Donnerstag, 11. November 2021

Inquisition....

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den zweiten Teil der Studie des Historikers A. Camarozzo über die traditionellen Lügen und Unwahrheiten über die Inquisition. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"UNWAHRHEITEN UND HISTORISCHE LÜGEN ÜBER DIE HL. INQUISITION. DIE INQUISITION IN ITALIEN" 

Liebe Stilumcuriale, hier der zweite Teil der von Antonello Cannarozzo verfaßten Studie zur Inquisition und vor allem über die Unwahrheiten, die absichtlich verkündet wurden- und noch werden-  genährt von den Feinden des Katholizismus. Gute Lektüre. 

                                                  §§§

                                 Unwahrheiten und historische Lügen über die "Heilige Inquisition

                                                                          Antonello Cannarozzo 

Mit der von Papst Paul III 1542  promulgierten Bulle  “Licet ab initio”  wurde die ´Kongregation der Hl. Römischen und Universalen Inquisition des Sant´Uffizio´ ins Leben gerufen, besser bekann als "Römische Inquisition".

Das Tribunal war sicherlich das wichtigste der katholischen Welt, da es der Sitz des Papsttums war, und auch wenn seine Verfassung im Vergleich zu anderen Realitäten spät kam, war es bald ein Bezugspunkt für einen effektiveren Kampf über die  Häresien, insbesondere der beginnenden protestantischen Reformation hinaus, die aber im Laufe der Zeit alle Klischees gegen die folternde Kirche übernahm.

"Das Bild der römischen Inquisition als Herrschaft der Folter und des Bösen hat jetzt ein Eigenleben und ähnelt am Ende den Fake News, über die heute so viel gesprochen wird" - sagt die jüdische Historikerin Anna Foa, Professorin für Neuere Geschichte an der La Sapienza di Roma und fährt fort: "Nur in den Augen der Medien und des sogenannten historiographischen gesunden Menschenverstandes war die Inquisition per se der Inbegriff des Feindes des modernen Denkens". 

Objektives über das Sant´ Uffizio "

John Tedeschi, Historiker, auch er Jude und italo-amerrikanischer Forscher- hat in seinem Buch "Der Richter und der Ketzer" wirkungsvoll berichtet, daß die römishe Inquisition alles andere war als eine "Gerichtskarikatur  oder ein wirklich grotesker "Tunnel des Grauens", oder schlimmer ein "Gerichts-Labyrinth, dem man unmöglich entkömmen konnte".

Diese Wahrheit, die sowohl von John Tedeschi, als auch von der Zeitschrift Historische Kritik unterstrichen wird, in der es heißt: "Das Heilige Offizium war mancwegen hmal das objektivste Gremium seiner Zeit", wie durch die zahlreichen Archivrecherchen bestätigt wurde, "die die Rationalität der Verfahren und die Sanftmut der Inquisitionstribunale " loben und weiter" Eine Institution mit rationalen Regeln und in der Lage, wenn nötig, den Einsatz von Folter zu mildern und von Denunziationen und Verbrechen abzuschrecken".

Ironischerweise erhoben die Protestanten in denselben Jahren grausame Verleumdungen gerade gegen die Mäßigung des Heiligen Offiziums, die sie als Beweis für die Komplizenschaft der Kirche Roms, sogar mit Hexen, für ihre Duldung in den gegen sie eingeleiteten Prozessen vorführten. Deshalb wurden Katholiken auch der schwarzen Magie beschuldigt.


Als ob das nicht ausreichte, um sie zu diskreditieren, wurde die Kirche in den folgenden Jahrhunderten der meisten Verbrechen und Verbrennungen angeklagt, auch wenn die von Protestanten vorbereitet wurden, so sehr, daß ein "selbsternannter" Katholik wie Hans Küng in einem Interview in der Repubblica vom 4. Oktober 1985 sagte: "Es gab etwa neun Millionen Opfer der  Hexen-Prozesse“, während jeder Historiker von höchstens 20-30 Tausend Todesurteilen in vier Jahrhunderten spricht und dabei vergisst, daß  Europa damals von knapp 90 bis 100 Millionen Menschen bewohnt wurde.

Zur Bestätigung der vielen Verleumdungen über die Inquisition produzierte die berühmte BBC die sicherlich nich katholischer Sympathien beschuldigt werden kann, einen Dokumentarfilm, Die Verleumdung der Heiligen Inquisition (auch auf Youtube zu sehen), in dem gezeigt wird, daß allex oder fast alles, was bisher erzählt wurde, oft Frucht der Phantasie ist und es an historischer Verlässlichkeit fehlt, was aber, wie wir sehen werden, beim Schreiben zu diesem Thema irrelevant zu sein scheint.

Zwei Jahrhunderte nach Defoes zitiertem Satz ist ein weiterer Weltbestseller unserer Zeit, 'Der Name der Rose' von Umberto Eco, eine wahre Hommage an die historische Oberflächlichkeit gegenüber diesen Tribunalen, in denen er den Inquisitor Bernardo Gui, der wirklich existierte. wie den grimmigen und blutrünstigen Autor von "Das Handbuch des Inquisitors" abbildet, das Eco vielleicht nie gelesen hat.

So viele Widersprüche

Diesem falschen Bild widerspricht auf der große Mediävist Jacques Le Goff, der, wie man sich erinnern sollte, nie viel Sympathie für die Kirche empfunden hat, sich aber als ernsthafter Gelehrter distanziert von der historischen Fälschung von Eco distanziert und die Operation über Bernardo Gui, in einem Interview mit Tuttolibri vom 18. Oktober 1986 sogar als skandalös definiert.

Le Goff zitiert "Das Handbuch des Inquisitors" das Gui im 14, Jahrhundert geschrieben hat, in dem die ganze juristische Weisheit und der Sinn für MEnschlichkeit zum Vorschein kommen, die heute in der modernen Justiz sehr selten zu finden sind.

Ein Beispiel dafür ist dieser Abschnitt aus Guis Buch: " ...Inmitten von Schwierigkeiten und Konflikten muss der Inquisitor ruhig bleiben, niemals Wut und Empörung nachgeben ... darf sich nicht von den Gebeten und Gefälligkeiten derer bewegen lassen, die versuchen, ihn zu beugen; aber das bedeutet nicht, daß er je nach Umständen und Ort eine Verzögerung oder eine Lockerung der Strafe verweigern muß-  und er fährt fort -" in Zweifelsfällen muß er umsichtig sein und nicht leicht an das glauben, was wahrscheinlich erscheint und was oft nicht stimmt. Es soll auch nicht leicht, die gegenteilige Meinung verwerfen, denn oft kann sich als wahr herausstellen, was unwahrscheinlich erscheint. Er muss hören, diskutieren und alles sorgfältig prüfen, um zur Wahrheit zu gelangen. Möge die Liebe zur Wahrheit und Frömmigkeit, die immer im Herzen eines Richters ruhen muss, seinem Blick leuchten, damit seine Entscheidungen niemals von Gier oder Grausamkeit diktiert erscheinen."

Aber ist das genau der selbe Bernardo Gui, der von Umberto Eco beschriebene blutrünstige Verbrecher? Noch ein Buch zu diesem Thema "Geschichte der Inquisition in Italien. Gerichte, Ketzer, Zensur " von Christopher Black, Professor für Italienische Geschichte an der Universität Glasgow, widerlegte die antiklerikale These, wonach die römische Inquisition nur ein "blutiges Gericht" war, und dokumentierte, daß die Todesurteile "relativ selten" waren im Vergleich zu den Urteilen fast aller anderen Zivilgerichte, zudem die Folter sehr selten war und den "geständigen Tätern“ konkrete Möglichkeiten gegeben wurden über "die Strafe“ oder sogar ihren Erlass zu verhandeln.

Wenn wir über die Inquisition und ihre übertriebene Strenge sprechen, vergessen wir nie, daß, wie jüngste Studien des französischen Historikers Jean-Marc Brissaud gezeigt haben, sie in ihrer härtesten Zeiten und trotz persönlicher Exzesse in denselben Jahren immer noch toleranter war als Laien-Gerichte und vor allem protestantische Gerichte, die wirklich grausam waren.

Die spanische Inquisition

Eine spezielle Erwähnung in diesem Bild verdient die spanische Inquisition, die-vielleicht zu Unrecht-von ihren Verleumdern am meisten gefürchtete und gehaßte.

Über sie berichten wir, was die von jeder Mystifizierung freie Historikerin Maria Elvira Roca Barea  behauptet, daß die Inquisition trotz Aufklärung und protestantischer Propaganda "auch ein Kontrollsystem für Verbrechen war - wie viele Dokumente belegen - wie z Ausbeutung, Prostitution, Pädophilie, sexuelle Gewalt und Fälschung". Außerdem: „ war in Spanien die Hexenverfolgung etwas sehr Ungewöhnliches. Vor allem, wenn wir die Massenverfolgungen durch Protestanten betrachten, die Ursache für Tausende von Hinrichtungen wegen Hexerei war- ohne jeden Rechtsweg“

Anfänglich, noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts, finden wir nur ein oder zwei Flugblätter zu diesem Thema gegen diese Gerichte, während Dutzende von Texten kursieren, um die angebliche moralische Korruption in den Klöstern zu demonstrieren, die bald zu einer veritablen pornografischen Literatur wurden, dazu kommen schwere Anschuldigungen des Völkermords in den Missionen der Welt, insbesondere in den jesuitischen Missionen, die offensichtlich -ohne jede Glaubwürdigkeit-der katholischen Verantwortung angelastet wurden.

Die Verdammung der spanischen Inquisition und ihrer Grausamkeit entstand spät, nach der Französischen Revolution und -wie der Historiker Jean Dumont bekräftigt, mit der Invasion Spaniens durch die Franzosen unter dem Kommando Napoleons Ende des 18. Jahrhunderts.

Die französischen Eroberer propagierten auf der gesamten Halbinsel die damals moidernen revolutionärenund illuministischen Ideen, wobei auch spanische Intellektuelle wie Juan Antonio Llorente in eine Haßkampagne gegen die Kirche und damit die Inquisitrion enbezogen wurde. 

Llorente, im Sold Napoleons, hat seine "Kritiscvhe Geschichte der Spanischen Inquisition" geschrieben, die großen Erfolg hatte, in der -wie schon Küng zitierte- die Zahl der Opfer der Spanischen Inquisition ständig größer wurde (melius est abundare quam deficere.  - "es ist besser zu viel als zu wenig zu geben"  Hrg) , ohne daß die Zahl der Prozesse und der Verurteilungen einbezogen wurden. und schon das zeigt die Unzulänglichkeit der Studie, aber wenn wir hinzufügen, daß er von Napoleon carte blanche bekommen hatte, um den Ruf der Kirche zu zerstören,tat der spoanische Autor gut daran, alle Dokumente zu verbrennen, die er für die anti-katholicsche Sache benutzt hatte. An diesem Punkt wird jeder weiter Kommenatr überflüssig."
Fortsetzung folgt....

Quelle:  M. Tosatti, Stilum Curiae, A. Camarozzo

 

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