Dienstag, 11. Oktober 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Richtigkeit überlieferter Bibeltexte, wie die des Johannes-Evangeliums.  Hier geht´s zum Original: klicken

              "DAS ERSTE UND LETZTE EVANGELIUM"

"Die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches,nicht,  aus dem Willen des Mannes sondern aus Gott geboren sind. So beginnt der Johannes-Prolog, das Weihnachts-Evangelium in der Missa in Die, die wundervolle Perikope, die Tag für Tag am Ende der Messe lesen, beschreibt jene, die IHN empfangen haben. Durch die Taufe haben wir diese neue Geburt, die von Gott kommt und nicht aus menschlicher Zeugung. 

Aber es gibt eine sehr frühe abweichende Lesungen in einigen Zeugnissen zum Text des Hl. Johannes: Der geboren wurde...mit anderen Worten, der Satz bezieht sich auf den Herrn selbst und seine jungfräuliche Empfängnis. Das paßt auch ziemlich gut, oder? 

Der gelehrte Konsens war immer, daß der Text, so wie er üblicherweise überetzt wird, der richtige ist. Klar gesprochen: ich war mir da nie ganz sicher. (Mein alter Mentor in der Wissenschaft der Text-Kritik, der unsterbliche Professor D. G. Kilpatrick  war einst bereit, die Lesart eines einzelnen Armeniers contra mundum zu akzeptieren, so entschlossen war sein "Ekklektizismus"). Der alte Westcott und Hort Victorianischer Gewißheit, der Aberglaube des "besten Manuskripts" - die Idee, daß wenn wir nur genügend Beweise hätten ( O Gott, bitte gib uns einige erstklassige Papyri aus dem !. Jahrhundert) wären wir in der Lage, das autoritative Original zu rekonstruieren, das frisch aus der Feder des Hl. Johannes kam- stellt eine Haltung gegenüber der TExt-Kritik dar, die unter Klassizisten entweder verlassen oder qualifiziert wurde. 

Aber- angenommen, daß der Textus Receptus wirklich zu befolgen ist- bleibt es dennoch wahr, daß der Hl. Johannes hier geschickt auf die jungfräuliche Empfängnis des Herrn anspielt; und daß die Väter und Schreiber, die die diversen Lesart genau aufnahmen und ausdrücklich den Eindruck hervorriefen, die der Evangelist verstanden wissen wollte. Er sagt: "stups stups- natürlich wissen wir, daß er Herr von einer Jungfrau geboren wurde; aber ich möchte, daß ihr eure eigene Neue Geburt realisiert, in IHM, die genau so jungfräulich ist wie seine weltliche Empfängnis:" Das ist die Art wie der Vierte Evangelist arbeitet. (Er beschriebt z.B. nicht die Einsetzung der Eucharistie bei letzten Abendmahl sondern gibt uns sein Kapitel 6) Könnt die arkanische Disziplin etwas damit zu tun haben? Wir erinnern uns an die Worte des Hl. Ignatius von Antiochia, daß die Jungfräulichkeit Mariens und ihre Schwangerschaft und der Tod des Herrn drei Mysterien eines Schreis [krauges] waren, die vom Teufel versteckt worden waren- gewirkt in der Stille Gottes (Ad Ephesios, XIX 1 et vide egennethe in v. sup.) 

In Ihm inkorporiert, teilen wir Seine Göttlichkeit, fleischlos, Geburt "von oben" (gennethentes anothen) gerade so wie wir auch seinen Tod und seine Auferstehung teilen. 

So sind wir Söhne des Vaters. Corde nati ex Parentes und Kinder Mariens, genau so wie der Herr es selbst war."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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