Sonntag, 13. Februar 2022

Fr. Hunwicke spricht....2.0

bei liturgicalnotes noch einmal über die Präfationen für Septuagesima in den verschiedenen überlieferten Versionen. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"MEHR ÜBER DAS AMBROSIANISCHE SEPTUAGESIMA"
Hier ist die von den meisten Quellen der gestern diskutierten Präfation gereinigte Version::

 ... Ad cuius immensam pertinet gloriam ut non solum mortalibus tua deitate* succurreris; sed et de ipsa etiam mortalitate nostra nobis remedium provideris, et perditos quosque unde perierant, inde salvaris; Per.

[Roh und wörtlich: sehr treffend und richtig... zu dessen großer Herrlichkeit es gehört, daß DU nicht  nur mit Deiner Gottheit den Sterblichen zu Hilfe gekommen bist, sondern uns auch aus unserer Sterblichkeit ein Heilmittel verschafftest und die Verlorenen, welche auch immer, von dem Ort gerettet hast an dem sie umkamen.]

Das hat die ganze knappe Eleganz, das ganze Vermeiden ostentativer Ausführlichkeit, die wir mit den besten Formulierungen in den alten römischen Sakramentalien verbinden; vielleicht besitzt es...sogar...wer weiß...einen Hauch vom Hl. Leo (Edmund Bishop hat die Kürze der römischen Pfingst-Präfation mit einer "gotischen" Pingst-Präfation von über 80 Zeilen verglichen.) 

Der gelehrte Mariologe Fr. Anthony Word (der in diesem Pontifikat so schlecht behandelt wurde) hat den Hl. Ambrosius "De Sacr, 2:17; Hl. Leo Predigt 22,1 und Chromatius von Aquila, Predigt 19:7 hinzugefügt, aus dem Letzten biete ich hier eine kurze Passage an.

Christus "empfing Böses, gab Gutes zurück; er empfing den Tod, aber gab Leben, Nicht ohne Grund wurde er an diesem Ort gekreuzigt, an dem er Leib Adams begraben sein soll. Also wurde Christus dort gekreuzigt, wo Adam begraben wurde, damit von dort das Leben wirke, wo erst der Tod wirkte, damit aus dem Tod wieder das Leben hervorgehe. Tod durch Adam, Leben durch Christus." 

Sie sehen, wie typologisch solches Material zu den Genesis-Themen passt, die wir zu diesem Zeitpunkt im Stundengebet noch einmal aufsuchen. Sie werden sich an die Bedeutung der östlichen und westlichen Ikonographie des Schädels am Fuß des Kreuzes von Golgatha und der Figur von Christus in der Auferstehung-Ikone "Anastasis" erinnern, der Adam und Eva aus der Hölle rettet.

*Fußnote: Es gibt eine faszinierende Textvariante, die " das Original“ sein könnte: pietate für deitate. Die P und D - Majuskeln können leicht verwechselt werden. Aber das Ambrosianische Missale (1712) und das englische Leofric-Missale geben den Text so wieder, wie ich ihn geschrieben habe, außer daß seine Verben unvollkommene Konjunktive sind (und Leofric das et wegläßt). 

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke


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