Montag, 20. August 2018

Kardinal Bagnasco predigt über Diskriminierung des Christentums in Europa und der Ratzinger-Schülerkreis diskutiert über das Thema "Kirche, Staat Gesellschaft".

In seiner wöchentlichen Kolumne in "Monday in the Vatican" befaßt sich A. Gagliarducci mit einer Predigt von Kardinal Bagnasco über die subtile Verfolgung der Kirche in Europa und über das kommende Treffen des Ratzinger-Schülerkreises.
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"EINE WARNUNG VON KARDINAL BAGNASCO UND DEN FRÜHEREN SCHÜLERN BENEDIKTS XVI"
"Kardinal Angelo Bagnasco hat es in einer Predigt am 10. August laut gesagt: es gibt ein "antichristliches Verfolgerregime" sogar in Europa, das auf subtile Weise handelt. Seine Warnung darf nicht unterschätzt werden: sie ist Teil einer weitergehenden Überlegung, die dirket mit dem Diskussionsthema des bevorstehenden Treffens des Ratzinger Schülerkreises , der Gruppe früherer Studenten Benedikts XVI, verbunden ist; "Kirche, Staat und Gesellschaft".  

Wie hängen Kardinal Bagnascos Predigt und der Ratzinger Schülerkreis zusammen ? 

In seiner Predigt am 10. August hat Kardinal Bagnasco unterstrichen, daß es sogar in Europa dieses diskriminierende antchristliche Regime gibt, "wo auf raffinierte Weise die Freiheit begrenzt wird öffentlich den Glauben zu bezeugen und der Glaube immer mehr in die Privatsphäre abgedrängt wird."

Der Kardinal fügte hinzu: "Mit der Entschuldigung, die verschiedenen oder religiösen Empfindlichkeiten nicht verletzen zu wollen, gibt es das Ziel, eine einheitliche nach abwärtsgerichtete Lebensweise zu etablieren, Traditionen abzuschaffen, die legitim sind und jeden respektieren oder zumindest Namen, Plätze und Symbole (dieser Traditionen) zu ändern." 

Kardinal Bagnasco weiß sicher wovon er spricht. Als er Präsident der Italienischen Bischofskonferenz war, hat er den Bischöfen ein Dossier mit der Beobachtung der Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen auf den Tisch gelegt, das- mit Daten- die Fakten dieser antichristlichen Verfolgung zeigte, die keine Schlagzeilen macht. 

Als Kardinal Bagnasco zum Vorsitzenden der Europäischen Bischofskonferenz  gewählt wurde, brachte er die Herausforderung auf: er prangerte mehrmals die Schaffung einer Weltordnung ohne Gott an und forderte für die Bischöfe die Freiheit und Möglichkeit im öffentlichen Raum über Gott zu sprechen. 




In Kardinal Bagnascos Predigt gibt es viele verteckte Hinweise. Die "raffinierten Normen", von denen er spricht, können eine Reihe von Themen betreffen, von Streichung von Weihnachten aus dem Feiertagskalender der Europäischen Union bis zum Verbot Christliche Symbole in der Öffentlcihkeit zu zeigen, sowie verschiedene Versuche gegen Gewissensentscheidungen vorzugehen, wenn Christen aufgefordert werden, zuzulassen, daß in ihren Krankenhäusern Abtreibungen oder Euthanasie durchgeführt werden.

Kardinal Bagnasco hat keine konkreten Beispiele gegeben, obwohl das Szenario ihm klar ist. "Es ist klar" sagte Kardinal Bagnasco, "daß es einen Versuch gibt, den Glauben zu verwässern, um ihn auszulöschen- im kollektiven und persönlichen Bewußtsein, den Glauben von einer führenden Kraft zu einer vagen Erinnerung zu reduzieren" 

Dieser Versuch begann vor langer Zeit. Deshalb überrascht es nicht, daß Benedikt XVI    "Staat, Kiche und Gesellschaft" als Diskussionsthema für das nächste Treffen der Ratzinger Schülerkreises, vom 6.-9. September ausgewählt hat.

Das ist in Deutschland ein hartes Thema. Die Diskussion dort dffreht sich nicht nur um die Lage der Migranten sondern auch um die Familienberatungsinstitutionen. Ende der 1990-er Jahre wurden die deutschen Familienberatungsstellen aufgefodert, Beratungsbescheinigungen zur Abtreibung auszustellen- auch wenn sie selber nicht durchführten- um im staatlischen System zu verbleiben. 

Das ist nur  ein Grund, warum es wichtig ist, über die Beziehung zwischen Kirche und Staat nachzudenken. Sogar der Widerstand aus Gewissensgründen scheint zu erodieren. 


Das ist nicht nur ein deutsches Paradoxon. Das findet immer dann statt, wenn Religionsfreiheit mit Meinungsfreiheit verwechselt wird, oder jedesmal, wenn der Staat versucht, zu vermeiden, die Rolle der Religionen anzuerkennen. 

Hauptvortragender beim Treffen des Ratzinger Sschülerkreises wird Udo Di Fabio sein, ein früherer Richter für Internationales, Europäisches und Parlamentarisches Recht beim deutschen Verfassungsgericht. Di Fabio war auch Präsident des Wissenschaflichen Komitées der Deutschen Lutherischen Kirche für den 500. Jahrestag der Protestantischen Reformation. 

Di Fabios Untesuchungen konzentrieren sich aud die "Kultur der Freiheit" und auf den Weg, wie sie sich entwickelt, speziell in Deutschland- mit seinen Spannungen zwischen den Werten des Geundgesetzes und der Globaliierung. 

Zu den Beziehungen zwichen Kirche und Staat schrieb Di Fabio, daß "es keinen Staat geben kann, der sich selbst als einen Christlichen Staat im religiösen Sinn beschreiben kann" weil das Grundgesetz die staatliche Neutralität gegenüber den Religionen garantiert. Er fügte jedoch hinzu, daß Neutralität als wohlwollende Neutralität verstanden werden muß: die religiösen Gemeinschaften sollen keine Plus-oder Minuspunkte bekommen, sondern essoll ihnen ein bestimmter Wert zuerkannt werde, der den Kirchen die Möglichkeit gibt,beim öffentlichen Diskurs Wirkung zu erielen.

2016 hat Di Fabio den Rechtsreport "Migrationskrise" betreut, der der illegalen Migration kritisch gegenüber steht und jene angreift, die sagen, daß unkontrollierte Immigration der Preis für die Globalisierung sei. 

Bei diesem Thema folgt Benedikt XVI anscheinend einem genauen Weg für seine Schüler: seit er zurücktrat hat der Schülerkreis das Verschwinden Gottes, Europa, die Verfolgung der Christen und jetzt die Beziehung von Kirche und Staat diskutiert. 

Das bedeutet: sie haben die Notwendigkeit zur Evangelisierung in einem immer stärker säkularisierten Europa diskutiert, das die verdeckte Verfolgung der Christen (jenseits der sichtbaren Verfolgung) in der Beziehung von Staat und Kirche erleidet. 

Es ist bemerkenswert, daß Benedikt XVI seine theologische Forschung und auch sein Pontifikt dem Thema Wahrheit gewidmet hat. Darin liegt die grundlegende Übereinstimmung mit der Warnung von Kardinal Bagnasco.

Wahrheitsgemäß unterstrich der Kardinal: "das Gesetz kann einige Verhaltensweisen für legitim erklären. kann sie aber nicht zu richtigem Verhalten machen und so den Weg zum Machtmißbrauch ebnen." 

Wahrheit, fügte er hinzu: "entspringt der Wahrheit des menschlichen Wesens, wie Gott ihn erschaffen hat, zusammen mit Liebe, Treue, Gerechtigkeit. Und so kann eine offene und einige Gesellschaft errichtet werden, mit einem persönlichen Gesicht in einem ehrlichen Dialog mit jedem. ohne irgendwen zu instrumentalisieren, vor allem nicht die Schwächsten." 

Hierin liegt die große Herausforderung der heutigen Kirche." 

Quelle: Monday in the Vatican, A.Gagliarducci 

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