Benedikt XVI hat harte Maßnahmen gegen Kleriker, die Kinder mißbrauchten, ergriffen. .
Hunderte von Priester, die sexuellen Mißbrauch betrieben hatten, wurden unter Papst Benedikt in den Laienstand zurück versetzt. Das war die Fortsetzung seiner vorherigen Arbeit in der Glaubenskongregation, die 2002 größere Autorität in Fällen sexuellen Mißbrauchs durch Kleriker gewann.
Nach zwei Monaten als Papst, hat Benedikt Fr. Marcial Maciel, den charismatischen und einflußreichen Gründer der Legionäre Christi diszipliniert, der seit langem beschuldigt wurde, Seminaristen sexuell mißbraucht zu haben, und später überführt wurde, ein zutiefst skandalöses Doppelleben geführt zu haben.
Zeitweise entstand eine Kontroverse wegen der Behauptung, Benedikt XVI habe als Erzbischof von München und Freising von 1977 bis 1982 den Fall eines Mißbrauchers falsch gehandhabt oder vertuscht zu haben. Diese Behauptung um den Serien-Mißbrauchstäter Pater Peter Hullermann sind vom Vatican und dem nahen Mitarbeiter Erzbischof Georg Gänswein entschieden zurückgewiesen worden.
Der damalige Generalvikar hat für die Entscheidung, den Priester von außerhalb der Diözese ohne pastorale Einschränkung in einer Gemeinde einzusetzen, wo Hullermann wieder Mißbrauch begehen konnte, die volle Verantwortung übernommen.
Die Diözese München wird am 20. Januar einen dringend erwarteten Bericht über ihre Handhabung von Mißbrauchsfällen von 1945 bis 2019 veröffentlichen. Laut deutscher Medien hat Benedikt den Untersuchern, die den Bericht zusammen gestellt haben, einen 82-seitigen Bericht mit Beobachtungen geschickt. "
Er war der erste Papst, der innerhalb von fast 600 Jahren zurückgetreten ist.
Am 11. Februar 2013, schockierte der 85-jährige Benedikt die Welt mit einer Ankündigung seines Rücktritts in lateinischer Sprache. Er führte sein fortgeschrittenes Alter und Kräftemangel als Grund dafür an, sein Amt nicht mehr angemessen ausüben zu können.
Am 28. Februar, dem Tag an dem sein Rücktritt wirksam wurde, reiste Benedikt im Hubschrauber vom Vatican nach Castel Gandolfo.
"Ich bin einfach ein Pilger, der die letzte Strecke seine Pilgerschaft auf der Erde beginnt." sagte er in seinen letzten Worten als Pontifex. "Gehen wir gemeinsam mir dem Herrn zum Wohl der Kirche und der Welt weiter."
Die ungewöhnliche Situation eines früheren Papstes bedeutet, daß Benedikt de facto als Co-Autor mit seinem Nachfolger an einer Enzyklika mitwirkte.
Papst Franziskus hat Benedikts unvollendeten Text in seine Enzyklika Lumen Fidei eingefügt, und sie als "vierhändiges Werk" erklärt.
Die Enzykliken Benedikts XVI sind Deus Caritas Est (2005), Spe Salvi (2007) und Caritas in Veritate (2009) über die christlichen Tugenden Liebe und Hoffnung.
Papst Franziska hat Benedikt den obersten Großvater genannt
Benedikt ist der "Großvater der Großväter" soweit es Papst Franziskus betrifft.
"Ich haben oft gesagt, daß es mir große Freude macht, daß er hier im Vatican lebt, weil es so ist, als ob man einen weisen Großvater im Haus hat. "Danke!"
Das waren am 28. September 2014 die Worte des aktuellen Papstes an seinen Vorgänger bei einem Treffen zwischen Papst Franziskus und älteren Menschen aus aller Welt...einschließlich Benedikts.
Benedikt ist ein tiefgründiger Denker, der sowohl Glaube als auch Vernunft im Christlichen Leben und der westlichen Kultur betont.
In seiner Predigt vor dem Konklave 2005, das ihn zum Papst wählte, sprach Ratzinger von einer "Diktatur des Relativismus, der nichts als endgültig und definitiv anerkennt und dessen letztes Ziel nur aus dem eigenen Ego und den eigenen Wünschen besteht."
Er betonte, daß Jesus Christus das "Maß wahrer Menschlichkeit" ist und ein reifer Glaube und die Freundschaft mit Gott als Kriterium dient, das "Wahre vom Falschen und Betrug von Wahrheit zu unterscheiden."
Sein Buch "Einführung ins Christentum" enthält eine Zusammenfassung seiner Universitäts-Vorlesungen und "Jesus von Nazareth" ist der Versuch, der modernen Welt Jesu Christus zu erklären. Vor seiner Wahl zum Papst gab er dem deutschen Journalisten Peter Seewald zwei berühmte Interviews, der sie unter dem Titel "Der Ratzinger Bericht" und "Salz der Erde" veröffentlichte.
Sein Pontifikat hat versucht, zur Erneuerung zu inspirieren.
Benedikts Papsttum wurde durch die Bemühungen zur kulturellen, intellektuellen und spirituellen Erneuerung, einschließlich der liturgischen Reform charakterisiert. Er half auch, die Kirche in der Folge der Reformbemühungen des Zweiten Vaticanischen Konzils zu stärken. Benedikt war in den 1960-ern selbst beim Ökumenischen Konzil gewesen, wo er Kardinal Joseph Frings, dem Erzbischof von Köln, als Experte diente.
Benedikt wies Interpretationen des Konzils zurück, die "Diskontinuität und Ruptur" betonten. Eher -sagte er- sollte das monumentale Konzil im Sinn des Geistes von "Kontinuität" und "Reform" gesehen werden.
Seine Bemühungen, eine gesunder Interpretation des II. Vaticanischen Konzils dauerten bis zum Ende seines Pontifikates. Am 14. Februar 2013 sagte er, daß das Konzil zuerst §durch die Sichtweise der Meriden " falsch interpretiert, die es als "politischen Kampf" zwischen den unterschiedlichen Strömungen der Kirche beschrieben.
Dieses "Konzil der Medien" hat viele Probleme und somit Elend geschaffen, mit dem Resultat, daß Seminare und Klöster geschlossen und die Liturgie "trivialisiert" wurde.
Er wurde ein enger Mitarbeiter des Hl. Johannes Paul II.
Der damalige Kardinal Ratzinger diente dem Hl. Johannes Paul II als Präfekt der Glaubenskongregation, ein Amt, das er mehr als 20 Jahre bekleidete.
"Ich war an seiner Seite und bewunderte ihn um so mehr," sollte Benedikt erzählen. "Mein eigener Dienst " wurde von seiner spirituellen Tiefe und dem Reichtum seiner Einsichten nachhaltig beeinflußt. Das Beispiel seines Betens hat mich dauerhaft beeindruckt und erbaut."
Benedikt war an der Vorbereitung des Katechismus der Katholischen Kirche und der Klarstellung der Katholischen Lehre beteiligt. Damals wirkte sein Werk einflußreichen heterodoxen Katholiken in den USA und West-Europa entgegen, etwas, das später negative Reaktionen auf seine Wahl zum Papst provozierte.
Als Papst saß Benedikt XVI am 1.Mai 2011 der Seligsprechung Johannes Pauls II vor.
"Johannes Paul II ist selig wegen seines Glaubens, einem starken, großzügigen und apostolischen Glauben." sagte Benedikt XVI damals. "Durch sein Glaubenszeugnis, seine Liebe und apostolischer Mut - begleitet von einem großen menschlichen Charisma, hat dieser beispielhafte Sohn Polens Gläubigen in aller Welt keine Angst davor zu haben, Christen genannt zu werden, zur Kirche zu gehören, vom Evangelium zu sprechen."
"In einem Wort : er hat uns geholfen, uns nicht zu fürchten, weil die Wahrheit die Garantie für Freiheit ist. Um es noch klarer auszudrücken: er hat uns die Stärke gegeben, an Christus zu glauben, weil Christus "Redemptor hominis", der "Erlöser des Menschen" ist."
Quelle: K. J.Jones, CNA
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