A. Gagliarducci berichtet für aciStampa darüber, daß Paris erst vor 400 Jahren, im Oktober 1622, in den Rang einer Erzdiözese erhoben wurde.
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"PARIS IST SEIT 400 JAHREN ERZDIÖZESE. IHRE GESCHICHTE."
1239 brachte der Heilige König Ludwig die Dornenkrone nach Paris und mußte unterwegs eine Messe in Sens feiern. Damals war Paris Suffragan-Diözese. Es wurde erst vor 400 Jahre Erzdiözese. Hier ihre Geschichte.
Noch heute wird jeden Karfreitag die Dornenkrone in der Kathedrale von Notre Da,e von Paris ausgestellt. Sie war 1239 vom Hl. König Ludwig , der sie im Hl. Land erworben hatte, mitgebracht worden. Paris war bereits Hauptstadt. Auf kirchlicher Ebene war es aber nur eine kleine Suffragan-Diözese der Erzdiözese in Sens in der Region Yvonne. Und wirklich begab sich Ludwig auf die Reise nach Sens und ließ in der Kathedrale St. Etienne eine Messe zelebrieren. Fragen der kirchlichen Hierarchien. Erst am 20. Oktober 1622 wurde Paris durch die Bulle Universi Orbis zur Metropolitan-Erzdiözese erhoben und ordnete ihr drei Suffragan-diözesen bei: Chartres, Orleans und Meaux.
Anläßlich ihres 400-jährigen Bestehens hat die Erzdiözese Paris auf ihrer website ein Intgerview mit dem Historiker Pater Florian Pignault geführt, der die historische Bedeutung der historischen Erhebung von Paris zur Metropolitan-Erzdiözese nachzeichnet.
Es gibt verschieden Faktoren. Zur damaligen Zeit war die Erzdiözese von Sens - wie viele damalige Diözesen- besonders großflächig und umfaßte mindesten sieben Suffragan-Diözesen: Chartres, Auxerre, Meaux, Paris, Orleans, Nevers und Troyes.
Sens war über lange Zeit die Primat-Diözese von Gallien und Germanien, bevor dieser Titel an den Erzbischof von Lyon verliehen wurde, Ihre Bedeutung war ein altes Erbe, das mit der Geschichte des Römischen Reiches und der Tatsache verbunden war, daß sich Nordfrankreich langsam christianisierte.
Aber in 17. Jahrhundert hatte Sens seine Bedeutung verloren. Gleichzeitig war Paris die Hauptstadt bemerkenswert gewachsen und war ein attraktives Zentrum auch für religiöse Gemeinschaften geworden. So brachte Pierre de Bérulle die Carmelirner nach Paris.
Diese religiöse Vitalität von Paris sollte zur Gründung zahlreicher Seminare und der sog. "französischen Schule der Spiritualität führen, es lohn sich zu sagen, daß die Priester und Mönche von St. Sulpice, die Lazaristen von San Vincenzo de´ Paoli. Aber vor allem war Paris auch ein politisches, wirtschaftliches und religiöses Zentrum.
Und so wurde beschlossen, daß es Erzdiözese werden sollte, und Sens sollte eine Entschädigung für den Verlust von vier Diözesen bekommen. Und das, obwohl die metropolitanen Erzdiözesen inzwischen nicht mehr die Macht besaßen, die sie früher hatten, als sie Gemeinderäte einberiefen, die die Ernennung von Bischöfen beeinflussen konnten.
Die politischen Auswirkungen der Entscheidung, Paris zu einer Erzdiözese zu machen, betrafen jedoch gerade die Ernennung von Bischöfen. Es gab ein Konkordat, das die Beziehungen des Königreichs Frankreich zur Kirche regelte, das Konkordat von Bologna. Gemäß dieser Vereinbarung lagen die wichtigsten bischöflichen Ernennungen in den Händen des Königs, aber die Bischöfe übten einen gewissen Einfluss aus.
Und damals gab es in Paris eine ziemlich mächtige Familie, die der Gondi. Sie waren sehr fromm. Sie protegierten den Hl.Vincenzo de' Paoli.
Die Entscheidung, Paris zu einer Metropolitan-Erzdiözese zu machen, macht Jean François de Gondi zum ersten Erzbischof von Paris. Er sollte der erste einer Reihe von vier Erzbischöfen der Stadt sein, die derselben Familie angehörten.
Die Gondi profitierten also aus der Entscheidung, Paris zur Erzdiözese zu erheben. Aber auch König Ludwig XIII profitierte davon, weil seine Hauptstadt ein neues religiöses Gewicht hatte und er sich als Oberhaupt einer nach den Religionskriegen gefestigten Autorität präsentieren konnte."
Quelle: A. Gagliarducci, aciStampa
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