werden von an der Legalisierung,Verharmlosung und Akzeptanz interessierter Seite - gezielt Spielfilme und Fernseh-Serien eingesetzt. Diese Taktik haben wir auch bei Themen wie Homosexualität, Verharmlosung von HIV, Promiskuität gesehen- auffällig auch, daß ganz früh auch immer Disney mit Zeichentrick- oder animierten Filmen dabei ist und so die angestrebte Ideologie den Kindern subtil suggeriert wird. Für die USA hat Peter Tonguette seine Beobachtungen, die insgesamt auch auf uns zutreffen, zu diesem Phänomen bei firstthings veröffentlicht. Hier geht´s zum Original: klicken
"MARIHUANA UND DIE FILME"
Wir leben in einer Nation,in der Marihuana-Gebrauch toleriert, akzeptier, gebilligt und bis zu einem gewissen Grad gefeiert wird, der vor kurzer Zeit die Amerikaner noch geschockt hätte. Bill Clinton sah sich einmal genötigt, zu leugnen, er habe es je inhaliert, heute fühlen die jungen Leute keinen Grund, nicht öffentlich auf den Straßen, in Einkaufszentren und wie es aussieht überall sonst zu inhalieren.
Wer oder was trägt Verantwortung für diesen traurigen Umstand? Sicher die weitverbreitete Legalisierung von Marihuana -anfänglich unter dem Vorwand seiner angeblichen medizinischen Nutzen,- später aus ehrlicheren Gründen, daß die Nutzer high werden könnten, ohne Schaden zu nehmen- die die Schuld tragen. Aber Einstellungen ändern sich vor den Gesetzen, und die Einstellungen in dieser Gesellschaft werden oft durch Filme beeinflußt. Wenn wir zu Schuldzuweisungen kommen, müssen wir uns den Kiffen-Komödien zuwenden, besonders denen, die aus Cannabis-Benutzern schlimmstenfalls liebenswerte Loser und bestenfalls nonchalante Typen machen, die das alles geregelt zu haben scheinen. Denken Sie nur an einige davon: Dazed and Confused (1993), Harold and Kumar Go to White Castle (2004), Knocked Up (2007), Pineapple Express (2008), und natürlich -der beliebteste von allen - "The big Lebowski" (1998). Einige von ihnen fördern öffentlich Cannabis als Ticket zum Glück; andere stellen seine Nutzung als harmlosen Zug ihrer Charaktere dar. Aber sie alle haben geholfen, den Schock des Publikums über das offene, ungehinderte Rauchen von Dope abzumildern.
Drogengebrauch ist für Hollywood nichts Neues, auch wenn öffentliches Schwelgen in Drogen neu ist. Der berüchtigte Nutzer-Film von 1936 "Reefer Madness" zielt darauf ab, Cannabis als Wirkstoff für das Chaos einer Gruppe von High-school-Schülern darzustellen, verantwortlich dafür, seine Benutzer in Zustände von Erregung, Apoplexie und Angst zu versetzen.. Wegen seines übertriebenen Plots - dessen Personen-während sie high sind, die unterschiedlichsten Verbrechen begehen, wurde Reefer Madness Jahrzehnte später ein Kultobjekt des Spotts der Pro-Cannabis-Meute. Jetzt aber sollte der Film -angesichts der glaubwürdigen Verbindung zwischen dem Gebrauch von Cannabis und Schizophrenie -vielleicht wegen seines Vorherwissens gelobt werden.
Drogensucht wurde in den Hollywood-Produktionen Mitte des Jahrhunderts wie in Otto Premigers "Der Mann mit dem Goldenen Arm" (1955) und Andre de Toths "Monkey on my back" (1957).Thema. Nach der Devise "liebe den Sünder, hasse die Sünde" verdienten die Helden dieser Filme Mitleid und Mitgefühl, aber niemals Neid. Ihre Gewohnheit war zerstörerisch aber nicht verlockend, ähnlich wie in den großen Alkoholismus-Dramen, wie Blake Edwards "Tage von Wein und Rosen" (1962).
Möglicherweise nahm der Zusammenbruch der Ära der Kodex-Zensur Hollywood die Last der vorherigen moralischen Einschränkungen von den Schultern. Immer noch nutzen die besten Filme den Verlust dieser Einschränkung nicht, um dem Drogengebrauch Glamour zu verleihen, sondern um seine zerstörerische Macht in vollem Ausmaß zu zeigen. Z.B. sind in Jerry Schatzbers Drama von 1971 The Panic in Needle Park, Bobby (Al Pacino) und Helen (Kitty Winn) heroinsüchtig, ihre Sucht ist nicht nur abstoßend, unerfreulich, mit einem niederträchtigen Gesicht, sie zu einem Leben in Armut, Wanderschaft und zombieartigem Stillstand verurteilt, Manchmal scheint nur ein göttliches Eingreifen sie von ihrer Gewohnheit abbringen kann und tatsächlich stand auf dem Original-Plakat "Gott helfe Bobby und Helen", ein von Co-Autoren Joan Didion und John Gregory Dunne geschriebener schwerer und verzweifelnder Film.
In den späten 1970-ern mündete die anvisierte Unschädlichkeit von Marihuana zu einer Welle von Nutzer-Filmen, einschließlich der Cheech und Chong-Serien "Up in Smoke (1978), Cheech & Chong’s nächster Film (1980), Cheech & Chong’s Nice Dreams (1981), usw. Cheech and Chong waren offensichtlich seltsame Typen, abgestumpfte Ex-Hippies, die vom Vorstadtpublikum wahrscheinlich ausgelacht wurden –, aber ihre Wirkung war mit der Zeit zersetzend. Die schädlichen Auswirkungen von Marihuana auf die Gesundheit und den Charakter wurden durch die scheinbar harmlosen Übergriffe dieser und anderer Filme, die Ende der 1990er Jahre in die Kinos kamen, verschleiert.
Bemerkenswert ist, daß in einem einzigen Jahr in diesem Jahrzehnt – 1998 – nicht weniger als vier Marihuana-Komödien von großen Studios veröffentlicht wurden. In Anlehnung an die Cheech- und Chong-Komödien machte "Half Baked" mit Jim Breuer von Saturday Night Live und dem jungen Dave Chappelle den Marihuanakonsum unschädlich, indem er ihn in einen idiotischen Comic-Kontext einbettete. "Homegrown“ mit Billy Bob Thornton in der Hauptrolle präsentierte Marihuana-Züchter als sympathische Protagonisten in einer Krimikomödie, während "Fear and Loathing in Las Vegas“ mit Johnny Depp in einer Inkarnation von Hunter S. Thompson den Drogenkonsum allgemeiner zu einem wesentlichen Merkmal des Hip-Seins als Gonzo-Journalist machte.
Die kulturell schädlichste dieser Kifferkomödien war jedoch "The Big Lebowski“ der Coen-Brüder mit Jeff Bridges als "The Dude“, einem sympathisch entspannten Verlierer und ewigen Idioten. Der große Lebowski bot eine nahezu glückselige Vision des Marihuanakonsums: Für den Kerl war das Rauchen eines Joints das wichtigste Mittel, um einen Zustand unerschütterlicher Ruhe zu erreichen. Weil sie durchweg schrecklich sind, geraten viele Stoner-Komödien schnell in Vergessenheit – so vergänglich wie Marihuanarauch –, aber dieser Film hat ein gefährliches Durchhaltevermögen.
Durch die Beliebtheit einzelner Szenen und Dialogfetzen („Ja, na ja, wissen Sie, das ist doch nur Ihre Meinung, Mann“) ist der Film in unsere Kultur eingebettet und selbst vielen vertraut, die ihn noch nie von Anfang bis Ende gesehen haben. Und für diejenigen, die ihn in- und auswendig kennen, ist der Film mit den Insignien eines alternativen Lebensstils ausgestattet: Es gibt Bierverkostungen im Big-Lebowski-Stil – bei denen, wie man vermutet, mehr als nur Bier getrunken wird – und mehr als zwanzig Big-Lebowski-Bierverkostungen. Themenbücher, darunter The Big Lebowski und die Philosophie, Got Any Kahlua: Die gesammelten Rezept des Dude und the Dude und Der Ratgeber:: Leben wie Lebowski."
Als „The Big Lebowski“ herauskam, war nicht klar, daß sich die Cannabis-Liberalisierung, die auf der Leinwand zu sehen ist, tatsächlich auch im wirklichen Leben auswirken würde. "Ich denke einfach, daß der Humor in The Big Lebowski uninspiriert ist“, sagte Gene Siskel in seiner Filmkritiksendung "Siskel & Ebert“ im März 1998. "Jeff Bridges‘ Charakter war meine Zeit nicht wert.“ Er hat kein Herz.“ Heutzutage wartet der Typ jedoch nicht mehr nur; jetzt legt der Typ legt die Tagesordnung fest.
Wir können Kifferkomödien nicht dafür verantwortlich machen, daß die Gesellschaft mit Cannabis überschwemmt wird, aber wir dürfen trotzdem nicht vergessen, daß Menschen Anhänger sind. Wenn wir sehen, daß sich jemand schlecht verhält, entschuldigen wir wahrscheinlich unser eigenes schlechtes Verhalten. Und wenn uns eine elende Angewohnheit immer wieder als Vorwand für lockeren Humor vorgeführt wird, werden wir sie wahrscheinlich auch so sehen. Komödien vereinfachen und mildern ihre Thematik grundsätzlich; Über einen Kiffer zu lachen bedeutet oft, keine Angst mehr davor zu haben, einer zu werden. Ja, Filme spiegeln die Kultur wider, aber sie verändern auch Einstellungen und helfen, Handlungen zu rechtfertigen.
Die Freundlichkeit des Typs, die angebliche Weisheit seiner Sprüche und die unbestreitbare Kreativität der Coen-Brüder – all das lässt "ein Leben wie Lebowski“ mit Marihuana selbst ganz schön und gut erscheinen. Natürlich ist es alles andere als das, und The Big Lebowski und seinesgleichen haben eine Mitschuld an unserer gegenwärtigen Lage. Gene Siskel hatte Recht: In diesem Film gibt es kein Herz, nur eine Roadmap für verwirrte Seelen, die sich einschalten, mitmachen und wieder aussteigen wollen."
Quelle: P.Tonguette, firstthings
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