Mittwoch, 29. Mai 2024

Die Tuniken des Hl. Petrus und des Hl.Johannes - und eine neue Carbondatierung

Matthew Santucci berichtet bei CNA über die Ausstellung zweier Reliquien nach ihrer Behandlung in im Labor für die Restaurierung von Wandteppichen und Textilien in den Vaticanischen Museen.
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"DIE CARBONDATIERUNG ENTHÜLLT DAS WAHRE ALTER DER ANGEBLICHEN TUNIKEN DES HL. PETRUS UND DES HL. JOHANNES"

Die Vaticanischen Museen haben die neue Dauerausstellung der Reliquien an, die angeblich dem Hl. Petrus und dem Evangelisten Johannes gehörten, die ein Licht auf ihren Ursprung und ihr Alter wirft.
Die Konferenz unter dem Titel "Die Tuniken des Hl. Petrus und des Hl. Johannes, zwei außerordenliche Reliquien des Sancta Sanctorum" hat einen historischen Überblick über diese beiden Reliquien geboten- eine Tunika des Hl. Petrus und eine Dalmatik, die dem Evangelisten, dem Hl. Johannes gehörte, sowie eine Präsentation zum intensiven Restaurierungsprozess durch das Teppich-Textilien-Labor der Vaticanischen Museen und den Bericht über die von der Abteilung für wissenschaftliche Forschung durchgeführte Analyse.
"Speziell die Tunika mit den schmalen Ärmeln stammt aus dem 6./7. Jahrhundert, während die Dalmatik aus der Zeit zwischen dem Ende des 1. und dem Beginn des 3. Jahrhunderts stammt“, sagte Alessandro Vella, Experte für christliche Altertümer an den Vatikanischen Museen, zur Kohlenstoffdatierungsanalyse des Museums."

Wenn die Tunika mit den engen Ärmeln aus den Jahren in der Nähe des Pontifikats von Gregor dem Großen stammt“, fuhr er fort, "kann sie offensichtlich weder dem heiligen Johannes dem Evangelisten noch dem heiligen Petrus oder einem der Apostel gehört haben. Es wäre daher eine gefälschte Reliquie.

Vella merkte jedoch an, daß die Kleidungsstücke immer noch einen religiösen Wert haben können. Er bezog sich dabei auf einen Brief von Papst Pelagius aus der Mitte des 6. Jahrhunderts über eine Praxis, "die angewandt wurde, um sekundäre Reliquien zu erhalten“

"Jedes gewöhnliche Kleidungsstück konnte mit dem verehrten Grab eines Heiligen in Kontakt gebracht werden“, sagte er. "Zu diesem Zeitpunkt hätte das Gewand, genauer gesagt eine Tunika, das drei Tage lang am Grab des heiligen Petrus zurückgelassen wurde, durch den Kontakt die heiligenden Tugenden ‚ex contactu‘ aufgenommen und wäre wiederum zu einer Reliquie geworden, wenn unsere wirklich mit der Reliquie des heiligen Johannes identifizierbar gewesen wäre.“

Vella beleuchtete den Ursprung der Gegenstände in der Sammlung und wies darauf hin, daß sie nicht nur einen hohen religiösen Wert haben, sondern auch den umfangreichen diplomatischen Austausch im gesamten Mittelmeerraum repräsentieren.

"Die von den Wissenschaftlern analysierte Zusammensetzung zeigt, daß es sich nicht um eine zufällige Ansammlung von Gegenständen handelte, die Pilger auf ihren Reisen zusammengetragen hatten, sondern vielmehr um diplomatische Geschenke, die zwischen den Oberhäuptern der kirchlichen Hierarchien und insbesondere zwischen den Päpsten und Patriarchen von Jerusalem ausgetauscht wurden.“

Die Chronik dieser historischen Entwicklung sei wichtig, betonte Vella, weil sie eine Erklärung dafür biete, wie die Tuniken in die Sammlung gelangten.

"Wenn unsere Tunika wirklich mit der Reliquie des Heiligen Johannes identifizierbar wäre – und es bestehen eindeutig Zweifel –, dann wäre dies der Ursprung, den wir ihr zuschreiben müssten“, sagte Vella. "Das heißt, es wäre ein Kleidungsstück aus dem Ende des sechsten Jahrhunderts, das dank des Kontakts mit dem Grab des Evangelisten Johannes in der dem Heiligen geweihten Basilika in der türkischen Stadt Ephesus rituell geweiht wurde und dann Rom und den Lateran erreichte, möglicherweise über Syrakus.“

Quelle: M. Santucci, CNA

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