Samstag, 19. März 2022

Neues über eine christliche Legende: König Artus und Excalibur

Rino Camilleri bespricht für La Nuova Bussola Quotidiana ein Buch über die Artus-Legende und Excalibur - ein weiteres in einer unendlichen Reihe- das sich mit den historischen Hintergründen und Ursprüngen der Legende befaßt.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER URSPRUNG VON EXCALIBUR, DAS EIN  BISCHOFSSTAB WAR, KEIN SCHWERT"

König Artus, die Tafelrunde, Excalibur, das in einem Stein steckt, nichts regt die Phantasie in Büchern, Filmen und Comics mehr an. Aber woher stammt diese Legende? Ein Buch von Francesco Marzella mit Vorwort des Historikers Franco Cardini bezieht sich auf das, was wir wissen. Es gibt viele Überraschungen- auch über Excalibur.  

Wie hat es eine obskurer Regulus britannicus des 6. Jahrhunderts geschafft legendär zu werden? Bücher, Filme, Comics (man denke an Vailant) über ihn gibt es im Überfluß. 

John Boormans Excalibur von 1984 sticht aus allen hervor, obwohl die Ritter der Tafelrunde eine Paraderüstung aus dem 15. Jahrhundert tragen und sie nicht einmal im Bett ablegen (wörtlich: siehe die Szene, in der Uther Pendragon Igraine vergewaltigt). Nichts hat die Fantasie so angeregt wie König Artus, von dem man nicht weiß, ob sich das alles auf der mythischen Insel Avalon oder in einem Palast in den Tiefen des Ätna abspielt. 

Ja, dem Ätna von Catania. Tatsächlich traf König Richard Löwenherz 1191 Tancredi, den König von Sizilien, direkt in Catania und brachte ihm als Geschenk nichts anderes als Artus Schwert, "das die Briten Caliburn nannten". Tancredi gefiel es so gut, daß er dem englischen König alle Schiffe anbot, die er brauchte, um zum Kreuzzug ins Heilige Land aufzubrechen. Tancredi, geboren in Lecce, war sich bewusst, daß Artus zu Pferd auf dem Mosaikboden der Kathedrale von Otranto abgebildet war. Dann, in jüngerer Zeit, haben Bücher und Filme aus der Reihe, die "wahre Geschichte" dieses Artus, sich bemüht, Artus auf französische Art erklären zu wollen und die alte Legende in den Schatten zu stellen, wonach er niemals sterben würde, sondern auf den richtigen Moment warte, um zurückzukehren, um sein Reich im Moment der größten Gefahr zu retten. Wie dem auch sei, die englischen Herrscher müssen noch heute im Krönungseid versprechen, Artus den Thron zu überlassen, falle er zurückkehren sollte.



Ein sehr faszinierendes Buch von Francesco Marzella, Excalibur, das Schwert im Stein, zwischen Mythos und Geschichte (Salerno, Vorw. von Franco Cardini), erzählt alles, aber auch alles über den Mythos und die Geschichte einer Legende, die die Jahrhunderte und die wichtigsten Autoren bewegt und bewegt hat, nicht zuletzt JRR Tolkien. Für uns Katholiken ist das eigentliche Schwert im Stein das des heiligen Galgano Guidotti, eines ehemaligen Ritters - dann Einsiedler auf dem Montesiepi in Siena. Auch weil es ihn noch gibt, wie Touristen wissen. Aber auch die alten bretonischen und angelsächsischen Autoren wussten dies, sie wußten es so sehr, daß einer von Arthurs tapfersten Rittern den Namen Galvano, Gawain, erhielt, indem sie einen Buchstaben bei Galgano ersetzten. Und in den Heiligenlisten der Katholischen Kirche gibt es einen walisischen Hl. Derfel Gadarn, in dessen Biographie wörtlich gesagt wird, daß er ein Ritter der Tafelrunde war. Eine hölzerne Reiterstatue von ihm wurde in Wales verehrt, bis Cromwell, der fanatische Lord Protector der englischen Puritaner, sie zerstören ließ. 

Allerdings informiert uns Marzellas Buch darüber, daß, lange bevor die Heldentaten von Artù & co.niedergeschrieben wurden, etwas bereits in Stein gemeißelt und unmöglich herauszuziehen war, außer von einem dazu Bestimmten, aber das war ein Bischofsstab. Wie der zeitgenössische Chronist Aerlred de Rievaulx berichtet, war dessen rechter Arm der Abt Lanfranco von Pavia, der Primas von Canterbur, als Wilhelm der Bastard England 1066 eroberte und zum "Eroberer" wurde. Lanfranco, der Ives de Chartres, Anselmo d’Aosta und den späteren Papst Alexander II. zu seinen Schülern zählte, führte das geschriebene Recht in das Königreich ein und befreite die angelsächsischen Bischöfe vom kärglichen Studium.

Einer von ihnen war Wulfstan aus Worchester, der auf der Synode von Westminster aufgefordert, wurde, den Bischofsstab zurückzugeben. Wulfstan, der ein heiliger Mann war (alle oben genannten wurden heiliggesprochen), antwortete, daß ihm die Seelsorge vom König, dem Heiligen Edward dem Bekenner, übertragen worden sei, und nur ihm würde er ihn zurückgeben. Also ging er zum Grab des Heiligen und steckte den Stab "wie in flüssiges Wachs“ in die Platte, die es bedeckte. Niemand konnte ihn mehr entfernen. Schließlich kamen König William und Lanfranco, aber auch ihnen gelang es nicht. Nur Wulfstan konnte es tun, und der König und der Primas unterwarfen sich gerührt dem Willen Gottes. Die ganze Artussage wurde christlich geboren: "Fels, Amboss und Schwert erscheinen geheimnisvoll während der Weihnachtsmesse" und, um es heraus zu stellen, wird "der Beweis unzählige Male wiederholt und immer in Übereinstimmung mit starken Momenten des liturgischen Jahres ". Lesen Sie den Rest bei Marzella. Es lohnt sich."

Quelle: R.Camilleri, LNBQ

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.