Donnerstag, 23. Mai 2019

"Als die Türkei ihre Christen tötete"

so lautet der Titel eines Artikels, den Benny Morris und Dror Ze´evi für das Wallstreet Journal vom 17. Mai verfaßt haben. Eingeleitet wird er mit dem Satz:
"Von 1894 bis 1924 zielte eine abgestufte Völkermord-Kampagne nicht nur auf die Armenier der Region sondern auch auf ihre griechischen und assyrischen Gemeinden". 
Hier geht´s zum Original:  klicken - mit dem Titel: 
                     "ALS DIE TÜRKEI IHRE CHRISTEN VERNICHTETE"

und rorate caeli berichtet heute in Ausschnitten: klicken
"Ja, Forschungen ergeben, daß die Christen Kleinasiens und Thrakiens wirklich die Opfer des Völkermordes durch türkische Muslime waren." 

"Die Türkei leugnet das natürlich immer noch. Aber sie haben den modernen Völkermord erfunden und den Prozess begonnen, der zum aktuell fast vollkommenen Verschwinden der Christen des Mittleren Ostens führte-  der Christen, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts einen beträchtlichen Teil der örtlichen Bevölkerung darstellten."

ZITAT:
"Zwischen 1894 und 1924 fiel die Zahl der Christen in Kleinasien von rund 3-4 Millionen auf einige Zehntausend- von 20% der Ortsbevölkerung auf unter 2%. die Türkei hat diese Abnahme auf Kriege und das allgemeine Chaos der Zeit  zurückgeführt, die auch viele muslimische Leben forderten.
Aber die Nachkommen der türkischen Christen - viele von ihnen seit den 1920-er Jahren über die Welt verstreut- behaupten, daß die Türken die Hälfte ihrer Vorfahren ermordete und den Rest vertrieb,"
"Die Christen haben Recht- Unsere Untersuchung bestätigt ihre Behauptungen: die armenischen, griechischen und assyrischen Gemeinden der Türkei verschwanden als Ergebnis eines abgestuften Völkermordprozesses, der 1894 begann- begonnen von ihren muslimischen Nachbarn. 1924 waren die Christlichen Gemeinden der Türkei und der angrenzenden Gebiete zerstört."

Dann berichten die Autoren, daß sie türkische, us-amerikanische, britische und französische -sowie griechische Archive und Materialien durchforstet haben- sowie Dokumente der deutschen und österreichischen Außenministerien und daß"diese Recherche es ihnen ermöglichte, ein verblüffend konstantes Muster ethnisch-Religiöser Grausamkeiten zu dokumentieren, die über 3 Jahrzehnte von der türkischen Regierung, Polizei und Pöbel begangen wurden."

Sie weisen dann nach, daß der konzentrierte Völkermord an den Armeniern von 1914- 1916 (den dir Türkei immer noch leugnet) nur Teil -wenn auch Kern- einer größeren Eliminierung war, die rund 30 Jahre andauerte- das tun sie anhand detaillierter Beschreibungen und Analysen des Massakers von 1894-96 und der Vernichtung der griechischen und verbliebenen armenischen Gemeinden von 1919-1924 durch Mustafa Kemal Atatürk.





Durchweg- so schreiben sie- sei das Blutvergießen auf religiösen Haß zurückzuführen- wobei muslimische Brüder - Kurden, Tscherkessen, Tschetschenen und Araber ihnen halfen vor, während und nach dem I. Weltkrieg rund 2 Millionen Christen zu ermorden. Organisiert- so die Autoren weiter- durch "drei aufeinander folgende türkische Regierungen- die des osmanischen Sultans Abdulhamid II, die Jungtürken und schließlich Atatürk, die auch zwischen 1,5 bis 2 Millionen Christen, hauptsächlich Griechen vertrieben."

Während des Krieges 1919-1922 gegen eindringende griechische Truppen in West-Anatolien haben türkische Nationalisten unter dem Kommando von Atatürk eine Kampagne zur ethnischen Säuberung gegen griechisch-türkische Gemeinden entlang des Schwarzen Meeres und der Ägäischen Küste gestartet. Unter der Behauptung, daß osmanische Griechen der eindringenden griechischen Armee halfen, haben die Türken die Gelegenheit ergriffen, Hunderttausende von ihnen zu ermorden und mehr als 1 Mio osmanische Griechen nach Griechenland zu vertreiben. (Noch heute spricht man in Griechenland davon als "die große Katastrophe" und jeder weiß, was gemeint ist) 

Nach der Niederlage der griechischen Armee, wurden viele Tausend ( möglicherweise Zehntausende) griechische und armenische Bewohner Smyrnas (heute "Izmir") ermordet. Der amerikanische Generalkonsul in der Stadt, George Horton, berichtete, daß eines der herausstechenden Merkmale des Smyrna-Horrors die massenhafte Vergewaltigung der Frauen und Mädchen war".
1924 stellte das Britische Außenministerium fest, daß nicht weniger als 80.000 Christen, die Hälfte von ihnen Armenier -wahrscheinlich aber mehr- immer noch in türkischen Häusern gefangen gehalten werden, "viele von ihnen als Sklaven".

Insgesamt haben wir herausgefunden, daß zigtausende christlicher Frauen während dieser Zeit vergewaltigt, Entführung und erzwungene Konversion erlitten haben,  während ihre Ehemänner, Söhne und Väter vertrieben wurden.

Das deutsche Volk und de Regierung haben seit langem den Völkermord-Horror des Dritten Reiches anerkannt, finanziellen Schadenersatz geleistet, tiefe Reue ausgedrückt und daran gearbeitet, dem Rassismus entgegen zu wirken. Aber jede türkische Regierung seit 1924 - gemeinsam mit der Mehrheit des türkischen Volkes- leugnet die schmerzliche Geschichte, die wir aufgedeckt haben. "

Quelle: Wallstreet Journal, B. Morris, B. Ze´evi, rorate caeli

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.