bei liturgicalnotes heute in Fortsetzung seines gestrigen Beitrags zur Bedeutung der Stilometrie für die Arbeit Hier geht´s zum Original: klicken
STILOMETRISCH (2)
Natürlich ist seit 1986 viel Wasser unter vielen Brücken hindurch geflossen. Kenny würde vielleicht nicht mehr alles unterschreiben, was er in den 1980-ern geschrieben hat; fortgeschrittene Computer-Studien können seine Methodik oder seine Schlußfolgerungen beschädigt haben. Aber ich erinnere mich noch lebhaft an den Unwillen von Experten vor Jahrzehnten Kennys Schlußfolgerungen auch nur zu erwägen. Ein solcher Experte benutzte immer noch die Argumente, die zwei Jahrzehnte älter sind als Kennys, um die Authentizität bestimmter Texte des Neuen Testamentes zu verneinen. Ich habe ihm meine Keny-Ausgabe geliehen...als er sie mir beschämten Gesicht zurückgab, war ziemlich klar, daß er es nicht gelesen hatte. Wenn ein Mensch eine ganze akademische Karriere damit verbracht hat, bestimmte Annahmen in sein Denken, Schreiben und Lehren zu integrieren, wird es sehr schwer sich davon zu befreien... selbst vor sich selbst, die Zwielichtigkeit dessen zuzugeben...was er angenommen hatte. Das war im Wesentlichen das Schicksal von Kennys Studie. Für große Teile des akademischen Neu-Testament-Establishments ist die essentielle Nicht-Authentizität der meisten Dokumente, die sie bearbeiten, genau wie eine Glaubens-Doktrin.
Kennys These war nicht fundamentalistisch; er schloß, daß der Titus-Brief nicht vom selben< Autor ist wie der Rest der Paulinischen Schriften. Die Wichtigkeit der Kenny-These bestand darin, daß er für Beweise offen war; er mußte bestimmte Schlußfolgerungen nicht erreichen. Er hat -schon seit langer Zeit aufgehört zu predigen oder die Katholische Doktrin zu lehren.
Ein letztes Detail, das einige Leser faszinieren könnte.
Was ist mit dem Hebräer-Brief?
Hier Kennys Worte: "Ich habe zum Verhältnis des Hebräer-Briefes zum Apostel Paulus keine Meinung geäußert. Ich habe ihn aus dem Paulinischen Corpus nur auf Grund dessen ausgeschlossen, daß er sich selbst nicht als "von Paulus" präsentiert, wie es die anderen Briefe tun. Ich war de facto daran interessiert, die überraschende Anzahl von Ähnlichkeiten zum Paulinischen Corpus festzustellen, wie es auch der Leser getan haben wird. Zur Frage, ob das Paulus als Autor zuzuschreiben ist oder dem Einfluss von etwas, das "Brief-Genre" genannt wird, äußere ich keine Meinung."
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