstehen.

Anne-Marie Pelletier , eine französische Theologin und Preisträgerin des Ratzinger-Theologie-Preises, befand, daß die Katholische Tradition der Unaufslöslichkeit zur Zeit auf einer disziplinarischen Interpretation von Matthäus 19 beruht ( "Moses erlaubte euch, euch von euren Frauen zu trennen, weil eure Herzen verhärtet waren."),  aber dieser Text hat einen kerygmatischen Inhalt, der ist, daß der eheliche Bund -in den Worten- wie Jesus sie sagt- strikt an die Berufung jener gebunden ist, die mit der Taufe- durch Christi Tod und Auferstehung ertieit wird.
Die französische Theologin betonte, daß einige der heutigen Herausforderungen der Tatsache  geschuldet sind, daß die Katholische Kirche niemals aufgehört hat, am Prinzip der Unauflöslichkeit festzuhalten. "Während die Sitten & Gebräuche es auf breiter Basis verlassen haben. In der Tat"- so endete sie-" hat das Eheleben mehr Hürden  aufzuweisen, als jene, die von der Ehe-Theologie zugegeben werden."

Druck in Richtung einer Erneuerung der Theologie der Ehe wurde von Eberhard Schockenhoff ausgeübt, einer der einflußreichsten Persönlichkeiten der Deutschen Kirche. Er steht hinter allen soziologischen Vorstellungen, die die Deutsche Theologie beeinflußt haben - von der linkslastigen "Wir sind Kirche" am meisten verinnerlicht.
Schockenhoff bot materialistische Überlegungen, die auf die Schwierigkeiten des Modernen Lebens anspielten und er würzte seine These großzügig mit Zitaten des Psychoanalytikers Erich Fromm und des marxistischen Soziologen Theodor Adorno.

In seinen Anmerkungen  betonte Schockenhoff, daß man zugeben müsse, daß  Liebe enden könne, weil die Unwiderrufbarkeit der Wahl des Ehepartners darauf beruhe, was Liebe will." die Unauflöslichkeit dagegen ist eine Anforderung an die Ehepartner, ein Leben lang aufeinander zu achten, solange, wie sie ihrer Liebe trauen. Am Ende, sagte er, hat das menschliche Bewußtsein Vorrang-mit allen Nuancen der Wahrheit.
Was ist denn dann die Wahrhet, nach der wir streben sollen?

Ein Beitrag zur "erzählenden Theologie" oder besser einer "Theologie der Biographie" des jesuitischen Theologen Alain Thomasset  suggerierte , daß die Wahrheit nicht eine sei, sondern vielfältig."
Fortsetzung folgt

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