Mittwoch, 22. Mai 2024

Messe zum 10. Jahrestag der Kanonisierung Papst Johannes Pauls II

 George Weigel berichtet bei firstthings von der Hl.Messe zum 10. Jahrestag der Kanonisierung Johannes Pauls II, die am 27.April in Rom  im Petersdom gefeiert wurde. 
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               "ANRUFUNG JOHANNES PAULS II"

ROM. Das  Alter beschleunigt das Gefühl für das Vergehen der Zeit.  Also ich erinnere mich an Schuljahre, die sich so lang anfühlten wie die Würm-Eiszeit, der Minutenzähler schritt beim Umrunden der Uhr in Eiszeit-Tempo voran. Dennoch -als ich an diesem 27. April im südlichen Querschiff der größten Grabsteins - der päpstlichen Peters-Basilika  im 1996 Vatican saß- erinnerte ich mich an das Goldene Priesterjubiläum Johannes Pauls II 1996 an genau diesem Punkt und an die vorübergegangen Jahrzehnte, die mit Überschallgeschwindigkeit vorüber gegangen sind. Tempus fugit, in der Tat!

Es war der 10. Jahrestag der Kanonisierung Johannes Pauls II, deshalb war es auch nervtötend, dass ein volles Jahrzehnt vorbeiging,. seit der Mann, dessen Biographie ich geschrieben hatte, in Gesellschaft von Papst Johannes XXIII zur ehre der Altäre erhoben wurde. Es gab damals Gerüchte, dass Papst Franziskus eine Doppel-Kanonisierung geplant hat, um die Aufmerksamkeit für Johannes Paul II abzulenken. Meiner Meinung nach. was das jedoch vere dignum et iustum, dass die beiden "Enden" des II.Vaticanischen Konzils  - der Papst, der das Konzil einberief, um der Kirche neue Energie zur Evangelisierung zu geben- und der Papst, der dem Konzil seine autoritative Interpretation gab, indem er uns aufrief, die Lehre des II. Vaticanums in "Neu-Evangelisierung"  zu leben- zusammen kanonisiert werden sollten.  

-Sei es wie es will, die Gedenkmesse im vergangenen Monat war so etwas wie eine große Rekapitulation der Jahre Johannes Pauls II.

Hauptzelebrant war Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums und langjähriger Substitut des Staatssekretariates unter Johannes Paul- de facto der päpstlich Stabschef.  Mit 90 Jahren strahlt Kardinal Re immer noch die Energie aus, die er als Substitut von 1989 bis 2000 bewies, obwohl er -wie ich ihn beim Empfang nach der Messen im Atrium der Paul-VI-Audienzhalle erinnerte: "Sie sind während der Premiere "Die Farbe des Lebens" (Originaltitel: "Our God s Brother") 1997 in Krakau an meiner Schulter eingeschlafen."

Und dort, in der ersten Reihe der Konzelebranten-war Johannes Pauls II größter Vikar für die Diözese von Rom, Kardinal Camillo Ruini: 93 Jahre, an den Rollstuhl gebunden, aber entschlossen, die Heiligkeit eines Mannes zu feiern, an der Verwirklichung von dessen Vision einer missionarischen, Kultur-erneuernden Kirche Ruini in Rom und Italien heroisch gearbeitet hatte. Was- fragte ich mich (und nicht zum ersten mal) wäre passiert, wenn Papst Benedikt XVI Kardinal Ruini zu seinem Staatssekretär gemacht hätte.

Die Anwesenheit eines Konzelebranten führte zu Stirnrunzeln. Erzbischof Vincenzo Paglia, damals nur "Don Vincenzo"   war 26 einhalb Jahre lang unermüdlich um Johannes Paul II. besorgt. Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat Paglia jedoch systematisch eine der wichtigsten Initiativen des polnischen Papstes abgebaut – manche würden sagen: abgerissen: das Johannes-Paul-II.-Institut für Ehe und Familie an der Päpstlichen Lateranuniversität, das lebendige intellektuelle Zentrum, zu dem es heute nur noch eine nominelle Beziehung gibt, und das einst Carlo Caffarra, Stanisław Grygiel, Livio Melina, José Granados und andere angesehene Gelehrte hervorbrachte (was wahrscheinlich erklärt, warum das Institut heute so wenige Studenten hat).

Am Ende der Messe legten die konzelebrierenden Kardinäle und Bischöfe einen Blumenkranz am Grab von Johannes Paul II. zwischen der Kapelle der Pietà von Michelangelo und der Kapelle des Allerheiligsten Sakraments der Basilika nieder. Anschließend leiteten sie die Gemeinde in einem für diesen Anlass verfassten Gebet an, das die Christuszentriertheit eines epischen Pontifikats wunderbar einfängt und einige seiner größten Anliegen anspricht.

O heiliger Johannes Paul, gib uns vom Fenster des Himmels deinen Segen! Segne die Kirche, die du so sehr geliebt hast und der du auf den Wegen der Welt mutig gedient hast, um Jesus zu allen und alle zu Jesus zu bringen. Hören wir noch einmal deinen kraftvollen Ruf: „Öffne, öffne weit die Türen zu Christus!“ Helfen Sie uns, die Türen unseres Herzens für Jesus zu öffnen, damit wir heute unermüdliche Missionare des Evangeliums sein können.

Segne die Jugend, die deine große Leidenschaft war. . . . Segne die Familien, segne jede Familie. Du, der Du den Angriff Satans auf diesen kostbaren Funken des Himmels gespürt hast, den Gott auf der Erde entzündet hat, machen uns stark und mutig bei der Verteidigung der Familie. . .

Öffne neue Wege zur göttlichen Barmherzigkeit, die Jesus uns im Sakrament der Vergebung, in der Allerheiligsten Eucharistie und in der Nächstenliebe nahe gebracht hat, die uns in ein Fenster der Liebe Gottes verwandelt. Amen. 

                                  Heiliger
Johannes Paul II, bitte für uns!

Quelle: G.Weigel, firstthings 

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