Marco Tosatti veröffentlicht heute bei Stilum Curiae den Text, den die website "Bitter Winter" über einen verbotenen marianischen Wallfahrtsort in der Volksrepublik China veröffentlicht hat.
Im Licht dieses Berichtes erscheint- wie der Autor von Bitter Winter schreibt- das geheime Abkommen zwischen dem Hl. Stuhl und China um so obsoleter,
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"CHINA, DONGLU. EINE VERBOTENE MADONNA APPELLIERT AN DEN VATICAN."
"Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, in diesen Tagen wird viel über China geredet, sowohl wegen der Covid-19-Epidemie als auch wegen Pekings aggressiver, imperialistischer Politik gegenüber der Welt, natürlich vor allem sowohl in Afrika als auch in Asien -aber auch in Europa und auch wegen Fragen des Handels mit den USA. Bei all diesem gerechtfertigten und natürlichem Reden wird zu oft vergessen, den den unterdrückenden und diktatorischen Charakter des kommunistischen chinesischen Regimes zu betonen, das sicherlich seine Kapitalismus-Lektionen gelernt hat, aber bisher seine illiberale, ideologische Intoleranz nicht aufgegeben hat. Dank der Bitter Winter website, die anzuschauen, wir Sie ermutigen, wenn Sie am Mittleren Königreich interessiert sind, sind wir auf eine sehr interessante Geschichte gestoßen, die wir hier mit Ihnen teilen."
"Jedes Jahr - seit 1960- gibt es in dem winzigen Dorf Donglu-in der Nähe der Stadt Baoding in der Provinz Hebei- nur einige Autostunden von Peking entfernt - eine Invasion von tausenden von Soldaten. Das Militär kreist das Dorf ein und isoliert es vom Rest der Welt um "illegale Versammlungen"zu b´verhindern- so jedenfalls die offizielle Erklärung.
Man würde sofort denken, daß es wohl eine Art politischer Kundgebung gegen die Regierung geben müsse. Aber die Versammlung, die Peking in diessem Fall fürchtet, ist ganz anderer Art.
Im Jahr 1900, während der Boxer-Aufstandes (Boxer= wörtlich die "Faustkämpfer der Harmonie und Gerechtigkeit" - eine geheime chinesische Gesellschaft, die den Aufstand gegen die Westler und das die Heilige Jungfrau, die Mutter Christi unter dem Titel "Unsere Liebe Frau von China"
Nach dieser Erscheinung wurde eine Kirche gebaut, die in den 1930er Jahren als Nationalheiligtum Unserer Lieben Frau von China geweiht und von Papst Pius XI. (1857-1939) als Wallfahrtsort anerkannt wurde. Die Wallfahrten wurden nach der Zerstörung der Kirche während des Zweiten Weltkriegs vorübergehend ausgesetzt, wurden jedoch nach der Fertigstellung der neuen Kathedrale im Jahr 1992 wieder aufgenommen.
Es wird gesagt, daß Maria 1995 erneut erschienen ist, diesmal während der jährlichen Mai-Feierlichkeiten. Diese Erscheinung wurde von mehr als 30.000 Menschen beobachtet. Die Kommunistische Partei Chinas (PCC) sah in diesem Phänomen eine sehr ernsthafte Bedrohung.
Am nächsten Tag beendete die Polizei alle Aktivitäten rund um den Erscheinungsort und zwang die Pilger in ihren Bussen abzureisen. Seit 1996 sperrt die Regierung in jedem Mai den Zugang zum Dorf mit Soldaten, um zu verhindern, daß sich die Menschen versammeln. Die Kirche, in der sich (heimliche) Katholiken versammelt hatten, wurde bei der ersten Blockade der Pilgerfahrt 1996 zerstört.
Trotz mehr als 20 Jahren Verfolgung und Zerstörung sind die geheimen Katholiken von Donglu
fest in ihrem Glauben ihrer Kirche treu geblieben. Das Dorf soll zu 90% katholisch sein. Die Journalisten von Bitter Winter kamen in Donglu an und fanden Hunderte von Gläubigen auf einer Straße vor einem provisorischen Altar, an dem ein Priester der Untergrundkirche die Messe feierte. Trotz der bitteren Kälte knieten die Gläubigen schweigend nieder -einschließlich 2-jähriger Kleinkinder und älterer Menschen im Alter von achtzig oder neunzig Jahren.
Ein älterer katholischer Mann sagte, daß er dieser Freiluftmesse seit mehr als 20 Jahren ununterbrochen beiwohnt- auch bei Wind und Regen oder Schnee.
1996, nachdem die Kirche zerstört war- sagte er- haben die Gläubigen eine einfache Begegnungsstätte gebaut . Aber sogar die wurde von der Regierung abgerissen. Danach waren wir gezwungen von einem Platz zum anderen zu ziehen, um die Messe zu feiern. Das tun wir nun seit 20 Jahren."
Der Winter in Nord-China ist besonders kalt. An einem Tag -berichtete er -gab es in einem bitter kalten Winter minus 7 Grad. Die meisten in der Menge froren mehr als eine Stunde stehend und kniend. Als sie gefragt wurden, warum sie keine neue Begegnungsstätte bauten,antwortete einer, "Die können wir nicht bauen, Die Regierung läßt das nicht zu. Sobald sie halb gebaut ist, reißen sie sie ab."
Donglu wurde eines der berühmtesten Zentren Marianischer Verehrung in Festlandchina, das Zehntausende von Gläubigen anzog, nachdem Papst Pius XI 1937die Stadt als Nationalen Wallfahrtsort anerkannt hatte. Die Gläubigen Untergrund-Katholiken des Nachbardorfes Xiezhunag versammelten sich in behelfsmäßigen Unterkünften, aber die Regierung hat diese einfachen Hütten oft zerstört.
Die örtlichen Katholiken haben die Reporter von Bitter Winter an einen einfachen und groben Treffplatz gebracht. Die Gläubigen haben in einem alten, verlassenen Gebäude in einer Ecke einen Unterstand errichtet, wo sie nichts vor dem Wind und den Temperaturen schützt. Bei Temperaturen von regelmäßig unter 10° minus müssen die Kinder bei der Messe viele Lagen warmer Kleidung tragen."Sogar dieser einfache Platz wurde viele male abgerissen" sagt ein Tiefgläubiger, " wenn wir ihn wieder aufbauen, reißt die Regierung ihn wieder ab."
Trotz eines so schwierigen Umfelds sind diese Gläubigen der Untergrund-Kirche nicht bereit, der PCC zu gehorchen und sich an die Chinese Patriotic Catholic Association (CPCA) zu halten. Ein Priester der CPCA im Dorf Donglu hat bekannt gegeben, daß seit der Unterzeichnung des Abkommens zwischen dem Vatikan und China im Jahr 2018 jede Kirche, die sich nicht an die staatlich kontrollierte CPCA hält, geschlossen wird - eine Auslegung des vorläufigen Abkommens auf der die chinesischen Behörden weiterhin bestehen. Die Priester und Bischöfe, die die Regierung als ungehorsam ansieht, laufen Gefahr, verhaftet und eingesperrt zu werden. Dieser Priester riet Priestern und Gläubigen der Untergrund-Kirchen: „Heute, in diesen chaotischen Zeiten, kämpfen alle ums Überleben. Ob an der Oberfläche oder im Untergrund, solange die Regierung uns erlaubt, Gott zu verehren, reicht das. “ Die katholische Untergrund-Kirche stimmt solchen Beobachtungen nicht zu. Ein heimlicher Priester sagte zu uns: „Was bedeutet "nicht glauben “, was bedeutet "glauben"? Wenn die Leute nur durchkommen wollten, hätte es seit der Antike nicht mehr so viele Märtyrer gegeben. “
Das ist eine schöne Geschichte von Glauben und Mut, nicht wahr? Es sind Geschichten wie diese, die es unmöglich machen, das Verhalten des Heiligen Stuhls bei der Unterzeichnung eines Abkommens - eines geheimen Abkommens - mit der schlimmsten Diktatur der Welt zu verstehen und es vor allem geheim zu halten. Ein geheimer Pakt mit einer despotischen Regierung gibt ihr die freie Hand, das Abkommen nach Belieben auszulegen, ohne dass die Möglichkeit besteht, die internationale öffentliche Meinung anzusprechen, die eine Form von Druck, die im Fall eines Staates möglich ist, dem solche Mittel nicht zur Verfügung stehen, wie dem Heiligen Stuhl. Und es beraubt den Heiligen Stuhl der Möglichkeit, die Gläubigen in Rom zu verteidigen; auf jeden Fall muss überprüft werden, ob dies alles so von den vatikanischen Diplomaten beabsichtigt wurde. Um nicht mitschuldig zu werden an dem, was den chinesischen Christen geschieht, muss der Heilige Stuhl den Text des Abkommens offenlegen."
Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, Bitter Winter
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