Mittwoch, 11. Dezember 2024

Benediktiner-Kirche und Abtei Sankt Paul vor den Mauern in Rom

Massimo Scapin berichtet bei OnePeterFive über dejn Wiedeaufbau und die Neuweihe der nach einem verheerenden Feuer wiederaufgebauten Kirche San Paolo fuori le Mura vor 170 Jahren. 
Hier geht´s zum Original:  klicken 

           DIE BENEDIKTINISCHE TRADITION IN ROM

Heute vor 170 Jahren wurde die  wieder-errichtete Basilika Sankt Paul vor den Mauern durch den Sek, Papst Pius IX  († 1878).Die alte und ehrwürdige Ostiensische Basilika wird  als ein Wunder  an Wert, Feierlichkeit und Kunst represent, errichtet zur Ehre des Apostels, dem Lehrer der Heiden, ein erlesenes Monument der Frömmigkeit und Großartigkeit Konstantis des Großen, der sie gründete und der Kaiser Valentinian, Theodosiue, Arcadius und Honorius, durch die sie vergrößert, mit neuen Werken geschmückt und schließlich des Römischen Pontifex, durch den sie restauriert wurde. 


                              
                                       Basilika San Paolo fuori le Mura

Am 10. Dezember 1884 erstand die Basilika aus der Asche eines katastrophalen Feuers, das sie in den Nacht vom 15. auf den 16. Juli 1823 zerstört hatte. 

Neben der Basilika stand seit 13 Jahrhundertsen die nerühmte Abtei der Benediktinischen Mönche gleichen Namens. Diese Mönche:

  müssen dafür gepriessen werden, daß die ehrwürdie Majestät dieses Ortes über so viele Jahrhunderte  
  als schöne ABeispiele für Heiligkeit überdauerte, die dort in großer Zahl erlühte. nicht weniger wegen 
  des Glanzes künstlerischer Schönheit....

Wir wollen die drei Orgeln dieses heiligsten Tempels und die großen Konzerte, die dort stattfinden, übergehen und uns an die heiligen Gesänge erinnern, die darin widerhallen. 1928 standen die tadellosen Gesänge der Benediktinermönche in der Basilika St. Paul in krassem Gegensatz zum Chordienst in der Vatikanischen Basilika. Armando Antonelli († 1960), der ab 1927 stellvertretender Maestro und von 1946 bis zu seinem Tod Maestro der Cappella Giulia war, beschrieb diese Diskrepanz anschaulich:

   Um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, welch katastrophale Unterschiede zwischen der     Art und Weise bestehen, wie das Stundengebet gesungen wird und wie es gesungen werden sollte,           braucht man nur einmal in die […] Basilika St. Paul […] zu gehen und dann wiederzukommen, um         das unangenehme Geheul zu hören […]. Am meisten angewidert sind die Fremden, die dann keine          Gelegenheit versäumen, sich unfreundlich zu äußern […] 

Im 19. Jahrhundert war die Klostergemeinschaft ein leidenschaftlicher Verfechter der Kirchenmusik. Besonders hervorzuheben ist Pfarrer Faustino Altemps († 1855), dessen Hingabe an diese edle Kunst sein ganzes Leben lang spürbar war. Als Sohn des Musikers Serafino war er Chorsänger in der Basilika der Heiligen Apostel in Rom. Er trat dem Benediktinerorden bei und verbrachte Jahre in den Klöstern von Monte Cassino und ab 1834 in St. Callistus in Rom, bevor er 1847 in die Abtei von St. Paul wechselte. Seine Leidenschaft für die Musik war spürbar, wie aus seinem Nachruf hervorgeht, in dem es heißt, dass er

 - das Messbuch und das Brevier mit Noten im Stil von Paestrina ausstattete. Werke, die er so wenig  schätzte, dass wir bedauern müssen, dass er sie als unwichtige Dinge an diejenigen spendete, die sie hoch schätzten. Und einer dieser Bände gelangte vor einigen Jahren als Schatz in das Archiv der Basilika von Assisi. Sein Stabat Mater rührt zu Tränen des Mitleids mit der Großen Schmerzhaften Mutter. 

Altemps, der im Heiligen Jahr 1825 als Pönitentiar diente, wurde von Papst Leo XII. († 1829) gelobt, der ihn auch als möglichen Gründer eines neuen religiösen Ordens zur Krankenpflege  ansah, ein Projekt, das er aufgrund seines frühen Todes nicht verwirklichen konnte.

Seine Sammlung von 18 Manuskripten befindet sich in renommierten deutschen und italienischen Bibliotheken. In der Bayerischen Staatsbibliothek in München sind in der Monte-Cassino-Sammlung folgende Manuskripte erhalten: Miserere für 4 Stimmen; Domine probasti me für 3 Stimmen; Magnificat für 3 Stimmen; Salve Regina für 3 Stimmen; Tota pulchra es für 2 Tenöre; Vidi conjunctos viros für 2 Bässe; Requiem Mass für 3 Stimmen; Quasi Cedrus für Soprane, Bass und Orgel; Veni ad liberandum für 2 Soprane, Bass und Orgel; Assumpta est für Sopran, Bass und Orgel; Paradisi portæ für Bass und Orgel; Halleluja – Beatus vir für 4 Stimmen und Orgel; Halleluja – Beatus vir für 2 Soprane, Tenor, Bass und Basso Continuo, datiert 24. August 1832; und Christus factus est für 2 Tenöre und Bass, komponiert um 1850.

In der Santini-Bibliothek in Münster befindet sich ein O salutaris hostia für 2 Soprane und Basso continuo vom 13. August 1835. Die Bibliothek von Monte Cassino bewahrt ein Requiem für 2 Tenöre, Bass und Orgel (1847); Læta quies magni ducis für 2 Tenöre und Bass (1849); und Miserere für Alt, 2 Tenöre und Bass vom 5. Oktober 1855.

Eine weitere prominente Persönlichkeit der Kirchenmusik war der ehrwürdige. A. Testa († 1866). Er stammte aus dem Kloster Subiaco, wo sein Bruder Raffaele Abt und seine Schwester Placida Äbtissin der Nonnen war, und zog später in die Abtei von San Paolo. In seinem Nachruf wird er als „äußerst bewandert in der Musik und im Klostergesang, ausgestattet mit einer kräftigen und sehr lieblichen Stimme“  beschrieben. Er wird für „einige viel beklatschte Kompositionen im Klostergesang“ in Erinnerung bleiben.

Pfarrer Agostino Pucci († 1887), berühmt für seine Beherrschung des gregorianischen Gesangs, spielte eine herausragende Rolle bei der Überarbeitung des Antiphonars und des Messbuchs von Pius V. im Jahr 1869. Er war aktiv am Kongress von Arezzo im Jahr 1882 beteiligt, widmete sich leidenschaftlich der Wiederherstellung des gregorianischen Gesangs und trug zur Gründung der „neuen liturgischen Zeitschrift für gregorianischen Gesang“ bei. Darüber hinaus zeichnete sich Pucci durch seine Fähigkeiten in der Illumination aus, wie das Diurnale zeigt, den Teil der Liturgie der Stunden, der tagsüber rezitiert werden sollte und den er vollständig handschriftlich verfasste. 

Wie die ewige „Paulinische Flamme“ mit feierlicher Hingabe am Grab des glorreichen Völkerapostels brennt, möge der gregorianische Gesang der Benediktinermönche der Abtei St. Paul vor den Mauern
weiterhin wie eine Kerze leuchten, die Licht spendet.

Quelle: M.Scapin, OnePeterFive 

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