Dienstag, 16. August 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über die Einfügung der Epiklese in das Eucharistische Gebet, die aus dem Orient stammende Anrufung des Hl. Geistes zur Weihe der Elemente. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

 "EIN INTERESSANTES KLEINES ALTES DOKUMENT" 

Im Herzen der Liturgie-Kommission,  die dieses Dokument produziert hat, waren Männer, die ihr Leben lang mit dem Gebrauch des Römischen Canons befaßt waren oder es mit seinem Studium mit Sympathie. Kanoniker A.H. Couratin, Prof, E.C. Ratcliff, Dr. R. C. Jasper; Dr G.G. Willis. Ich denke daß ihre Gegenwart die Struktur und die Details dieses Entwurfs für das Eucharistische Geber geformt hat. 

Die aufdringliche, unbiblische, orientalisierende Vorstellung, daß der Heilige Geist angerufen werden muss, um die Weihe der eucharistischen Elemente zu vollbringen, war in orientalisch basierten anglikanischen Liturgien außerhalb Englands weit verbreitet. Aber sie war in England nie erlaubt, und  fehlt in diesem Entwurf völlig. Ich muss erklären, daß die „Epiklese“ in der Tat schon früher in ökumenischen Kreisen sehr beliebt war. Sie war Teil der "ökumenischen“ und sehr einflussreichen Riten, die von der Kirche von Südindien (1954) und der Taizé-Gemeinschaft (1962) hervorgebracht wurden. Wichtiger noch, sie war noch früher im (fehlgeschlagenen) eucharistischen Hochgebet von 1928 enthalten. Aber die Popularität der "Epiklesis“ bei liturgieinteressierten Anglikanern litt darunter, daß sie mit "1928“ in Verbindung gebracht wurde. Das lag daran, daß die überzeugende und beliebte Persönlichkeit von Dom Gregory Dix in seinem höchst einflussreichen Buch The Shape of the Liturgy (1945) energisch argumentierte, daß sie „unprimitiv“ sei. Und obwohl Dix fälschlicherweise genauso enthusiastisch war wie seine Zeitgenossen, das Werk zu fördern, das damals fälschlicherweise für die apostolische Tradition von "Hippolytus“ gehalten wurde, argumentierte in seiner eigenen Ausgabe dieses Dokuments, daß die Anrufung des Geistes nicht ursprünglich dazu gehörte. Es liegt wahrscheinlich größtenteils an Dix' sehr entschlossenem Henker-job gegen "1928“, daß sie und die Epiklese nie wieder in der liturgischen Politik der beiden Nachkriegsjahrzehnte auftauchten.

Weniger bekannt als Dix, aber ebenso ablehnend gegenüber "epikletischen“ Vorstellungen der eucharistischer Weihe, war mein eigener vielgeliebter Lehrer, dem ich viel zu verdanken habe, der große kanadische Gelehrte G.D. Kilpatrick, Dekan von Irland, Professor für die  Exegese der Hl. Schrift an dieser Universität. Die experimentelle Liturgie, die er veröffentlichte (Remaking the Liturgy 1967), und die wir bei einer "Demonstrationsfeier“ in Staggers (Kilpatricks ehemaligem Seminar) erlebten, hatte keinerlei Epiklesis.


Die Zweite Serie wurde 1965 entworfen. In diesem schrecklichen "Jahr der Revolutionen“ 1968 genehmigte der Vatikan die drei katastrophalen "Alternativen eucharistischen Hochgebete“, die das Leben der lateinischen Kirchen so sehr vernichtet haben, und alle drei von ihnen enthielten in lemmingartiger Harmonie die Epiklese im suböstlichen Stil. Als die anglikanische Generation, die Dix, Jasper, Willis und Ratcliff kannte, allmählich verstarb, übten die dummen Fehler, die "Rom“ derzeit mit solch zielstrebigem Enthusiasmus beging, zunehmend einen hypnotisierenden Einfluss auf die anglikanische liturgische "Reform“ aus. Es schien so viel wichtiger, "Liturgie ökumenisch zu machen", als in den alten Traditionen verwurzelt zu sein. So- und so schnell können modische liturgische Verfälschungen in die weltweite Praxis von mehr als einer kirchlichen Körperschaft eingebettet werden. Als dementsprechend 1973 eine Version des eucharistischen Hochgebets der zweiten Serie mit dem spannenden Titel der dritten Serie genehmigt wurde, enthielt sie den Ausdruck "Grant by the power of your Spirit“ (Gewährt durch die Macht deines Geistes). Und seitdem ist diese törichte Modeerscheinung eine Konstante in dem langweiligen und endlosen anglikanischen Gesellschaftsspiel des Komponierens eucharistischer Gebete geblieben. Vielleicht erreichte das seinen Höhepunkt in Gebet 3 des Gebetbuchs der Church of Ireland von 2004, wo die Epiklesis direkt an den Heiligen Geist und nicht an den Vater gerichtet ist.

Für die zwei glücklichen Jahrzehnte von 1945-1965 jedoch wußte eine große, klassische Generation liturgischer Gelehrter in der Church of England es sehr viel besser als das postkonziliare Rom Bugninis, Bottes und Vagganinis. 

Danach folgten die Blinden, ohne zu fragen, den Blinden, wie es die dummen Burschen immefr noch tun."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke 

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