Donnerstag, 29. Februar 2024

Fr. Hunwicke spricht...

beiliturgicalnotes heute noch einmal über das Deus misereatur-und versucht, seinen Lesern das Anglikanische Erbe, das er nach seiner Konversion zum Katholizismus in die Kirche mitgebracht hat,  näher zu bringen. Hier geht´s zum Original:  klicken

                      "DEUS MISEREATUR AGAIN"

Dr. R.F.Littledale, der Nachfolger von John Mason Neales vier-bändigen Kommentar zum (Coverdale) -Psalter war ein bißchen in Versuchung den (anglikanischen) Klerus zu erziehen, also gefällt ihm in diesem Psalm der Gedanke, daß in Vers 6 (wo die korrekte und  LXX/Vugata Lesung lautet "die Erde hat ihre Frucht hervorgebracht") - Erde bezieht sich hier auf unsere allerseligste Jungfrau;  und er zitiert  (Octoechus) anerotos aroura horathes, ton stachun tekousa tes zoes, anerotos  aroura... oh mein Gott, wie diese Byzantiner diese Art Dinge lieben...wie Peter Wimsey mit Blick auf sich selbst zugab, sie waren trunken von Worten;  nie wirklich richtig nüchtern. 

In den alten Brevieren war das Deus misereatur -durch eine Nabelschnur verbunden-  Psalm 62/63,  letzterer ging dem misereatur voraus und beide teilten sich ein Gloria und eine Antiphon. Das scheint mir passend:: beim Aufwachen erinnere ich mich an meinen Kummer und meinen Durst... aber der kombinierte Psalm endet  mit dem Singen des Gloria und dem göttlichen Segen, dem Deus misereatur.   

Ältere Kommentatoren haben diesen Psalm manchmal mit der Kombination in einer auserwählten Rasse von gläubigen Heiden  und dem "bereuenden Volk der Juden" in Verbindung gebracht. 

Und für Psalm  62/63 kann ich Ihnen ein anderes Beispiel von Dr. Littledales pädagogischen Bemühungen geben: in Vers 9 zitiert er den Hymnus Salutatis aurea und verbindet diese Worte des  Psalms mit der Verehrung der Fünf Wertvollen Wunden des Herrn: Ave dextra manus Christi  / Perforata plaga tristi / Nos ad dextram iube sisti / Quos per crucem redemisti.

Manchmal wollen die Leute wissen, was dieses Anglikanische Patrimonium ist. Vielleicht könnte ich es als eine Leidenschaft definieren, verborgene Beziehungen zwischen ungleichen Texten herzustellen.  Farrer...Thornton...Littledale...Neale...

Ich frage mich, wie unser Heiliger Vater mit Gregory Dix zurecht gekommen wäre..."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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