FSSPX-News kommentiert den Stand der Verhandlungen um die Verfassungsreform des Malteser Ordens- nach dem zweistündigen Treffen der Ordenvertreter mit dem päsptlichen Delegaten beim Orden und Papst Franziskus
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"REFORM DES MALTESER ORDENS: DER PAPST NIMMT SICH ZEIT, BEVOR ER ENTSCHEIDET"
Papst Franziskus hat sich mit Repräsentanten des Souveränen Malteser Ordens und Kardinal Silvano Tommasi, seinem Spezial-Delegaten bei den Rittern, getroffen, um die Vorschläge zur Verfassungsreform des Ordens zu diskutieren. Ihre Vorstellungen scheinen aufeinander zu prallen.
Papst Franziskus hat nicht weniger als zwei Stunden seiner Zeit aufgewendet, um die Frage der Reform einer vor 900 Jahren in Jerusalem entstandenen Institution voran zu bringen. Einzige Ausnahme während der Konferenz: das Telefongespräch zwischen dem souveränen Pontifex und dem ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky.
Das Ergebnis dieses Treffens sickerte durch einen Brief durch, der an die Seniormitarbeiter des Ordens verteilt wurde, der in der religiösen Presse ein Echo gefunden hat. Der Präsident des libanesischen Zweiges der Ritter, Marwan Sehnaoui, der bei den Verhandlungen den Großkanzler Albrecht von Boeselager bei den kommenden Verhandlungen über die Reformen ersetzt, erklärte, daß jede der anwesenden Parteien dem Papst ihre eigene Version der Reform vorgelegt hat.
"Nach dem Meinungsaustausch" fügte Marwan Sehnaoui hinzu "sagte der Hl. Vater, daß es keine Eile gäbe, finanzielle Entscheidungen zu treffen" und daß er zusätzliche Informationen einholen wolle, bevor er wahrscheinlich bei einer zweiten Arbeitssitzung am Ende eine eigene Entscheidung treffen werde.
Am 26. Februar, in einem weiteren Brief an die Ritter sagte Kardinal Silvano Tommasi, der Spezialdelegat des Papstes beim Orden, daß er Franziskus seine eigenen Reformvorschläge vorgelegt habe, mit dem Ziel, einen "die Institution zu bewahren und in ihrer Charakteristik als Laien-Orden darzustellen, und die Fortsetzung ihrer karitativem diplomatischen und humanitären Aktivitäten im Dienst der Kirche zu ermöglichen."
Im Zentrum des Disputs, der vor mehreren Monaten zwischen der Großmeisterei des Ordens und den Beratern von Kardinal Tommasi entstanden war, war das Herumreichen eines Verfassungsentwurfs, der den Orden ausdrücklich zu einem "Subjekt" des Hl. Stuhls gemacht hätte.
Nachdem die Frage der Bewahrung der Souveränität des Ordens gelöst ist, liegt der Hauptstreitpunkt jetzt bei der Rolle, die die Ritter Erster Klasse – die Fratres, die die religiösen Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ablegen – in der zukünftigen Führung des Ordens spielen werden.
Diese bilden eine Aristokratie, die so eng rekrutiert ist, daß es derzeit nur 34 bekennende Ritter gibt, während die "Ritter und Damen“ 13.500 zählen.
Diese Laien, oft Väter und Mütter engagierter Familien, glauben, daß der Orden ohne diese Ritter in Zukunft nicht auskommen kann, unter dem Vorwand, daß die Berufungen bei den "Bekennenden“ zu gering seien und daß das Management der humanitären Werker, die sich über der fünf Kontinente erstrecken,, eine Expertise erfordert, die über die Fähigkeiten der Bekennenden allein hinausgeht.
Auf Seiten des Hl. Stuhls wird eine Verstärkung der religiösen Identität des Ordens bevorzugt, über eine erweiterte Rekrutierung der Ritter mit Profess, aber den Religiösen größere Anteile zu geben, würde- kritisieren die Laien- eine größere Abhängigkeit vom Hl.Stuhl ui bedeuten und deshalb eine Schwächung der Souveränität des Ordens.
Auf Seiten der Laien, deren Einwände vom deutschen Flügel der Ritter wiederholt wurde, wird vorgeschlagen . daß die Fratres eine mehr zeremoniale Rolle in den höheren Leitungspositionen des Ordens haben sollten, mit der Macht einer von Tag zu Tag wechselnden Leitung durch die Ritter der zweiten Klasse.
Eine Vision, die Befürworter einer stärkeren Rolle der Fratres anprangern, da sie zu einer "nur dem Namen nach katholischen“ Institution führen würde, in der es mehr Raum für Kompromisse bei Themen wie Empfängnisverhütung und Abtreibung gäbe. Fürs Protokoll: Die Krise des Ordens nahm 2017 eine dramatische Wendung, als Großkanzler von Boeselager beschuldigt wurde, die Verteilungvon Verhütungsmitteln erlaubt zu haben, was er immer bestritten hat.
Ein nächstes Arbeitstreffen soll Ende März in Rom stattfinden, im Beisein eines römischen Papstes, der entschlossen ist, den gordischen Knoten allein zu durchschlagen."
Quelle: fsspx-news
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