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"AMORIS LAETITIA, DIE DUBIA: IST DAS SCHWEIGEN DES PAPSTES EIN WERK DES HEILIGEN GEISTES, UM IRRTÜMER ZU VERMEIDEN? DIE HYPOTHESE DER NEW YORK TIMES"
"Die Situation, in der die Katholische Lage sich nach Amoris Laetitia befindet, die Fragen nach formaler Klärung der vier Kardinäle, die sogenannten dubia (Stimmen einer weitaus größeren Gruppe Ratloser, wie die Unterschriften unter den Supplica filiale beweisen und Dokumente von Theologen und Dozenten beweisen) und die Weigerung des Papstes, zu antworten und hat der Pontifex damit nach Meinung des Leitartiklers der NYT, Ross Douthat, die Tür in eine "terra incognita" geöffnet.
Und tatsächlich - drei Monate nach Empfang des privaten Briefes, in dem die Purpurträger um Klärung baten, der eine schwere Irritation beim Papst ausgelöst haben soll (und wir glauben das trotz privater Dementis) hat es keine Antwort gegeben.
Keine lobende Definition, Vorwürfe der Rigidität, Suggestion, daß es hinter der Rigidität psychologische Probleme gäbe, Doktrinismus und was es noch gab. Aber eine klare und ernsthafte Antwort? Nein.
Als ignoranter .... wiederholen wir die Frage, für die, die sie nicht kennen.
Amoris Laetitia, die postsynodale Exhortation nach den beiden Familiensynoden, läßt durch eine Notiz verstehen, ohne das vorangehende Lehramt zu zerstören, daß sie nicht ausschließe, daß eine wiederverheiratete geschiedene Person zur Eucharistie zugelassen werden könne.
Das heißt, daß jemand der-formal -in Todsünde und ohne seine Lage zu ändern lebt- kommunizieren könne.
Das ist eine Perspektive, die die Tür für viele Möglichkeiten öffnet: warum kann man die gleiche Lösung nicht auch auf andere Sünden-auch schwere- anwenden? Insgesamt ein schönes Durcheinander. Und das scheint gewollt.
Und wie Ross Douthat erinnert: "Die Liberalen haben die Erlaubnis bekommen, zu experimentieren, die Konservativen, sich an den Buchstaben des Gesetzes zu halten, die Bischöfe wurden de facto in der Lage gelassen, ihre persönliche Lehre zu Ehe, Ehebruch und den Sakramenten zu wählen, etwas was viele dieses Jahr getan haben, schwankend zwischen den Konservativen in Polen und Philadelphia und den Liberalen in Chicago und Argentinien -was zu unvermeidlichen Reibereien zwischen den Bischöfen der unterschiedlichen Interpretationen führte."
Tatsächlich hat es- abgesehen von den exzessiv wiederholten Beschuldigungen- eher schwach vom Gesichtspunkt des Inhaltes aus gesehen- der Rigidität, als einzige Antwort durch einen Brief mit einer indirekten Zustimmung zur Interpretation der argentinischen Bischöfe gegeben.
Verbindlich, aber kaum entbehrlich als Akt der verläßlichen Lehre in einer Krise dieser Größenordnung.
Diese Schieflage ist wichtig, weil- wie Douthat schreibt- im Katholizismus formale Worte des Papstes, seine Enzykliken und Exhortationen Gewicht haben, das Augenzwinkern und das implizite Akzente nicht haben können. So scheint es beabsichtigt, Klarheit zu vermeiden, als Kompromiss , als Verdeckung."
Aber angesichts dieses merkwürdige Spektakel rund um die Dubia "erinnern wir uns, daß das keine definitive Systematisierung sein kann" . "Die Logik des Roma locuta, causa finitia"- ist nach dem Kommentator der NYT "zu tief in den katholischen Strukturen verwurzelt, um eine auch nur vorübergehende Dezentralisierung der Lehre zu erlauben."
"Schließlich bleibt der Papst der Papst und jede große, wichtige Kontroverse wird am Ende unvermeidlich im Vatican ankommen."
Franziskus solle das wissen. Zur Zeit scheint er die kleinere Krise der streitenden Bischöfe und wirren Lehre der größeren Krise ( wer könnte das aber auch mit Sicherheit sagen?) vorzuziehen, wenn er den Konservativen seine persönlichen Antworten auf die dubia gäbe und sie einfach zum Gehorsam aufforderte.
"Es ist der Gehorsam, der nach einer Weile zum Schisma führen könnte, aber nicht, wenn zuvor die Zeit und das Eingreifen des Hl. Geistes die Position seiner Kritiker in der Kirche geschwächt hätte."
Am Schluss bietet Ross Douthat eine interessante Hypothese: "In der Zwischenzeit hat sein Schweigen den Effekt, die Konservativen in ihrem Widerstand zu bestärken, ihnen erscheint, daß seine Weigerung, eine definitive Antwort zu geben, ein Werk der Vorsehung sei. Soll heißen, er glaubt, machiavellistisch und strategisch zu handeln, aber in Wirklichkeit ist es der Hl. Geist, der ihn daran hindert, den Irrtum zu lehren."
Das ist eine "theologisch seltene" Hypothese, "die leicht widerlegt werden kann" und der Papst "sollte nur seine Autorität ausüben, den Kritikern antworten und die Gläubigen klar das lehren, was sie seinem Willen nach glauben sollen. Aber so lange er nicht spricht, bleibt die Hypothese offen."
Quelle: Marco Tosatti, Stilum Curiae
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