bei liturgicalnotes heute über.Verständigungsschwierigkeiten zwischen Briten und Franzosen.
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"SIE HABEN IHM DIE KRONE GENOMMEN" ERZBISCHOF LEFEBVRE...UND ERIC ZEMMOUR?"
An diesem lieblichen Fest Christ-König frage ich mich wieder, ob ein Prophet-vor der Zeit jemals durch die folgenden Ereignisse so gerechtfertigt wurde wie Marcel Lefebvre. Hier ein Text, den ich 2017 geschrieben habe.
Ich erinnere mich an Erzbischof Lefebvres Buch mit dem obigen Titel. Als ich es zum erstenmal las, war ich durch ein starkes Gefühl von Vertrautheit beeindruckt- zusammen mit einem überwältigenden Bewußtsein der Fremdheit.
Vertrautheit? Das Verständnis von Gesellschaft, das ich auf seinen Seiten fand, ist dem, was seit 1559 während der meisten Zeit als charakteristisches Merkmal des Anglikanismus angesehen worden wäre. radikal ähnlich...ja noch mehr als das Bischofstum oder die Patristik.
Ich lade die Leser ein, ihre Phantasie in die englische Landschaft vor der industriellen Revolution oder der katholischen Wiedergeburt zurück kehren zu lassen: zum Gutsherrn und zum Pfarrer, (beides wahrscheinlich "Zwei-Flaschen-Männer" oder besser), die auf "Kirche und König" oder "Kirche und Staat" trinken. Was verstanden wurde, ist, daß die Krone die Kirche verteidigte und die Kirche die Krone bewahrte (eine Ansicht, die gallikanische Franzosen geteilt haben könnten). Im 17. Jahrhundert hatte es eine jahrzehntelange Lücke gegeben, aber von der ist nur eine schlechte Erinnerung geblieben. Zwar hatte es nach der holländischen Invasion Unklarheiten gegeben; vielleicht fiel das Kerzenlicht, wenn Gutsherr und Pfarrer ihre Gläser gemeinsam erhoben, auf einige Worte, die in ihre Gläser eingraviert waren ...Redeat Magnus ille Genius Britanniae...und vielleicht stand eine Schale Wasser auf dem Tisch...und vielleicht hörte Sophie Western auf ihrem luftigen Balkon die betrunkenen Stimmen unten das Lied "Bless our King...soon reign over us" ...anstimmen, oder in die Zukunft spähend "Wenn dem König sein Eigentum wieder gehören wird". Aber unter diesem Ganzen lag die ausdrückliche Ideologie eines Christlichen Staates, eines Königreiches.
Wenn Sie in diesem Sinne Lefebvrianer klassische "Kultur-Anglikaner" nennen wollten, könnten die Leute Sie vielleicht ziemlich exzentrisch finden, aber Sie könnten Ihre Exzentrizität gut begründen;so lange Sie klar machen, daß Sie sich dabei eher auf die alten "High and Dry"Kirchenmänner berufen als auf die neuen Enthusiasten der Traktarianer (Oxford-Bewegung*-) und Evangelikalen Bewegungen.
Und die Fremdheit?
Eine anschauliche Szene, die schon früh im Buch des Erzbischofs beschrieben wurde: Wir befinden uns im Inneren der Kathedrale Notre Dame in Paris, wo der Maler David seine Fähigkeiten im Interesse einer neuen Ideologie zur Schau stellt und von Ölgemälden zu Pappmaché übergegangen ist. Anstelle des Altares Dei und der göttlichen Präsenz gibt es einen 'Berg' mit einem griechischen Tempel, besetz mit einer ansprechenden petite danseuse, die die Göttin Vernunft darstellen soll, umgeben von ihren Gefährten, die Hymnen singen; dann bewegt sich eine kleine Versammlung weg, damit der Präsident "la danseuse" umarmen kann. Das Datum? der 20. Brumaire im Jahr 8. Der Kapetinger ist seiner Krone beraubt, der Erlöser entthront, sogar der Kalender erneuert.
Die Britische Gesellschaft hat seit 1660 keinen solchen Moment brutaler und totaler Ruptur erlebt, der die gesamte spätere Geschichte beeinflußt und eine derartig rigide Polarisierunge hervorgerufen hat. Hätte Britannien 1940 mit Hitler einen Pakt geschlossen, wäre Buckingham Palace sehr wahrscheinlich vin Wallis (Wallace) Simpson und einer Schar deutscher Berater besetzt worden, aber Edward VIII, Dei Gratia Rex Indiae Imperator, wäre auf den Münzen erschienen, die königliche Standarte würde vom Fahnenmast geflatter haben und es hätte-das vermute ich - in den äußeren Formen eine Kontinuität gegeben.
Die Französische Geschichte andererseits ist durch wiederholte Diskontinuität bei Ritualen und Formen gekennzeichnet, so daß unter Marschall Petain das revolutionäre Motto und die Symbole Münzen weichen mußten, auf denen "Travail-Famille-Patrie" stand und ein gallischer Franziskus zu sehen war. Und was könnte ein Präsident Zemmour tun?
Ich neige gefühlsmäßig dazu, zu denken, daß ein Engländer nur wenig Hoffnung haben kann, Lefebvre (oder auch viele andere Franzosen) zu verstehen, wenn er dieses nicht versteht.
Seine Exzellenz der Erzbischof beschreibt die Soziallehre der Kirche so:
"Die Gesellschaft ist keine formlose Masse von Individuen, sondern ein geformter Organismus, koordiniert und hierarchisch gegliedert: die Familkie, die Unternehmen und Gewerbe, dann die Berufsvereinigungen, schließlich der Staat. Die Körperschaften vereinigen Arbeitgeber und Arbeitnehmer des selben Berufs zum Schutz und Förderung ihrer gemeinsamen Interessen. Die Klassen sind nicht antagonistisch sondern komplementär." Man könnte das idealen Korporatismus nennen und sich mit Abscheu daran erinnern, daß der Mussolini gefiel; oder "Toryismus" und sich erinnern, daß schon 1749 Henry Fielding den als altmodisch verspottete, aber er hat weitgehende Verbindung zur Katholischen Gesellschaft des Hochmittelalters, die John Bossy 1980 beschrieben hat und deren Verschwinden die Radikal-Orthodoxe Catherine Pickstock als Grund für den modernen atomisierten Individualismus beklagte.
Unsere mehr schrittweise britische Revolution und unsere Schüchternheit gegenüber ererbten Symbolen verwehrt uns die Klarheit, die von Franzosen von der fast komischen Abruptheit ihrer episodischen kulturellen Veränderungen abverlangt wird.; aber sind wir nicht alle...auf beiden Seiten des Kanals...an der ziemlich gleichen Stelle angekommen?
CHRISTUS VINCIT CHRISTUS REGNAT CHRISTUS IMPERAT"
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke
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