Dienstag, 8. Februar 2022

Der "Synodale Weg" schickt seine Aufforderungen zu einem klaren Bruch nach Rom

Luisella Scrosati kommentiert für die Italienischen Leser von La Nuova Bussola Quotidiana sehr kritisch die Ergebnisse der 3. Sitzung des Synodalen Weges und stellt einige Fragen, die sich eigentlich die abstimmenden Synodenteilnehmer hätten stellen sollen. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"Zwei Forderungen nach einem klaren Bruch wurden daher schwarz auf weiß an den Papst gerichtet, bestärkt durch die Unterstützung der überwältigenden Mehrheit der deutschen Bischöfe und die zunehmende Schwäche potentieller Gegner der Glaubenskongregation. Und vielleicht ist es Zufall, daß zwischen der zweiten und dritten Versammlung der Synode Schlamm auf die wirklichen Gegner geworfen wurde: von Voderholzer über Woelki bis hin zu Benedikt XVI.?

"DIE DEUTSCHE KIRCHE SCHICKT IHRE GESCHWÄTZIGEN "THESEN" NACH ROM"

Revision des priesterlichen Zölibats und weibliches Diakonat: das sind die beiden Forderung nach einem klaren Bruch, die in zwei Dokumenten der deutschen Synode schwarz auf weiß an den Papst geschrieben wurden. Wir verstehen jetzt die Schlammwürfe gegen die wirklichen Gegner: von Voderholzer über Woelki, bis zu Benedikt XVI ...

Mit 180 km/h direkt auf das Schisma zu. Das sind Tempo und Richtung, die die deutsche Synode in ihrer dritten Vollversammlung auf ihrer Sitzung vom vergangenen 3. bis 5. Februar eingeschlagen hat. 174 Ja-Stimmen (bei 6 Enthaltungen) und nur 30 Nein-Stimmen brachten das in diesen Tagen verabschiedete umfassendere Dokument (8 Dokumente in 9 Stunden), das den "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ gewidmet war, durch. Auch etwa 2/3 der anwesenden deutschen Bischöfe waren dafür.

Ein Schwall von Allgemeinplätzen, alles andere als präzise historische Rekonstruktionen, Slogans über die Gleichheit der Geschlechter, die die Unterdrückung der Frau seitens männlicher Priester bloßstellen sollen, Anbetung neuer Quellen der Offenbarung. d.h. der Moderne, und einer- sozusagen "heiteren" Interpretation des II.Vaticanischen Konzils  [zur detaillierteren Analyse der diversen Fragen siehe das Buch von La Bussola: Ich erkläre euch als zölibatär und keusch. 

Wie man zum Beispiel an der Frage sehen kann, ob die Ordination von Frauen berücksichtigt werden sollte, basierend auf der Tatsache, daß das Zweite Vatikanische Konzil dem Handeln der Kirche Priorität eingeräumt hätte, um das Evangelium in die ganze Welt zu tragen. Kurz gesagt, da die männlichen Berufungen zusammenbrechen, ist es notwendig, sich für die priesterliche und Diakonats- Weihe von Frauen zu öffnen; ansonsten Aufwiedersehen Evangelisierung. Was unter anderem klerikalistischer klingt als der Klerikalismus, dem man den Kampf angesagt hatte. Oder wenn das gleiche Ökumenische Konzil angerufen wird, mit der unglücklichen Entscheidung, das Diakonat für Verheiratete einzurichten (eigentlich nach Ende des Konzils), mit dem Motu Proprio Sacrum  Diaconatus Ordinem  von Paul VI -zur Bekräftigung der Zulassung des ständigen verheirateten Diakons-, die eine Zusage für eine spätere Öffnung zum weiblichen Diakonat sein sollte. Wo steht geschrieben, daß sich das ständige männliche Diakonat für das weibliche öffnen sollte? Offensichtlich nirgendwo, aber das ist alles eine Brühe, um zu versuchen, die zur Zeit sehr schwache Kongregation für die Glaubenslehre mit dem Rücken an die Wand zu drängen. 



Wie es möglich ist, daß mehr als 80 % der Synodenteilnehmer Aussagen wie der folgenden zustimmen konnten, ist wirklich schwer zu erklären: "Gott nimmt das Leben eines Menschen, damit der Mensch am göttlichen Leben teilhaben kann. Wer in diesem theologischen Kontext das unbestrittene biologische Geschlecht Jesu als männlich wichtig erachtet, läuft Gefahr, die Errettung der Frau durch Gott in Frage zu stellen, denn nur die von Gott angenommene menschliche Natur ist gerettet“. Boah. Soll das eine Möglichkeit sein, um für die marianische Miterlösung zu öffnen?

Da oben in Deutschland scheint man nicht zu verstehen, daß Gott durch die Menschwerdung die menschliche Natur angenommen hat - die als "Natur" weder männlich noch weiblich ist -; und in diesem Sinne hat er sie objektiv gerettet. Deshalb kann der Hl. Paulus bekräftigen: "Es gibt keinen Mann und keine Frau mehr, denn ihr seid alle eins in Christus Jesus“ (Gal. 3, 28). Anders ist dagegen das Amtspriestertum (in persona Christi capitis), das in die bräutliche Beziehung zwischen Gott und seinem Volk gestellt ist, vollzogen in der Ehe zwischen Christus und der Kirche, wie es die Kongregation für die Glaubenslehre 1976 deutlich erklärt hat (siehe hier): "Es muss zugegeben werden, daß in den Handlungen, die den Charakter der Ordination erfordern und in denen Christus selbst, der Urheber des Bundes, der Bräutigam und das Haupt der Kirche, vertreten wird, in der Ausübung von sein Heilsdienst [...] , muß seine Rolle (das ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Person) von einem Mann verkörpert werden: dies ergibt sich nicht aus einer persönlichen Überlegenheit in der Werteordnung, sondern nur aus einem Unterschied in Tatsache in Bezug auf Funktionen und Dienst". Das ist so, als würde man sagen, daß es nicht dasselbe ist, in der Ehe ein Mann oder eine Frau zu sein...

Das Missverständnis des grundlegenden ehelichen Elements der Beziehung zwischen Christus und der Kirche liegt den unglaublichen Forderungen der Synode in zwei anderen Dokumenten zugrunde. Das erste (159 Ja-Stimmen, 26 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen) enthält einen Appell an Rom, die Regeln der lateinischen Kirche in Bezug auf den Zölibat zu überprüfen, und fordert die Einberufung eines universalen Konzils in dieser Hinsicht. Zu den wichtigsten "Sponsoren“ dieser Eröffnung zählen der Bischof von Limburg sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der sich für "free choice" erklärte. Die Forderung im Dokument zum Zölibat enthält auch einen "Plan B", der dem Heiligen Stuhl die Zwischenschritte anzeigt, die in der Zwischenzeit unternommen werden könnten, um nicht den Eindruck eines Bruchs zu erwecken: Priesterweihe von Ständigen Diakonen und anderen Männern, die derzeit pastorale oder ehrenamtliche Referenten sind, vielleicht vorerst nur auf lokaler Ebene; großzügigerer Dispens vom Zölibat in Einzelfällen, Beibehaltung der allgemeinen Regel des Zölibats und Ausweitung der Kompetenz, diesen Dispens vom Heiligen Stuhl den örtlichen Bischöfen zu übergeben.

Im Text findet sich auch die Aufforderung, bereits geweihten Priestern Wahlfreiheit zu gewähren (schade, daß sie sich bei der Priesterweihe bereits entschieden hatten ...) und eine quantitative und qualitative "Zählung" der Priester durchzuführen, die aufgrund einer eingegangenen Beziehung vom Priesterlichen Dienst suspendiert oder dispensiert wurden, um zu verstehen, ob die Bereitschaft besteht, einen pastoralen Beruf und möglicherweise auch den priesterlichen Dienst selbst wieder aufzunehmen, und "den Priester als zweiten Beruf" auszuüben. Denn in Deutschland ist der Dienst an der Kirche, auch der priesterliche, ein Beruf.

163 Ja-Stimmen, 42 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen für das Dokument zum weiblichen Diakonat. Das weist darauf hin, daß in Deutschland bereits ein Heer von entsprechend ausgebildeten Diakonissen bereitsteht, da der Ausbildungskurs für Diakonissen bereits seine dritte Auflage erreicht hat; Studiengang mit einem Studienprogramm, das dem von Diakonen entspricht. Eine Erfahrung, die, so hoffen die Verfasser des Dokuments, verallgemeinert und von der römischen Kommission für das weibliche Diakonat berücksichtigt werden kann. Weiter wird darauf hingewiesen, daß "die Deutsche Bischofskonferenz nunmehr um ein Indult bzgl. Kan. 1024 des kanonischen Kodex [...] bittet, um den diakonischen Dienst für Frauen zu öffnen ". Der Kanon, der, wie wir uns erinnern, vorsieht, daß "nur Getaufte männlichen Geschlechts gültig die heilige Weihe empfangen“.

Zwei Bitten um einen klaren Bruch wurden daher schwarz auf weiß an den Papst gerichtet, bestärkt durch die Unterstützung der überwältigenden Mehrheit der deutschen Bischöfe und die zunehmende Schwäche potentieller Gegner der Glaubenskongregation. Und vielleicht ist es Zufall, daß zwischen der zweiten und dritten Versammlung der Synode Schlamm auf die wirklichen Gegner geschleudert wurde: von Voderholzer über Woelki bis hin zu Benedikt XVI.?"

Quelle: L. Scrosati, LNBQ 

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