Nach der Katechese über die Kardinal-Tugenden befasst sich Luisella Scrosati bei LaNuova Bussola Quotidiana heute mit den Wundern Jesu und ihrer Bedeutung im Rahmen seines irdischen Wirkens und heute- nach der "Demythologisierung" und ihrer Negierung durch Jahrzehnte der Wissenschafts-gläubigkeit. Hier geht s zum Original: klicken
"WUNDER IN DER HL. SCHRIFT"
Jesus hat viele außerordentliche Zeichen gewirkt und tat das, "damit ihr glauben könnt". Gott hat beschlossen Wunder zu wirken, um den Glauben zu stärken. Mit dem gebotenen Respekt für die rationalistische Mentalität, die auch unter Katholiken weit verbreitet ist.
Jahrzehnte der Wissenschaftsgläubigkeit und Entmythologisierung, Materialismus und Spiritualismus, Rationalismus und Fideismus haben die menschliche Intelligenz am Ende vergiftet, die so bei der Suche nach der Wahrheit die Waffen gestreckt hat, speziell wenn es um Gott und das endgültige Ziel des Menschen geht. Und wir reden nicht nur über Atheisten, sondern auch über Christen, für deren Mehrheit- einschließlich der Hirten- beide Glaube nichts mit Intelligenz zu tun hat. Eine Behauptung die beide Richtungen des Weges betreffen sollte, der das menschliche Wissen mit dem Glauben verbindet: auf des Straße die nach außen führt. bringt die menschliche Vernunft nichts Wichtiges für den "Sprung des Glaubens" hervor, der deshalb blind gemacht werden muss, erreicht von einem göttlichen Licht, das statt den Geist des Menschen zu erleuchten, ihn endgültig blind macht .Auf dem Rückweg hätte selbst der Glaube der menschlichen Vernunft nichts zu sagen, weil der Glaube mehr ein Gefühl als ein Akt der Vernunft wäre, mehr eine generische Zugehörigkeit zu einer Person ohne Wahrheiten zu implementieren, die geglaubt werden müssen.
Diese Trennung gedieh auf dem fruchtbaren Boden der Wissenschaftsgläubigkeit, die bereits im 17. Jahrhundert die Deiche durchbrach und alle Felder der Erkenntnis überflutete. Ohne zu weit zu gehen, kann man sagen, dass der Szientismus zunächst in die Illusion übersetzt wurde, dass einzig wissenschaftliches Erkenntnis unwiderlegbar ist und deshalb das Einzige, das eine allgemeingültige Fähigkeit besitzt und in der Lage ist, jeden individuellen Glauben (der deshalb als spaltend angesehen wird) zu überwinden; dann-in der Konsequenz, das jedes andere Wissen, wenn es wirklich behauptet, zu allen Menschen zu sprechen und Zugang zur Dimension der Wahrheit zu haben, muss so gut wie möglich mit wissenschaftlichen Methode übereinstimmen. Kurz gesagt: es gibt keine Wahrheit außerhalb wissenschaftlicher Erkenntnis.
Die Theologie war gegen die Ansteckung nicht immun, die zuerst hautsächlich in der protestantischen Welt auftauchte und dann in die katholische Welt eindrang, Aus der mehrheitlich akademischen Welt (die inzwischen diese Angaben stark reduziert hat) , die szientistische Ideologie ist auf die Massen ausgegossen was zu zerstörerischen Rückwirkungen auf den gemeinsamen Glauben führte und nicht nur auf die Theologie. Man kann sich leicht vorstellen, was so ein Zugang im Hinblick auf den Inhalt der Offenbarung nach sich zieht. Dahin kommen wir noch.
In diesem Artikel versuchen wie näher an die Quellen der Offenbarung zu kommen, besonders die Heilige Schrift, mit unserem Geist und unseren Herzen -so frei von allen diesen ideologischen Überstrukturen wie möglich. Konzentrieren wir uns auf die Evangelien, die generell familiärer sind als die anderen Schriften des Neuen Testamentes und besonders des Alten Testamentes. "Viele andere Zeichen tat Jesus in der Anwesenheit seiner Jünger, aber sie sind in diesem Buch nicht niedergeschrieben. Diese sind geschrieben, damit ihr glauben könnt, daß Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und dass -wenn ihr glaubt, ihr in seinem Namen das Leben in Fülle haben könnt." (Joh, 20:30-31). Der Herr Jesus Christus war ein "Serien-Hersteller" von Zeichen, laut der Terminologie des Hl. Johannes. Und tatsächlich finden wir in den Evangelien mehr als 40 Berichte von Wundern, die Jesus wirkte.
Warum eine solche Fülle? Unsere rationalistische Mentalität würde dem Herrn instinktiv vorwerfen, dass er den Glauben seiner Jünger und der Menge auf Sensationen gründen und so den "innersten“ Aspekt des Glaubens opfern wollte, was auch immer man mit diesem Adjektiv meinen mag. Und wir werden in der Tat sehen können, wie sehr die Verlegenheit angesichts eines so kleinen "schönen“ Jesus Philosophen und Theologen dazu gebracht hat, nach jeder möglichen Interpretation dieser Geschichten zu suchen, außer der einfachsten: Jesus Christus vollbrachte diese außergewöhnlichen Zeichen und tat dies, wie uns das gerade zitierte vierte Evangelium sagt, "damit ihr glaubt“. Gott entschied sich, Wunder zu vollbringen, um die Menschen zum Glauben zu bewegen und den Glauben zu stärken.
Ebenfalls im vierten Evangelium erklärt der Herr mit seinen eigenen Worten, warum er Zeichen und Wunder tut: "Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, glaubt ihr mir nicht. Wenn ich sie aber tue, glaubt doch wenigstens den Werken, auch wenn ihr mir nicht glauben wollt, damit ihr erkennt und wisst, dass der Vater in mir ist und ich im Vater bin“ (Joh 10,37-38). Eine zweifache Aussage: Der Mangel an Glauben wäre gerechtfertigt, wenn die "Werke des Vaters“ nicht offensichtlich wären; wenn es aber diese Werke gibt, muss man glauben, dass sie vom Vater kommen. Jesus beharrt auf diesem Punkt und betont die Verantwortung des Menschen angesichts dieser Zeichen: "Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die noch kein anderer getan hat, hätten sie gesündigt“ (Joh 15,24).
Das Wunder des Blindgeborenen (vgl. Joh 9) wirft ein Licht auf die Dynamik des Glaubens, der von Zeichen der Glaubwürdigkeit ausgeht, und auf die Dynamik der Hartnäckigkeit angesichts eines Wunders, das vor den Augen aller da ist und gerade als Zeichen verstanden werden muss, das heißt als Ereignis, das die Gegenwart Gottes offenbart. Die Logik des geheilten Blinden lässt angesichts der Blindheit der Pharisäer keine Zweifel aufkommen: "Wir wissen, daß Gott die Sünder nicht erhört, sondern den, der Gott ehrt und seinen Willen tut, erhört. Seit es die Welt gibt, hat niemand gesagt, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen geöffnet hätte. Wäre er nicht von Gott gekommen, könnte er nichts tun“ (Joh 9,31-33). Der "Dialog“ zwischen dem Blindgeborenen und den Pharisäern endete unmittelbar mit der Vertreibung des Blindgeborenen durch die Pharisäer. Doch dieses Zeichen wurde zu einem noch tieferen Wendepunkt: wer das Licht seiner Augen wiedererlangt, weil er durch dieses Zeichen an Den glaubt, der es erfüllt hat, erlangt auch das Licht des Geistes für das ewige Leben, während die Pharisäer noch tiefer in die Dunkelheit versinken, ein Vorspiel zur ewigen Dunkelheit.
Die Beispiele könnten weitergeführt werden, aber die offensichtliche Bedeutung bleibt immer dieselbe: angesichts der von Gott vollbrachten Zeichen kann der Mensch nicht gleichgültig bleiben; vielmehr ist er aufgerufen, die Gegenwart Gottes zu erkennen und an sie zu glauben (natürlich, wenn diese Zeichen göttlichen Ursprungs sind). Ebenso ist das Ergebnis seiner Haltung nicht gleichgültig: Entweder öffnet er sich dem Glauben und wird darin bestärkt, oder er verhärtet sein Herz und macht seinen Verstand blind. In den göttlichen Dispositionen werden Zeichen nach einem gerechten, für uns unverständlichen, aber niemals vergeblichen Maß gegeben; wenn Gott sich offenbart, dann deshalb, weil sein Eingreifen für die Rettung der Menschen grundlegend wird: wesentlich im Hinblick auf die Wunder Jesu Christi und der Apostel; wichtig und manchmal entscheidend für diejenigen, die sich in die Geschichte hinein ausgebreitet haben, nachdem die Offenbarung beendet ist. Denn jedes gegebene Zeichen ist genau ein Aufruf zur Umkehr, zur Rückkehr zu Gott, zum Verlassen des Weges des Bösen oder der Mittelmäßigkeit.
Was bedeutet das alles, außer dass der Mensch mit Gottes Hilfe in der Lage ist, Gottes Werk anhand dieser Zeichen zu erkennen? Gott hätte keine Wunder gewirkt, er hätte sich nicht dafür entschieden, das Werk Christi und der Apostel zu bestätigen, wenn sie nicht so wichtig gewesen wären, um den Akt des Glaubens zu eröffnen und zu unterstützen. Auf die endlosen und zwanghaften Einwände, dass Glaube ein Geschenk sei und daher nicht aus Wundern geboren werde (was wahr ist), antwortet das Werk Christi und der Apostel selbst, die Wunder wirkten, um den Akt des Glaubens vernünftig zu unterstützen: "damit ihr glaubt“. Es wird nicht behauptet, daß das Wunder Glauben hervorbringt, daß das Wunder notwendigerweise auf den Glauben folgt: die pharisäische Verhärtung und der Unglaube vieler Juden zur Zeit Jesu beweisen dies hinreichend. Stattdessen wird behauptet, daß diese übernatürlichen Zeichen ein starkes Element der Glaubwürdigkeit waren und weiterhin sind, ein solider Grund zum Glauben. Sie sind ein Beweis, keine Demonstration. Aber darauf werden wir zu gegebener Zeit zurückkommen."
Quelle: L. Scrosari, LNBQ
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