Montag, 24. Juli 2023

Wenn Kardinäle träumen...

Courtney Mares berichtet für CNA über den Wunsch Kardinal Giorgio Marengas in der Mongolei ein katholisches Kloster zu gründen. 
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"DER KARDINAL IN DER MONGOLEI TRÄUMT DAVON VOR DER EVANGELISIERUNG EIN KLOSTER ZU GRÜNDEN"

Als der italienische Kardinal Giorgio Marengo zuerst als Missions-Priester vor 20 Jahren in der Mongolei eintraf, baute seine Mission zwei Jurten in der Steppe eine für verschiedene Aktivitäten eine für das Feiern der Messe.
"Wir wurden in ein weit entferntes Gebiet entsandt, in dem die Kirche nie zuvor gewesen war" erinnert der Kardinal. "Nach einem langen Prozess für die notwendigen Zulassungen, haben wir schließlich ein leeres Stück Land bekommen- ohne alles."

Die katholischen Missionare, die zur Vorbereitung jeder drei Jahre die mongolische Sprache gelernt hatten, fragten sich: "Wo fangen wir an?" Sie beschlossen mit dem Beten zu beginnen. 

"Wir beteten, feierten die Hl. Eucharistie auf Mongolisch, so daß die Nachbarn anfingen, in die Jurte zu kommen und diese seltsamen Fremden zu beobachten, die beteten" sagte Marengo. 

Sie erzählten uns, daß sie fühlten, daß etwas Besonderes in dieser Jurte passierte.

Evangelisieren beginnt mit dem Gebet, erklärte Marengo bei einem Vortrag diese Woche in Rom, die vom Laien-Zentrum organisiert wurde, und die Mongolei, einer der entlegensten Orte der Welt, widmet sich dem kontemplativen Gebet.

Papst Franziskus wird der erste Papst sein,  der die Mongolei besucht, wenn er vom 31. August bis 4. September  in die Hauptstadt Ulaanbaatar des asiatischen Landes reist. 

Mit nur 1450 Katholiken besitzt die Mongolei "eine der winzigsten Katholischen Gemeinden der Welt" laut Marengo. 

Der Kardinal, der die mongolische apostolische Präfektur leitet, erzählte nach dem Vortrag den Journalisten, daß Papst Franziskus eine kleine Katholische Gemeinde besuchen möchte, was zeigt, daß das Herz des Papstes in Liebe für die Universale Kirche brennt und speziell die Kirche, die in einem minoritären Umfeld lebt. 



Der Traum von einem Katholischen Kloster
Die religiöse Landschaft der Mongolei - einst Herzland des tibetischen Buddhismus- hat sich unter der kommunistischen Herrschaft dramatisch verändert. Zur Jahrhundertwende gab es geschätzt 110.000 buddhistische Mönche und 700 Klöster in der Mongolei.

Marengo erinnert daran, wie ein französischer Missionar, der am Ende des 19. Jahrhunderts das besuchte, was heute die Mongolei ist, die Abfolge buddhistischer Klöster sah und sagte: "Eines Tages wird dieses Land hier ein Katholisches Kloster haben müssen."

Unter der Ein-Parteien-Herrschaft der Mongolischen Republik wurden viele Klöster zerstört und geschlossen und um die 17.000 buddhistische Mönche getötet, während viele das religiöse Leben aufgaben. 

Während nach dem Fall der Sowjet-Union eine Bewegung versuchte, die zerstörten Klöster wieder aufzubauen, bleiben grob 40% der mongolischen Bevölkerung Atheisten oder religionslos. 

Mehr im Vatican

Im bescheidenen religiösen Wiederaufleben des Landes teilt Marengo den Traum seines missionarischen Vorgängers und denkt. daß die Gründung eine kontemplativem katholischen Klosters in der Mongolei "der Weg wäre. effektiver zu evangelisieren."

"Und das ist eines der Gebete, in dem wir darum bitten, daß wir eines Tages auch ein Katholisches Kloster  haben werden, in dem katholisches kontemplatives Gebet gesehen, erlebt und dargeboten wird. Und ich denke, daß das einen Unterschied bei der Evangelisierung machen wird", sagte er. 

"Das Evangelium flüstern"

Marengo. der mit 49 Jahren der jüngste Kardinal der Welt ist, hat sorgfältige Bemühungen unternommen, um in die Mongolische Kultur einzutauchen, einschließlich Jahre intensiver Sprachstudien, bevor er seine Mission antrat. 

Jetzt, nach mehr als 20 Jahren als Missionar in der Mongolei und als Leiter der Apostolischen 
Präfektur in Ulaanbaatar, die die Jurisdiction über das ganze Land innehat, ist der Kardinal in
der Lage über die einzigartigen Aspekte der Mongolischen Kultur zu sprechen, die beeinflußt, 
wie Katholische Missionare die Evangelisierung angehen.

"Es ist ziemlich klar, daß in Bezug auf die Mongolei dem Flüstern besondere Bedeutung gegeben
wird und allgemeiner gesagt, mit leiser Stimme zu sprechen, nicht nur als Teil örtlicher Etikette 
sondern sogar auch als einen besonderen Weg Werte zu übermitteln- und sich vorzustellen, wie 
schwer es für einen Italienisch-Sprecher es ist, mit leiser Stimme zu sprechen und seine Hände 
nicht zu benutzen" scherzte er. 

Marengo fügte hinzu, daß es, wenn in der Mongolei geboren wird, ein spezielles Namens-Ritual
gibt, in dem das wochenalte Neugeborene in der Jurte mit Schafsbrühe gewaschen wird und die 
Mutter das Baby in die Arme nimmt und zum ersten mal seinen oder ihren Namen dreimal flüstert. 

"Ich habe diesem Ritual mehrmals beigewohnt und es ist sehr bewegend" sagte der Kardinal. 

Durch sein Leben und seine Arbeit in der Mongolei ist Marengo dazu gekommen, "das Flüstern des Evangeliums" als Art der Kommunikation zu verstehen, die nur im Kontext von Beziehung und 
Freundschaft  und mit Vertraulichkeit und Diskretion vorkommt. 
 
"Es erfordert eine Menge Zeit in eine Kultur bis zu dem Punkt einzutauchen, wo diese vitale 
Beziehung gebaut worden ist, Es gibt bereits einen offenen Kanal, durch den man das teilen kann,
was einem sehr wichtig und wertvoll ist, das Evangelium Jesu," sagte er.

Marengo stellte fest, daß der Prozess der Inkulturation des Evangeliums Jahrhunderte dauert und
ein Prozess ist, der von den Menschen vor Ort geleitet wird" die den Glauben an Christus begrüßt und ihr eigenes Leben im Licht des Evamgeliums neu interpretiert haben."

"Das Evangelium muß verkündet werden, weil es ein Element ist, das Kulturen stärkt und ihnen 
hilft, neue Dimensionen zu eröffnen. Und wenn die Evangelisierung nicht ins Herz der Kultur reicht,
ist sie dazu bestimmt, wie oberflächliche Farbe zu sein, die aufbricht und verbleicht" sagte er.

In seinen Vortrag in Rom unterstrich der missionarische Kardinal, daß es "fundamental sei, daß das Evangelium heute verkündet wird."
Papst Paul VI hat auf diese Notwendigkeit in seiner Enzyklika zur Evangelisierung "Evangelii Nuntiandi"  1975 als Antwort auf einige prominente Denkschulen  geantwortet, die auf dem Relativismus basieren, für die jeder Versuch, das Evangelium anzubieten, als potentiell störend angesehen werden" erklärte der Kardinal. Er stellte fest, daß die intellektuelle Rebellion der früheren  Jahrhunderte gegen die Idee missionarischer Evangelisierung "heute zu einem Weg nach einem bescheideneren Streben nach Authentizität und Tiefe gewichen sind.“

Er wies auf das Beispiel des Hl. Paulus hin, der verkörpert "wie ein Jünger ein wahrer Missionar werden kann, weil sein ganzes Leben durch die Begegnung mit Christus verwandelt worden ist." 

"Das Evangelium. das im Mittelpunkt der Evangelisierungs-Mission der Kirche steht, kann nicht verborgen werden" sagte Marengo " es muß frei angeboten werden und man mupß für möglich halten, daß es falsch verstanden wird und einige Probleme bereiten kann."

"Das  Evangelium muß gelebt und durch das Zeugnis derer bewiesen werden, die es gelebt haben", sagte er."
Quelle: Courtney Mares, CNA 

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