Donnerstag, 7. April 2022

S. Magister: Die deutsche KIrche symbolisiert mit ihrem "Synodalen Weg" die Unterwerfung unter den Zeitgeist.

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die Lage in der Kurie im Hinblick auf ein kommendes Konklave und reproduziert einen Essay von Kardinal em. Camillo Ruini zur Gottesfrage, der bereits im Februar von Il Foglio veröffentlich wurde.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PROBE-KONKLAVES. DIE VERGESSENEN FRAGEN ZU GOTT UND DEM MENSCHEN"  

Es genügt einen Blick auf die beiden letzten Aktionen im Pontifikat von Franziskus zu werfen, die weitschweifige Kurien-Reform und der surreale Prozess um die finanziellen Katastrophen des Staatssekretariats, um zu verstehen, wie letztere ins Abdriften gerät, zumal das zwei Schlüssel sind, zwei Punkte auf der Tagesordnung, die das Konklave von 2013 diesem neuen Papst anvertraut hatte, den wir "am Ende der Welt“ gesucht hatten.

Dieses Konklave wird als das mittelmäßigste und weltlichste des vergangenen Jahrhunderts in die Geschichte eingehen, weil es dabei um weltliche Themen wie die Macht der Kurie, die Verachtung für die italienischen Kandidaten, die Rivalität zwischen Zentrum und Peripherie und finanzielle Rückschläge drehte . Das heißt, genau die Fragen, die das Pontifikat von Benedikt XVI. Vorrang überschattet und seine Prioritäten beiseite geschoben hatte, die er unermüdlich einer Kirche predigte, die zu abgelenkt war, um ihre Bedeutung zu verstehen.

Die Prioritäten auf die Joseph Ragtzinger bestand waren und bleiben Hauptfragen, die für die Kirche vital sind. Es hatte sie in seiner erinnerungswürdigen Predigt "Pro eligendo pontefice" am 18. April 2005 beschworen hatte, am Vorabend seiner Wahl ins Pontifikat. Es sind die selben Fragen, die er in seinem bewegenden Brief an die Bischöfe vom 10. Mörz2009 wiederholte. 

"In unserer Epoche wo der Glaube in weiten Regionen der Erde in Gefahr ist, wie eine Flamme zu erlöschen, die nicht mehr genügend Nahrung findet, die Priorität, die jetzt erste Priorität ist jetzt, Gott in der Welt sichtbar zu machen und für die Menschen den Zugang zu Gott zu öffnen. Nicht irgendeinem Gott sondern dem Gott, der in Sinai gesprochen hat, dem Gott, dessen Gesicht wir in der Liebe bis zum Ende (Jh. 13,1) erkannt haben, im gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus.[...] Die Menschen zu Gott zu führen, zum Gott, der in der Bibel spricht: das ist heute die erste und fundamentale Priorität  der Kirche und des Nachfolger Petri."

Und heute? Die Fragen, die angesichts der Szenerie in der Kirche beschäftigen, sind jene, die von der dominierenden Kultur gestellt werden: verheiratete Priester, Frauenpriestertum, zur Tugend erhobene Homosexualität, Demokratie statt Hierarchie. Mit ihrem "Synodalen Weg" ist die Kirche emblematisch für diese Unterwerfung unter den Zeitgeist, selbst wenn Papst Franziskus ihr privat und öffentlich einen kleinen Klaps auf die Finger gegeben hat- zuletzt am vergangenen 28. März, als er den sehr beunruhigten Chef der polnischen Bischöfe in Audienz empfangen hat, aber ohne daß die Troublemaker auch nur um Daumesbreite zurückwichen, beginnend mit Kardinal Marx bis zum Präsidenten der deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing über den Kardinal und Relator der Synode zu Synodalität, Jean Claude Hollerich, die alle die Sexualmoral -so wie man sie im Katechismus der Katholischen - für tot erachten, und nicht nur die. 


Im nächsten Konklave - da besteht keinerlei Zweifel- werden bestimmte Kardinäle versuchen, die selben Themen ins Zentrum der Diskussionen bei der Wahl eines neuen Papstes zu stellen. Und wieder die wirklichen Fragen mit denen die Kirche steht oder fällt beiseite zu lassen. 

Am 1. Juli 2009, einige Tage bevor Benedikt XVI an die Bischöfe der ganzen Welt den Brief schrieb, über den wir gerade gesprochen haben, hat ein Kardinal, erstaunlich in Harmonie mit ihm- bei einer Pressekonferenz gesprochen. Titel: 

"Die Priorität des Pontifikats Benedikts XVI"

Dieser Kardinal war Camillo Ruini, heute 90 Jahre alt, der als er Vikar der Diözese Rom und Prsäident der Italienischen Bischofskonferenz war und Anreger eines "kulturellen Projektes"  für die Kirche in der heutigen Gesellschaft, hat zwei große internatiolae Kolloquien veranstaltet. Das erste 2009 zum Thema "Gott heute. Mit ihm oder ohne ihn ist nichts gleich" und das zweite, 2012, zu "Jesus unser Zeitgenosse", um zu bestätigen, wie sehr er wirklich an diese Prioritäten glaubte. 

Diese Prioritäten sind immer noch aktuell, für Kardinal Ruini und für andere Kardinalwähler, trotz der Propagierung eines vagen Naturreligion, deren Symbol der am vergangenen 4. Oktober von Papst Franziskus gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I, dem Patriarchen von Moskau Kyrill, dem Groß-Imam von Al-Azhar Ahmed Al-Tayyeb und anderen religiösen Verantwortlichen unterzeichnete Appell - am Vorabend der Konferenz von Glasgow zum Klimawechsel- und in dem das Wort "Gott" kein einziges mal in den 2350 Worten dieser Erklärung vorkommt, ebenso wenig wie die Worte "Schöpfer" "Schöpfung" oder "Geschöpf". 

Der folgende Text ist der Kommentar von Kardinal Ruini über einen kürzlichen, stimulieren Essay eines Spezialisten fü wissenschaftliche Statistiken, Roberto Volpi, mit dem Titel "Gott im Ungewissen" dersich genau mit den letzten Fragen über Gott und den Menschen im Licht der  Wahrscheinlichkeitstheorien, die in der Wissenschaft zuletzt entdeckt wurden, in der Fülle der Überlegungen Ratzingers und vor ihm- des großen Mathematikers und christlichen Philosophen Blaise Pascals. 

Wir gebe hier unten die erste Hälfte des Ruini-Textes wieder, der schon am 22. Februar in der Tageszeitung Il Foglio veröffentlicht wurde, die der Gottes-Frage gewidmet ist, beginnend mit dem "pari" von Pascal und der an den heutigen Menschen gerichteten Einladung "zu leben als es Gott gäbe" und wissenschaftlichen Fragen zum Urknall und dem Ursprung des Universums. 

In einigen Tagen wird Settimo Cielo die zweite Hälfte des Textes reproduzieren, die der Frage über den Menschen gewidmet ist. 

Gute Lektüre"! 

"DIE GOTTESFRAGE" 

von Camillo Ruini

"Gott im Ungewissen" ist der Titel des Buches des Statistikers Roberto Volpi, das Ende 2021 veröffentlicht wurde, das ich mit großer Aufmerksamkeit und Vergnügen gelesen habe. Der Autor fragt sich selbst die beiden fundamentalen Fragen die da im Zentrum unseres Interesse sind -oder zumindest sein sollten. Die erste ist die Frage nach Gott, die zweite ist die Frage nach dem Menschen, auf die der Untertitel des Buches anspielt: " Die andere Wette des Weisen"    

Die Herangehensweise an beide Probleme ist zunächst die des Statistikers, also der Bewertung von Wahrscheinlichkeiten. Volpi knüpft daher an die berühmte Wette um Gott an, die vor vier Jahrhunderten von Blaise Pascal vorgeschlagen wurde, und aktualisiert sie mit seinem enorm gewachsenen wissenschaftlichen Wissen in den aktuellen Kontext. Als bevorzugten Gesprächspartner wählt er auch den emeritierten Papst Joseph Ratzinger, der "unparteiisch“ die große Herausforderung zwischen Schöpfung und Evolution, zwischen Gott und Zufall neu aufwirft. Der erste Teil des Buches und sein Schluss sind der Gottesfrage gewidmet. Der zweite, dritte und vierte Teil der Frage zum Menschen.

Im ersten Teil undam Ende spricht Volpi neben der Erörterung von Gott auch über die Wahrscheinlichkeitstheorie, die ihren Ursprung in der Wettpraxis hat, hauptsächlich durch die Arbeit des großen Philosophen und Mathematikers Pascal. Auf Gott übertragen, legt Pascal ihre "tiefsten kulturellen Grundlagen“, macht sie zu einer Disziplin und Wissenschaft, stellt sie in eine philosophische Dimension, die sie nicht angenommen hätte, wenn sie auf kombinatorische Berechnungen beschränkt geblieben wäre." (...)

Fortsetzung folgt...

Quelle: S. Magister, Settimo Cielo

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