In einem Gastbeitrag für Rorate Caeli befaßt sich Zsolt Orbán kritisch mit Elisabeth Kindelmanns "Spiriteullem Tagebuch. Hier geht´ s zum Original klicken
"ELISABETH KINDELMANNS "SPIRITUELLES TAGEBUCH" ÜBER DIE FLAMME DER LIEBE ENTHÄLT SCHWERWIEGENDE THEOLOGISCHE FEHLER UND DIE KÖNNEN NICHT VON GOTT SEIN"
Teil 1 Petrus Romanus
Vielen von Ihnen kennen vielleicht die Prophezeiungen des Hl. Bischofs Malachias und viele von Ihnen haben sich vielleicht über die Charakterisierungen der Päpste gewundert.Und wie wir uns dem Ende der Liste des Malachias nähern, muß vielleicht die Frage gestellt werden, wer der letzte Papst sein soll., ein Papsr namens Petrus - der zwischen den Kardinälen erscheint und danach zu suchen, warum der Zusatz "Romanus" auf einen Karindal namens Petrus oassen könnte, in als möglicher Kandidat interessant sein könnte.
Der Geheimdienst des kommunistischen Ungarns hat sich besonders um die Katholische Kirche gekümmert, ihre Priester und Bischöfe wurden eingeschüchtert, verhaftet, sogar ermordet, bis sie wirkungsvoll kontrolliert und gesteuert werden konnten. Diese neue und effektive Methode war die Überwacbung, die Errichtung eines Negtzwerks von Informanten und die Verwandlung von Kirchenmänndern in Agenten. So wurden- aös die "Versöhnung" zwischen dem Vatican und dem kommunistiscghen ungarischen Staat im Geist von Kardinal Casarfolis "Ostpolitik" begann, wurden Kommunisten anerkannt und in vielen Fällen Initiatoren von Kirchen-ernennungen. Das war die Periode der "kommunistischen Investitur" und der Hintergrund von Aktionen der kommunistischen Geheimpolizei, die indem sie Infromationen sammelte und ihren Einfluß ausnutzte, um klerikale "Investituren" vorzubereiten.
Nachdem dieses System erst wirklich wirkungsvoll geworden war, durften katholische Priester ihre Studien in Rom ohne weitere Hindernisse fortsetzen, weil sie selbst Agenten waren und/oder überwacht wurden, aber in jedem Fall galten sie als loyal gegenüber der kommunistischen Sache, und das waren sie, auch stellten sie kein großes Risiko für das Regime dar und könnten sogar als Informationsquelle oder als aktiver Geheimagent nützlich sein.
Einer dieser jungen Priester, die in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre in Rom studierten, war Péter Erdő, heute Kardinalerzbischof und Primas von Ungarn; eines der möglichen „papabiles“ für diejenigen, die einen „Peter von Rom“ suchen. Wahrscheinlich wissen nur wenige Menschen, dass Kardinal Péter Erdő tatsächlich ein sehr ernstzunehmender Kandidat für das Papsttum sein könnte, zumindest in den Augen der Gläubigen der malachischen Prophezeiung, weil seine Bezeichnung im kommunistischen Geheimdienstnetzwerk auf Deutsch „Römmer“ oder „römisch“ war. , verzerrt, um ungarischen Ohren zu entsprechen.
Ob die von den kommunistischen „Investoren“ verwendete geheime Bezeichnung tatsächlich Peter Erdős ernsthafte Chancen als Papabile ankündigt oder nicht, werden wir natürlich erst nach den Ereignissen eines weiteren Konklaves erfahren. Aber um die Erwartungen an die Person von Petrus Erdő in einen Kontext zu setzen, lohnt es sich, den Rest der Prophezeiung von Bischof Malachy über Petrus von Rom zu lesen. Von Petrus Romanus sagt er, dass er „pascet oves in multis tribulationibus“, d. h. „Er weidet die Schafe inmitten vieler Drangsal“. Das ist sowohl eine bedrohliche Lagebeschreibung als auch ein Trost, der Anlass zur Hoffnung gibt. Denn es ist wahr, dass die Kirche in Not sein wird, aber sie wird von einem Hirten geführt, der die Herde weiden wird. Und was für ein Trost wird es sein, einen Hirten zu haben, der nach dem gegenwärtigen dialektischen Pastoralismus von Missbrauch, Hunger und Irreführung endlich der gute Hirte sein wird!
Bemerkenswert ist derzeit, dass Kardinal Erdő entweder nicht der Petrus ist, der seine Herde weiden wird, oder wenn ja, er sich stark ändern muss, um derjenige zu werden, „der seine Herde inmitten aller Prüfungen und Wirrungen weidet“. Denn ein wahrer Hirte füttert seine Herde mit echter Nahrung und beschützt sie vor der falschen Weide, vor räuberischen Wölfen, so wie der Hirte der Seelen seine Herde vor falschen Lehren und falschen Propheten beschützen muss.
Leider füttert Peter Erdő derzeit seine Herde weder, noch bewacht er sie ordnungsgemäß. Und damit die Leser nicht mit einer unbegründeten Behauptung zurückbleiben, hier eine Geschichte, die etwas Licht auf die Gültigkeit der Behauptung werfen kann: die kurze Geschichte des Verfahrens des Erzbischofs bezüglich der „privaten Offenbarung“ der „Flamme der Liebe“.
Die "Flame of Love"-Bewegung wurde auf der Grundlage privater Offenbarungen ins Leben gerufen, die angeblich einer ungarischen Ehefrau und Mutter, Frau Elisabeth Kindelmann, gemacht wurden. Ab den 1960er Jahren erhielt Elisabeth zwei Jahrzehnte lang „Mitteilungen“ von Jesus und der Jungfrau Maria, die sie in vier Tagebüchern aufzeichnete und die sich ohne kirchliche Genehmigung zu verbreiten begannen und im Ausland und in Ungarn Anhänger fanden. Gedruckte Ausgaben, die einige der Botschaften enthielten, wurden auch von verschiedenen Bischöfen außerhalb Ungarns imprimiert, bis schließlich der zuständige ungarische Diözesanbischof, Kardinal Péter Erdő, aufgrund der weiten Verbreitung im Ausland eine theologische Untersuchung des Tagebuchs anordnete.
Der offizielle Zensor
Der Zensor, Priester Zoltán Kovács, Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Katholischen Pázmány-Péter-Universität in Budapest, führte die Prüfung durch und machte Vorschläge für den Text der geplanten kritischen Ausgabe, die in seinem Arbeitszimmer in seiner Gesamtheit auf Ungarisch gelesen werden kann und auch im Internet verfügbar ist. Der Text ist auf Englisch verfügbar, allerdings umgeschrieben und von den problematischsten Teilen befreit.
Professor Kovács’ Untersuchungsmethode bestand nach seinen eigenen Worten darin, „nur das zu veröffentlichen, was für die Gläubigen mit Sicherheit geistige Erbauung sein wird. Denn ein Phänomen kann authentisch sein, auch wenn einige seiner Elemente es nicht sind.“ Aus den Mitteilungen des Sehers „müssen wir auswählen, was als gut bezeichnet werden kann und was die Gemeinschaft der Kirche stärken kann“, die problematischen Teile „sollten auf jeden Fall aus dem gedruckten Text weggelassen werden“. Somit ist das „Tagebuch, gereinigt von theologischen Irrtümern, der Anerkennung der Kirche würdig“, denn seine Botschaft „steht nicht im Widerspruch zu Glauben und Moral und kann deshalb verbreitet und sein Kult organisiert werden“.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die identifizierten und als schwerwiegend erachteten theologischen Probleme – von denen Professor Kovács mehrere in seiner Studie auf Ungarisch auflistet und analysiert (in der englischen Version sind weniger schwerwiegende Fehler aufgeführt) – beweisen keinen Mangel an Glaubwürdigkeit der Privatoffenbarung, und daher kann das Tagebuch ohne sie veröffentlicht werden, und es kann sogar ein Kult darum organisiert werden.
Professor Kovács gelingt dieses Kunststück mit Bezug auf die dritte Regel von Antonio Royo Marin OP bei der Beurteilung von Privatoffenbarungen: „Wenn ein Teil einer Offenbarung falsch ist, ist es nicht notwendig, die ganze Offenbarung abzulehnen; der Rest kann authentisch sein.“ (Antonio Royo Marin OP: The Theology of Christian Perfection, S. 584)
Das Problem mit Kovács’ Interpretation ist, dass, wenn dies die Bedeutung der dritten Regel ist, es unmöglich wäre, den Prüfung der ersten Regel durchzuführen, die lautet: „Jede Offenbarung, die dem Dogma oder der Moral widerspricht, muss als falsch abgelehnt werden. Gott widerspricht sich nicht.“ (ebenda)
Der „wesentliche Teil“ kann daher keineswegs so verstanden werden, dass schwerwiegende theologische Widersprüche ignoriert werden, auch nicht mit der Begründung, dass „sie wenige sind“ oder dass sie für die anderen Botschaften nicht relevant sind, denn eine davon reicht aus, um einen göttlichen Ursprung auszuschließen. Denn wie können wir glauben, dass die Botschaften über die Flamme der Liebe göttlichen Ursprungs sind, wenn andere Botschaften im selben Geistlichen Tagebuch theologisch falsch sind?
Es ist möglich, dass Professor Zoltán Kovács dachte, diese angebliche Privatoffenbarung sei nur eine Art fromme spirituelle Literatur; was könnte es schaden, wenn fromme Seelen sie lesen (gereinigt von „Irrtümern“)? In seiner Expertenmeinung tat er jedoch mehr, als nur zum frommen Lesen zu ermutigen. In seinen abschließenden Bemerkungen schreibt er: „Ich finde, dass in vielen der Botschaften des Geistlichen Tagebuchs der Flamme der Liebe ein erkennbares Zeichen für das Wirken der übernatürlichen Welt vorhanden ist. Die wesentlichen Teile sind daher ‚constat de supernaturalitate‘.“
Diese Einschränkung würde bedeuten, dass Frau Elisabeth Kindelmann Privatoffenbarungen von der Heiligen Jungfrau Maria und von Jesus erhalten hat und dass die Botschaften trotz der schwerwiegenden theologischen Probleme im Tagebuch authentisch sind, die traditionell als Diskreditierung einer Privatoffenbarung angesehen werden.
Obwohl Péter Erdő selbst als frischgebackener Theologe in den siebziger Jahren während seines oben erwähnten Aufenthalts in Rom auf Ersuchen des damals zuständigen Bischofs eine positive Zensurmeinung zum Geistlichen Tagebuch abgegeben haben soll. Später als Erzbischof teilte er offenbar Zoltán Kovács’ Einschätzung der Meinung nicht ganz. Denn obwohl er auf Grundlage der Zensurmeinung das Imprimatur für die Veröffentlichung des Geistlichen Tagebuchs erteilte, zeigte er in einer seiner Reden ein größeres Maß an Vorsicht und bestritt ausdrücklich die Anerkennung des Übernatürlichen. „Die Zustimmung [des Tagebuchs] bedeutet nicht, dass wir die Tatsache einer Privatoffenbarung feierlich beglaubigen. Es bedeutet jedoch, dass der Inhalt der in der Veröffentlichung enthaltenen Botschaften mit den Wahrheiten des katholischen Glaubens übereinstimmt.“
Und es scheint, dass die Worte von Péter Erdő weitgehend gerechtfertigt sind, weil sie nach der Arbeit der Zensoren selbst die Teile des Geistlichen Tagebuchs weggelassen haben, die dem Glauben widersprachen, zumindest diejenigen, die ihnen aufgefallen waren, insbesondere, wie Zoltán Kovács schrieb, „weil sie keine moralische Schlussfolgerung hatten“, und so „konnten sie verbreitet und ein Kult organisiert werden“. Aber warum sollte es verbreitet werden, und warum sollte jemand einer angeblich privaten Offenbarung, die von einem theologischen Zensor von inhaltlichen Irrtümern gereinigt wurde, einen Kult zuschreiben? Von Irrtümern, von Glaubenswidersprüchen, deren Auftreten in Mitteilungen traditionell als Beweis dafür angesehen wurde, dass sie nicht von Gott kommen?
Die letzte Begründung für Kovács‘ positive Bewertung findet sich in Abschnitt 6.9 „Zeichen und Früchte“. Diese beiden Gründe sind: „Das Wirken und die Früchte des Heiligen Geistes lassen sich in den damit verbundenen Ereignissen erkennen“ und „die Übertragung der Flamme der Liebe hat eine Bewegung geschaffen, die sich spürbar und weit verbreitet hat“. Letzteres ist laut Kovács nicht mehr nur ein Hinweis auf die Popularität der Gläubigen, sondern auch auf die Tatsache, dass „auch der sensus fidei von den Botschaften berührt wurde“ – was immer das auch heißen mag. (...)
Fortsetzung folgt
Quelle: Zsolt Orbán, Rorate Caeli
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