Mittwoch, 23. Mai 2018

Zum deutschen Schisma

Maike Hickson analysiert bei OnePeterFive den aktuellen Zustand der deutschen Kirche.
Hier geht´s zum Original:   klicken


"DAS WACHSENDE DEUTSCHE SCHISMA: WARNUNGEN, PERSÖNLICHE ANGRIFFE UND EIN "LITURGISCHER TANZ" 

"Wie wir vor einigen Tagen berichteten, scheint es, daß die progressistischen deutschen Bischöfe unter der Leitung von Kardinal Reinhard Marx , die sich dem Widerstand von sieben Mitbischöfen gegen ihre neue Handreichung zur Interkommnunion gegenüber sehen, jetzt einer dezentralisierten Lösung des Konflikts zuneigen, durch die jeder Bischof für seine Diözese eigene Regeln aufstellen kann.  Aber auch dieser Gedanke trifft in Deutschland jetzt auf Widerstand.
Man konnte jetzt viele Zurückweisungen und Angriffe sehen und einen weiteren skandalösen "lirurgischen Tanz".

So bedeutet z.B. für Regina Einig, die einen Artikel für die konservative Katholische Zeitung "Die Tagespost" schrieb, dieser dezentralisierte Zugang "de facto die Aussicht auf ein Schisma."
Sie erklärt: "Der Episkopat in Deutschland ist auf alle Fälle an einem Punkt, wo man nicht mehr mit der bischöflichen Konsens-Formel über oppositionelle theologische Ansichten hinweggehen kann."

In Einigs Augen hat der kürzliche Katholikentag in Münster gezeigt, daß ein "Ökumenismus von unten" mit protestantischer Orientierung,  "mit gewaltiger Geschwindigkeit fortschreitet, der offensichtliche Irrtümer nicht zurückweist, Gegner isoliert und rhetorische Blendgranaten wirft."

Einig fährt in ihrer durchdringenden Beschreibung der Lage der deutschen Kirche mit diesen Worten fort:  "Der Katholikentag wurde zu einer Probe für die Spaltung der Katholiken; Fragen, die die Lehre und die Tradition der Kirche betreffen, wurden zuweilen apodiktisch beiseite gefegt und durch Monologe ertränkt." Auch "Psychologischer Druck" wurde gegen Opponierende angewandt , fügt Einig hinzu.
Alle diese Schritte "beschleunigen den Ausverkauf der Sakramente"  kommentiert die Journalistin.
Nachdem sie das zunehmende Unsicherheitsgefühl  der gläubigen Laien, eingeschließlich zukünftiger Seminaristen und die wachsende Sehnsucht unter ihnen, die offiziellen Strukturen der deutschen Katholischen Kirche und ihr staatliches Steuersstem zu verlassen, beschrieben hat, beendet Einig ihren beunruhigenden Kommentar mit den Worten: "Die Selbstprotestantisierung der Kirche in Deutschland schädigt niemanden so sehr wie sie selbst."

In ihren Kommentaren hatte Einig schon früher darauf hingewiesen, daß  beim Katholikentag in Münster niemand den dringenden Warnungen von Metropolit Augoustinos, dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland zuhörte.
Sie selbst hatte vor kurzem, am 10. Mai, über diese ernüchternde  Ermahnung durch einen nicht-katholischen christlichen Führer berichtet.



Metropolit Augoustinos hatte am 10. Mai beim Katholikentag in Münster geprochen und das Thema der Zulassung protestantischer Ehepartner von Katholiken zur Hl. Kommunion in Einzelfällen kommentiert, dem die deutschen Bischöfe mehrheitlich zugestimmt hatten.  "Wir müssen alle vorsichtig sein" erklärte er "Es kann sein, daß man ein Schisma verursacht, wenn man versucht Einigkeit zu herzustellen."
Während Orthodoxe, Katholiken und Protestanten mehr Ökumene wünschen, muß man vorsichtig sein, um nicht neue Spaltungen zu schaffen."

Darüber hinaus macht Metropolit Ausgoustinos klar. daß die Orthodoxe Kirche auch Probleme mit der Frage der Interkommunion hat. Deutsche Christen, sagt er, müssen vorsichtig die Frage des Letzen Abendmahls, der Kommunion und dem Kirchenverständnis klären. Die Orthodoxe Kirche  erlaubt seiner Meinung nach Mischehen, weist aber Interkommunion zurück.
"Wir haben keine Interkommunion zwischen Orthodoxen und Katholiken, obwohl wir fast den selben Glauben haben. Und das ist richtig," fügte er hinzu. Metropolit Augoustinos  unterstützt die Idee, zum Wohl der Ökumene an der bestehenden Lehre festzuhalten, nach der die Kommunion der Kirchen Voraussetzung für die Eucharistische Kommunion ist.

Zusätzlich -erinnerte er sein Publikum auch an einen Ausspruch des Patriarchen von Konstantinopel Athenagoras (1886- 1972), nach dem Liebe und Wahrheit Leitmotiv des ökumenischen Dialogs sein müssen. Metropolit Augoustinos machte klar, daß die Kommunion nur geteilt werden kann, wo der Glaube geteilt wird."
Wenn die Gläubigen "eine Einheit ohne die Theologen und Bischöfe herstellen wollen, wäre das für mich eine Katastrophe. " Damir bezog er sich auf einige Protestantische Initiativen zur Interkommunion. Für ihn ist es ehrlich, zuzugeben, daß es einige fundamentale Probleme mit dem Ökumenismus gibt.

Auf diese Weise hat -während diese passionierte und wahre Warnung von einem orthodoxen Führer während der kürzlichen Diskussionen in Deutschland weitgehend gemieden wurde- die Äußerung eines anderen Bischofs eine starke, wenn auch etwas spöttische Antwort bekommen.

Niemand anderes als der Privatsekretär des Papa Emeritus Benedikt XVI hatte am 16. Mai dem deutschen Magazin Stern ein Interview gegeben, in dem er Kardinal Marx´eigene kürzliche Zurückweisung der bayrischen Entscheidung zur Anbringung von Kreuzen in öffentlichen Gebäuden leicht ironisch kritisierte.
Zunächst machte Erzbischof Georg Gänswein klar, daß er die "Entscheidung, das Kruzifix im öffentlichen Raum präsent zu halten, begrüße". Als er über Marx´ Behauptung, daß diese Entscheidung "Teilung, Unruhe und Feinseligkeit " verusache, befragt wurde, antwortete Gänswein, daß diese von Marx gesprochenen Worte nur eine "erste, anfängliche, wenig erleuchtete Äußerung war". In der Zwischenzeit hat er [Marx] das stark zurückgenommen," fügte Gänswein, der auch Präfekt des Päpstlichen Haushalts ist, witzelnd hinzu.

Außerdem schloss Erzbischof Gänswein im gleichen Interview auch die Möglichkeit eines Frauenpriestertums aus. "Das wird nicht passieren", sagte er "auch nicht nach meinem Tod."
"Das ist im Grunde keine Frage der Zeit sondern eine Frage von Sinn und Zweck des Katholischen Priestertums." Für diesen Prälaten "würde ein Frauenpriestertum nicht die passende Antwort auf den Priestermangel sein. Ja, wir haben einen Priestermangel in Deutschland, aber wir haben auch einen ernsthaften Mangel an Gläubigen."
Hier bezieht sich der deutsche Prälat auf den Zölibat und sagt, daß das "etwas Wertvolles" ist, das man nicht ins Wasser werfen kann. Er selbst denkt nicht, daß der Zölibat an der Wuzel des Problems des Mangels an Gläubigen und Priestern steht.

Erzbischof Gänswein erinnerte auch ausdrücklich an Papst Johannes Paul II und sein Urteil in der Frage des Frauenpriestertums, als er sagte:

"Die Frage ist defintiv beantwortet -wenn ich hier an klare Tatsachen erinnern darf- und zwar negativ. Die Kirche ist an den Willen und dass Wort  Christi gebunden. Sie ist nicht autorisiert, diese zentrale Frage des Glaubens zu ändern. Mir ist natürlich bewußt, daß es eine lautstarke Bewegung gibt, deren ideologisches Hauptziel der Kampf für ein Frauenpriestertum ist."

Dieser starke Kommentar von Erzbischof Gänswein ist im progressisistischen Lager in Deutschland nicht allzu gut angekommen, obwohl er seine Kommentare mit einigem hohen (und ziemlich entmutigenden) Lob für Papst Franziskus durchmischt hatte.
In einem satirischen "Wochenrückblick" mokierte sich die eigene website der DBK über den deutschen Prälaten, indem sie ihn "Don Giorgio" nannte, (wie er manchmal von Papst Benedikt genannt wird) und darüber spricht, daß "er sein Geld wert ist."
Das bezieht sich auf die Tatsache, daß er sowohl für Papst Franziskus als auch für Benedikt arbeitet und so zwei Jobs ausübt.
Das kommentiert der Autor der Satire so:  " Noch erstaunlicher ist, daß Don Giorgio immer noch Zeit findet, Interviews zu geben." In mokantem Ton erwähnt der Autor dann die kritischen Bemerkungen über Kardinal Marx und singt dann selbst das Lied, ob Papst Benedikt immer noch lebt.
Ist da noch ein Kommentar nötig?

Aber man konnte am 13. Mai während der Hl. Messe (beim Agnus Dei) beim Katholikentag- in Gegenwart der Kardinäle Marx, Rainer Woelki und vieler deutscher Bischöfe einen neuen "liturgischen Tanz" sehen. Das heißt, daß ein Laie  vor dem Altar tanzte.

Diese Szene rief bei Dr. Markus Büning Empörung hervor, der in seinem Kommentar für OnePeterFive diesen Tanz "sinnlich" und "abssolut unpassend für eine Heilige Messe" nannte.
"Das ist reine Event-Kultur" rief dieser deutsche Theologe und Buchautor ebenfalls aus. "Der passende Respekt für das Heilige Opfer am Kreuz, das in der Hl. Eucharistie gegenwärtig ist, fehlt. ja, wir erleben hier die Verhöhnung dieses tiefen Mysteriums unseres Glaubens", fügte er hinhu.
"Vor dem Hl. Sakrament tanzen wir nicht, wir fallen auf die Knieund beten IHN an."
Dr. Büning stellte dann auch die bohrende Frage: "Wie soll ich meine Kinder die tiefe Verehrung für das Opfer der Hl. Messe lehren, wenn Bischöfe es in Event mit Tanz und Unterhaltung verwandeln?"

Ja. Frau Einig, es ist so, daß die deutsche Kirche in Schwierigkeiten ist- Zeichen eines Schismas sind fühlbar. Und manchmal sogar auf abstoßende Weise.

Quelle: OnePeterFive, M.Hickson 
    

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.