Samstag, 27. Januar 2024

Wie die Kirche in Klöstern und Kirchen Römische Juden rettete.

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages erinnert Nico Spuntoni in La Nuova Bussola Quotidiana  an den Kampf der Kirche gegen Hitler und die  4000 in römischen Klöstern geretteten Juden. Auch als Gegengewicht der von interessierter Seite auch heute noch kolportierten Schwarzen Legende vom "schweigenden Papst" -die vom KGB erdacht, ausgerechnet von den Erben der Täter am begeistertsten verbreitet und teilweise  auch heute noch geglaubt wird.
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DIE KIRCHE GEGEN HITLER: 4000 JUDEN IN RÖMISCHEN KLÖSTERN GERETTET" 

PIUS XI hatte das Hakenkreuz als "Feind des Kreuzes Christi" gebrandmarkt: die Warnung war nicht vergessen, als die Nazis Rom besetzten und die Juden auf der Flucht vor der Razzia in Kirchen und Klöster Zuflucht suchten. 

"Ein Kreuz, das der Feind des Kreuzes Christi ist": mit diesen Worten durchkreuzte Pius XI das als Symbol, das als Symbol für den Nationalsozialismus ausgewählt worden war- einen Monat nachdem die Rassengesetz in Italien in Kraft getreten waren - während Europa nach dem Münchner Abkommen vor Adolf Hitler kniete. Er tat das in seiner letzten Weihnachtsansprache  am 24. Dezember 1938. Papst Rattis Warnung, den in eben diesem Rom eine Apotheose durch das Faschistische Regime während des Führerbesuchs im Mai 1938 schmerzte, war von den Hunderten Ordens-Klöstern, die fast fünf Jahre später nicht vergessen waren, als Tausende Römischer Juden nach der Nazi-Besetzung aufgenommen wurde. Nach der Erpressung von  50 Kilo Gold am 2. September und die Razzia im Ghetto am 1 . Oktober 1943, nahmen die Häuser von Religiösen Orden und Vereinigungen ebenso wir Kirchen und Gemeinde-Hallen 4000 Juden auf. 

Das Kloster Unserer Lieben Frau von Zion auf dem Ianiculum beherbergte einmal 187. Es war die erste Anlaufstelle für die, die an diesem Schwarzen  Samstag in der Morgendämmerung vor  der Nazi-Razzia aus dem Ghetto flohen. Die Überlebende Emma Altri hat Andrea  Riccardi die Szene beschrieben, wie die Nonnen sie in einem großen Raum empfingen, in den bereits 70 andere Juden geflohen waren, und erinnert sich: "Es fühlte sich an wie Noahs Arche wegen der vielen Menschen". Die Mutter Oberin Maria Augustina  hatte angeordnet, dass außen am Kloster eine Plakette "Extraterritoriale Zone" angebracht wurde, als Versuch, eine Durchsuchung durch die Verfolger zu verhindern. Diese Erfahrung ermutigte die Schwestern dieses Institutes sich für die Verbesserung des Jüdisch-Christlichen Dialogs zu interessieren, für die sie nach dem Konzil Vorkämpferinnen waren und 1972 einen Aktionsplan für theologische Studien erarbeiteten. Die Situation geteilter Gefahr förderte gegenseitiges Verstehen und Respekt für den Glauben der anderen. In diesem Sinne wurde das Zeugnis von Schwester Ferdinanda Corsetti, als "Gerechte unter den Völkern" anerkannt, die einer Familie und mehr als 30 jüdischer Kindern im Kloster in der Via del Casaletto gerettet hatte - zusammen mit Schwester Emerenziana Bolledi, sehr wichtig. Die Nonne, Mitglied der Kongregation der Schwestern des Hl. Josephs von Chambery, erinnert sich in ihrem Zeugnis an diese Ereignisse: "Ich sehe Franca vor mir, die wir eines Abends trösten mussten, die weinte, weil sie von den Männern wusste, die auf einem Platz in der Nähe zusammengetrieben worden waren. Sie weinte aus Angst, daß ihrem Vater etwas passieren würde, der sich in einem Landhaus in der Nähe versteckte. Fast im Dunkeln, neben ihrem Bett, beteten wir gemeinsam und waren in unserer Sorge durch die biblischen Worte des Psalms vereint: "Aus der Tiefe schrie ich zu dir, Herr..." In den schwierigsten Momenten sorgten die Schwestern für  eine Dia-Projektion der Bibel, um unsere Gäste jüdischen Glaubens nicht zu isolieren.


Auch die Abtei San Paolo fuori le Mura öffnete ihre Türen, um verfolgte Juden zu verstecken, aber sie wurde dennoch zwischen dem 3.und 4. Februar 1944 durch einen "Blitz" durch die Kollaborations-Gruppen von Pietro Koch und Giuseppe Bernasconi  überfallen- Durch Täuschung brachen die Faschistischen Banden mit Blasphemien ins Kollegium ein, verletzten den Abt und schlugen und verhafteten 9 Juden. Auf die Liste von Nazi-Oberst Herbert Kappler gesetzt, sind die Juden, die in dieser Nacht verhaftet und deportiert wurden nicht aus den Todeslagern zurück gekommen.  

Die Razzia war ein Skandal für den Hl. Stuhl, der beschloss, offiziell zu protestieren und Respekt für "einen feierlichen Vertrag zu fordern, der vor der ganzen Welt das Privileg des Extraterritorialität anerkennt." Trotz der Angst, die durch diese Episode ausgelöst wurde,  fuhren Priester, Mönche und Nonnen aus ganz Rom die Türen ihrer Gemeinden und Klöster zu öffnen. Einer der aktivsten Priester war der damalige stellvertretende Gemeinde-Priester der Kirche der Hl. Fabiano und Vananzio, Fr. Vincenzo Fagiolo . Er war es, der half Michael Tagliozzo, der gezwungen war, Monate in provisorischen Situationen auszuhalten, in das Päpstliche Römische Seminar zu bringen.  

Laut Grazia Loparco, die der Katholischen Gastfreundschaft gegenüber den Römischen Juden zwischen 1943 und 1944 eine Veröffentlichung gewidmet hat: "von einer Gesamtzahl von ungefähr 740 bis 750 religiösen Gebäuden haben wir von ungefähr 200 von ihnen direkte Informationen bekommen." Es ist möglich, daß diese Zahlen zu niedrig sind, wenn man bedenkt, daß die damalige Situation der Geheimhaltung dazu gezwungen hat, nicht zu viele schriftliche Zeugnisse zu hinterlassen. Der Holocaust-Gedenktag  ist eng mit dem 16. Oktober 1943 verbunden, dem Schwarzen Samstag der Ghetto-Razzia, mit Tausenden von in die Vernichtungslager Deportierten. Nur 16 kehrten lebend zurück. Wie Riccardo Calimani in "Geschichte der Römischen Juden" schrieb, ist es der Solidarität vieler Römischer Bürger und nicht weniger Kirchenmänner und verschiedener Klöster und religiöser Einrichtungen zu verdanken, daß die Zahl der Opfer dieses schändlichen Tages viel geringer war als von den Deutschen vorgesehen." 

Quelle N. Spuntoni, LNBQ

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