Donnerstag, 20. Februar 2020

S. Magister: Ein deutscher Albtraum, Fortsetzung

Fortsetzung von hier und hier

SANDRO MAGISTER: EIN DEUTSCHER ALBTRAUM
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"Der Versuch von Papst Jorge Mario Bergoglio, die deutsche Synode zu zähmen, fand in mehreren Etappen statt, von denen die erste von Lucas Wiegelmann in einem Ende 2019 in Deutschland in "Herder Korrespondenz“ und in Italien in „Il Regno veröffentlichten Artikel sorgfältig rekonstruiert wurde.

Die erste Etappe geht auf den letzten Frühling zurück. Die kämpferischen Proklamationen aus allen Alpenregionen und die besorgten Berichte des Nuntius Nikola Eterovi in Deutschland, veranlassten einige hochrangige Kurienchefs, Druck auf den Papst auszuüben, um ihn von der Ernsthaftigkeit dessen, was auf dem Spiel steht und der Notwendigkeit Abhilfe zu schaffen, zu überzeugen.

In diese Richtung bewegten sich die Kardinäle Marc Ouellet, Präfekt der Bischofskongregation, Luis Ladaria, Präfekt der Kongregation Glaubenslehre, Beniamino Stella, Präfekt der Klerus-Kongregation und Pietro Parolin, der Staatssekretär.

Ladaria wurde mit der Aufgabe betraut, sich mit dem Papst zu treffen und ihm einen Warnbrief an die Deutsche Bischofskonferenz vorzuschlagen. Franziskus akzeptierte den Vorschlag, aber statt nur an die Bischöfe beschloss er, einen offenen Brief an das gesamte "Volk Gottes in Deutschland“ zu schreiben.

Das bringt uns zur zweiten Phase. Um diesen Brief zu schreiben, bat der Papst im Juni Kardinal Kasper um Hilfe. Das Treffen der beiden - wie Kasper später in einem Interview mit "Herder Korrespondenz“ berichtete - ist in Bezug auf die Gesamtsituation der Kirche in Deutschland breit ausgelegt.
Bergoglio hat den Brief in seiner Muttersprache Spanisch verfasst und ihn Kardinal Ladaria anvertraut, um ihn ins Deutsche übersetzen zu lassen. Am 29. Juni wurde der Brief veröffentlicht.
Er besteht sehr auf der primären Notwendigkeit, zu "evangelisieren“, anstatt "funktionale“ Modernisierungen zu verfolgen, die wenig oder nichts mit der Mission zu tun haben, die der Kirche eigen ist.

Die Wirkung war jedoch nicht die, die man sich erhofft hatte, wie Kasper selbst besorgt bestätigte: „In Deutschland wurde der Brief sehr geschätzt, aber dann wurde er beiseite gelegt und die Dinge liefen wie geplant weiter. Aber ohne Erneuerung des Glaubens führt jede Strukturreform, egal wie gut gemeint, nirgendwo hin. “

Der Papst gab nicht auf und nahm - dritte Stufe - das Feuer durch Kardinal Ouellet wieder auf. Nachdem er den Entwurf der Statuten für die über den Sommer vorbereiteten Synode gelesen hatte, schickte der Präfekt der Bischofskongregation - im Aufrag von Papst Franziskus- einen sehr strengen Brief , der an Kardinal Marx, als Präsidenten der deutschen Bischofskonferenz gerichtet war, am 4. September datiert, aber am 13. zugestellt.





Um den Vorwurf weniger entkommbar zu machen, wurde Ouellets Brief von einem juristischen "Urteil“ des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte begleitet, in dem unter anderem festgelegt ist, daß die in der Synode diskutierten Themen nicht nur Deutschland, sondern die Universalkirche betreffen. und deshalb "nicht Gegenstand von Überlegungen und Entscheidungen einer bestimmten Kirche sein können, ohne gegen das zu verstoßen, was der Heilige Vater ausgedrückt hat."

Als Reaktion darauf beschränkten sich Marx und ZDK-Präsident Thomas Sternberg darauf, dem Papst öffentlich für seinen Brief vom 29. Juni zu danken. Am 20. September wurde Marx in Rom sowohl von Franziskus als auch von Kardinal Ouellet in Audienz empfangen und erklärte, daß "in beiden Gesprächen ein konstruktiver Dialog stattgefunden hat". In Wirklichkeit wurde der Status der Synode etwas angepasst. Alle werden gleiches Stimmrecht haben, aber die endgültige Entscheidung liegt nur bei den Bischöfen. Und was die "Resolutionen betrifft, deren Themen die normative Zuständigkeit der Universalkirche betreffen, werden diese an den Apostolischen Stuhl weitergeleitet.“

In Rom jedoch blieben sie mißtrauisch. Vor uns während der Amazonas-Synode im Oktober haben zwei der vier obersten Kurienmitglieder, die zuerst den Papst gewarnt hatten, die Kardinäle Ouellet und Stella öffentlich darüber gesprochen, die Zölibatsregel unverändert zu lassen und klar gemacht, daß Franziskus auf ihrer Seite sei.

Und das war er. In der postsynodalen Exhorttion "Querida Amazonia"  schweigt der Papst völlig zu diesem explosiven Thema. Es ist die vierte und bisher letzte Breitseite seiner Kanonade gegen die gefürchtete Drift der deutschen Synode.

Angesichts der für Rom alles andere als beruhigenden Tendenz der ersten Sitzung der Synode, die vom 30. Januar bis 1. Februar in Frankfurt stattfand, wird dies jedoch nicht die letzte sein.

Daß Franziskus´Sorge immer noch groß ist. wird auch durch die freundliche, handgeschriebene Karte, bewiesen, die er am 12. Februar an Müller geschrieben hat, den Kardinal, mit dem er wiederholt Konflikte hatte- bis dahin. ihn 2017 als Präfekt der Glaubenskongregation zu feuern, der es nie an Kritik an diesem Pontifikat hat fehlen lassen, der aber auch einer der unerbittlichsten Richter der deutschen Synode ist.

"Lieber Bruder" schreibt der Papst an Müller" vielen Dank für das Buch "Der Papst, Mission und Pflicht" und das Dokument über die Exhortation "Querida Amazonia", das mir gefallen hat."

Das Dokument, daß Franziskus "so gefallen hat" ist ein Kommentar, der am 12. Febraur vom National Catholic Registerveröffentlicht wurde, in dem der Kardinal die Bekräftigung der Zölibatsregel durch den Papst sehr lobt- das genaue Gegenteil der Erwartungen der deutschen Innovatoren.

Was den Sturm angeht, der rund um das Buch des Papa emeritus Benedikt XVI und Kardinal Sarahs - als Apologie des Zölibats angeht- sollte man bedenken, daß die wütenden Angriffe gegen die beiden Autoren in der Tat von Männern und Veröffentlichungen aus der Umgebung Bergoglios  kamen, es aber nur einen offiziellen Kommentar gab, der Papst Franziskus zugeschrieben werden kann, und das war eine von Andrea Tornielli im Osservatore Romano vom 14. Januar unterzeichnete Meldung , die darauf abzielte, die perfekte Harmonie in Sachen priesterlicher Zölibat zwischen dem Papa emeritus und dem amtierenden Papst zu betonen.

Auch hier mit dem deutschen Schisma im Hintergrund. Noch nicht ausgesprochen-. aber lauernd."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister

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