Montag, 8. August 2022

Idolatrie und Götzenverehrung damals und heute

Fr. J. Zuhlsdorf bei stellt bei  OnePeterFive angesichts einiger Vorkommnisse in Katholischen Kirchen- auch im Vatican- die Frage nach der heutigen Bewertung von Idolatrie.  
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"IST IDOLATRIE HEUTE WENIGER SCHWERWIEGEND ALS IN ZEITEN DES ALTEN TESTAMENTS?" 

Seien wir schnell. In der Lesung des Evangeliums für diesen 9. Sonntag nach Pfingsten hören wir, daß der Herr sich Jerusalem nähert. Woran Sie sich erinnern sollten  ist, daß er bei seinem triumphalen Palm-Sonntag Einzug auf einem Eselsfohlen saß- wie ein Davidischer Priester-König.

Die Menschen, die von seinen vielen Wundern und den  klaren Lehren des Herrn gehört hatten, über die Wiedererweckung des Lazarus, dachten, daß er der Messias sei, der das Königtums Davids wieder errichten, die Römer vertreiben und die Rückkehr der glorreichen Wolke der Gegenwart Gottes im Tempel bewirken werde. 

Nahe bei Jerusalem, auf dem Ölberg, oberhalb des Ortes, an dem er nach dem Letzten Abendmahl beten und leiden würde, gibt es einen Platz, an dem man über das Kidron-Tal blickt und Jerusalem vor einem liegt. Das ist der Platz, an dem Christus über die Stadt weinte, von einer "Heimsuchung" (Visitation) und ihrer Zerstörung durch die Römer sprach. Eine Heimsuchung- griechisch episkope, war die Ankunft eines großen Herrschers oder Heerführers, der Bilanz zieht und abrechnet. 

Die Kirche benutzt "Visitation" als Begriff um auf die Ernennung desjenigen hinzuweisen, der kommt, um eine Diözese, ein Seminar, eine religiöse Einrichtung etc. zu beurteilen. In dieses Tagen scheinen Visitationen häufig gegen traditionelle gruppen eingesetzt zu werden, die kurz danach übernommen oder aufgelöst werden. Das ist seltsam. Ich widerspreche. Eine " Heimsuchung" war oft eine beängstigende Vorstellung, keine tröstliche. Sie konnte Tod und Zerstörung bedeuten, und tat das im Alten Testament häufig, so wie das Jerusalem durch die Assyrer und die Babylonier geschah.

Christus hat für Jerusalem eine schreckliche Zukunft beschrieben, die Stadt, von der die Juden dachten, sie werde der Mittelpunkt der Welt werden, die die Propheten Gottes getötet hatte und bald Christus selbst. Im 1. Jahrhundert beschreibt der jüdische Historiker und General Josephus in seinem "Der Jüdische Krieg",  daß 1 Million Menschen in und um Jerusalem starben und daß die Römer um die 500 Menschen pro Tag um die Stadt herum kreuzigten. Der Tempel, der ein Mikrokosmos des ganzen Universums war wurde zerstört und so das Ende der Welt, wie sie sie kannten, herbeigeführt. 


In Lukas 19 steigt Christus dann in die Stadt hinauf und geht in den Tempel. Die Menschen dachten, daß er als der Priesterkönig David ein Opfer darbringen und die Dinge in Ordnung bringen würde. 
Aber nein. Christus zitiert Jeremias 7 und treibt diejenigen hinaus, die "Sachen verkauften". Das Zitat stammte aus Jeremias´ Tempelpredigt. Gott sandte Jeremias, um die Menschen besonders mit der Idolatrie zu konfrontieren. Der "weinende" Prophet warnte die Menschen vor den Babyloniern, die bald als Heimsuchung kommen,  Zerstörung über den Tempel bringen und das Volk gefangen nehmen würden. Man kann die Verbindung zur unmittelbaren Prophezeiung des Herrn über die Römer erkennen. 

Die Tatsache jedoch, daß die Leute "Dinge verkauften" kann nicht das Schwerwiegendste gewesen sein. Tatsache ist, daß viele Menschen von weither zum Tempel kamen und daß sie morgend und abends an den täglichen tamid-Opferungen eines Lammes mit Brot und Wein-Opfergaben teilnehmen oder daß sie ihre eigenen Opfertiere kaufen wollten. Das konnten sie tun, indem sie dem Tempel Geld spendeten. Da gab es "Geldwechsler" weil nur Jüdische oder Tyrische Münzen akzeptiert wurden, keine griechischen und römischen etc. Sie dienten, indem sie Tauben und Lämmer verkauften oder Geld umtauschten. Leider hatten sie sich auf den Hof der Heiden ausgebreitet. König Herodes hatte den Tempel renovieren lassen und auch einen .Platz für die Heiden, Nicht-Hebräer, geschaffen, um zum einen wahren Gott zu beten. Es war ein Zeichen für das Kommen des Messias, daß die Heiden versuchen würden, den wahren Gott Israels anzubeten. Daher die wütende Reaktion des Herrn und ihre Vertreibung. 

Augustinus von Hippo sagt übrigens in seiner Erklärung des Johannes-Berichts über die "Reinigung des Tempels" (es könnte zweimal passiert sein, einmal bei einer früheren Pessach-Wallfahrt) daß uns die Reaktion Christi lehrt, mit Übeltätern umzugehen: 

Prohibe quos potes, tene quos potes, terre quos potes, quibus potes blandire; noli tamen quiescere… Stop those whom you can, restrain whom you can, frighten whom you can, allure gently whom you can, do not, however, rest silent (tr. Io. 10.9).

Durch die Geschichte der Erlösung hindurch- suchte Zerstörung das Volk Gottes heim, weil sie der Idolatrie verfallen waren, einer Sünde gegen das Erste der Zehn Gebote. Das war ein wiederkehrendes Problem. Paulus zitiert die dramatischste Konsequenz im Schreiben an die Korinther, die Probleme mit Idolatrie und Unmoral hatten,. Wie wir in der Lesung des Briefes bei der Messe (teilweise) hören:  

Seid keine Götzenanbeter wie manche von ihnen; wie geschrieben steht: seid nicht wie einige von ihnen [namentlich das Exodus-Volk, das am Berg Sinai auf Moses wartet] - das Volk setzte sich zum Essen und Trinken und erhob sich, um sich zu vergnügen . Auch laßt und nicht Unzucht treiben, wie manche von ihnen Unzucht getrieben haben. Damals kamen an einem einzigen tag 23000 Menschen ums Leben. Wir sollen auch nicht den Herrn auf die Probe stellen, wie einige von ihnen es taten und dann von Schlangen getötet wurden. Murrt auch nicht wie einige von ihnen murrten , die vom Verderber umgebracht wurden. Dies alles aber widerfuhr ihnen als Beispiel für uns  und wurde zur Warnung aufgeschrieben für uns, für die das Ende der Zeiten gekommen ist."

Hier haben wir spektakuläre Wendepunkte- für Gott und seine Gebote mit dem Auserwählten Volk. Wie beim Vorfall mit dem Goldenen Kalb erwähnt wird, beginnt der bei Exodus 32. Das gibt es eine euphemistische Beschreibung des sündigen, idolatrischen Benehmens des Volkes. Während sie auf Moses warten, wurden sie ungeduldig und machten sich einen Ägyptischen Götzen aus Gold, beteten ihn an und standen auf  in manchen Übersetzungen "um zu spielen". Mit anderen Worten -sie hatte eine Orgie. Moses erschien und gebot dem treuen Stamm, den Söhnen Levis, durch das Lager zu gehen und mit dem Schwert jeden Mann zu töten, der Idolatrie begangen hatte, um die 3000. das war der Augenblick, an dem  allen Männern des Volkes das Priestertum genommen und den Leviten übertragen wurde, wo es bist zur Zerstörung des Tempels durch die Römer. 
Die Ordination des Levitischen Priestertums war buchstäblich ein Blutbad. 

Ist Idolatrie schwerwiegend? 

In Numeri 25 ist das Volk in Shittim -wieder am Fuß eines Berges, auf den Ebenen von Moab, sie beginnen Sex mit moabitischen Frauen zu haben und sie zu heiraten. Die Moabiter  verleiten sie dazu einen falschen Gott anzubeten, Baal, und sakrales Fleisch zu essen. Gott gebietet, daß alle Männer von den israelitischen Richtern getötet werden, ungefähr 23.000. In Numeri 25 murrte das Volk über das Manna, das Gott ihnen gegeben wurde. Gottsandte ihnen sofort eine Plage giftiger Schlangen. D>er Tod folgte. 

Ist Idolatrie jetzt weniger ernst als damals in den Zeiten des Alten Testaments? Paulus dacht das nicht. 

Warum sollte sie heute weniger ernst sein? Es scheint aber, daß es so ist.  

Alle Arten von Dingen, die das !. Gebot verletzen werden heute in unsere Kirchen gebracht und in zustimmender Gegenwart unserer höchsten Leiter begangen. Vergessen wir nie Pachamama in den Vaticanischen Gärten und sogar über den Knochen Petri in der Basilika. Trotz des Risikos des post-hoc-ergo-propter-hoc-Problems waren die folgenden Jahre für die Kirche nicht gerade herausragend. Kürzlich rief ein Schamane in Kanada die "Großmutter des Westens“ an, damit die Anwesenden in den "Kreis der Geister“ eintreten konnten. Wirklich?

Ps. 95/ 96  Weil alle Götter der Völker Götzen sind 

Falsche Götter, Götzen, Dämonen.

Wir dürfen uns nie gestatten irgendwelche hergestellten Dinge auf den Thron unserer Herzen zu setzen oder irgendeiner hergestellten Sache die Ehre zu geben, die Gott allein  gebührt. Das ist Idolatrie, eine so schwere Sünde, daß ganze Scharen des Volkes getötet wurden, um das Auserwählte Volk zur richtigen Anbetung zurück zu bringen. 

- Ich bin der Herr dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat, aus dem   Sklavenhaus.   Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Du sollst dir kein   geschnitztes Bild  machen, kein Abbild von dem, was im Himmel oben ist oder auf der   Erde unten oder im Wasser unter der Erde ist; Du sollst dich nicht vor diesen Bildern   niederwerfen und sie nicht verehren. Denn du sollst den Herrn deinen Gott verehren und   nur ihm sollst du dienen. (Exodus 20: 2-5) 

Der Katechismus der Katholischen Kirche 2084 ff. arbeitet heraus, was das 1. Gebot beinhaltet. Schnell verbietet es Idolatrie, ebenso wie die Verehrung jeder Kreatur und von Dämonen...Macht, Vergnügen,  Rasse, Vorfahren, des Staates und des Geldes. Besonders verboten: Aberglaube, Polytheismus, Sakrileg, Atheismus und alle magischen Praktiken und Hexerei, Astrologie, Handlesen und Befragung von Horoskopen oder Medien. Heute könnten "geschnitzte Bilder"  auch als zu große Bindung an eine Sport-Mannschaft übersetzt werden.

Haben Sie irgendetwas von diesen Dingen getan? Gehen Sie zur Beichte." 

Quelle: Fr. J. Zuhlsdorf, OnePeterFive

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