Donnerstag, 24. September 2020

Neues aus der Archäologie der Bibel

Cruxnow berichtet über eine wichtige, neue Studie über in Tel Arad/Israel gefundene Schrifttafeln aus der Zeit des späten 7. Jahrhunderts vor Christus, die eine t4eilweise neue Sicht auf Datierung und Verfasser des Alten Testaments  erfordert
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"NEUE STUDIE SAGT,  DIE ALPHABETISIERUNG WAR BEI DEN ALTEN ISRAELITEN WEIT VERBREITET." 

Eine neue Studie besagt, daß die Alphabetieriungsrate unter den alten Israeliten viel höher gewesen sein könnte, als man bisher annahm. 

Eine neue Studie an Inschriften in Tel Arad, einem antiken Fort, das wahrscheinlich während der Invasion durch den Babylonischen König Nebudkadnezar II zerstört wurde, behauptet, daß im späten 7. Jahrhundert v. Chr. mindestens 12 verschiedene Menschen geschriebene Aufzeichnungen am Ort hinterlassen haben. 

Die handschriftlichen Proben -auf als Ostraca bekannten Scherben, die mit alltäglichen Instruktionen für eine Militär-Festung beschriftet sind, waren seit sie in den 1960-er Jahren entdeckt wurden für Gelehrte interessant. 

Die neueste- von Gelehrten der Dukr-Universität in Tel Aviv  durchgeführte und am 9. September im PLOS ONE Journal veröffentlichte Studie, hat zwei neue algorithmische Analyse-Methoden bei den Ostraca - ebenso wie eine unabhängige Analyse durch einen forensischen Dokumentenprüfer.- benutzt. 

"Wir haben die Frage der Alphabetisierung empirisch aus verschiedenen Richtungen der Bildverarbeitung und des maschinellen Lernens untersucht" sagt Shira Faigenbaum-Golovin, eine der Autorinnnen der Studie. 

"Unter anderem helfen  uns diese Gebiete heutzutage beim Identifizieren, Erkennen und der Analyse der Handschriften, Unterschriften usw.  Die große Herausforderung war, moderne Technologien bei 2600 Jahre alten Ostraca anzuwenden. Mit viel Mühe waren wir in der Lage, zwei Algorithmen zu entwickeln, die Briefe und Antworten vergleichen und die Frage beantworten konnten, ob zwei vorhandene Ostraca von zwei verschiedenen Personen geschrieben wurden."

Eine vorangegangene, 2016 veröffenbtlichte Studie hatte 6 verschiedene Autoren identifiziert- auch schon ausreichend, um die vorherrschende Theorie einer niedrigen Alphabetiisierungsrate im Königreich Juda, dem Nachfolgestaat der von den biblsichen Personen Saul, David und Salomon Vereinigten Königreichs in Frage zu stellen,bevor es im 10. JH vor Chr. in die Königreiche Juda und Israel zerfiel, 

Jahrzehntelang haben die Gelerhten das Nichtvorhandensein einer alphabtetisierten Bevölkerung vorgeschlagen, was bedeutete, daß die frühesten Bücher des Alten Testaments nicht vor frühestens dem 6. JH vor Chr. geschrieben worden sein konnten, als der Erste Tempel zerstört wurde und die Israeliten für fast 70 Jahre nach Babylon abtransportiert wurden. bevor ihnen der Perserkönig Cyrus erlaubte, ins Hl. Land zurück zu kehren imd den Zweiten Tempel zu bauen. 

Die Wahrscheinlichkeit einer weitverbreiteten Alphabetisierungsrate im Königreich Juda bedeutet, daß das Alte Testament viel älter sein kann. 

"Man sollte sich daran erinnern, daß das eine kleiner Außenposten war, einer in einer Reihe von Außenposten an der südlichen Grenze des Königreichs Juda, Weil wir mindesten 12 verschiedene Autoren bei insgesamt 18 Texten gefunden haben, können wir schließen. daß es einen hohen Alphabetisierungsgrad im ganzen Königtum gab" sagte Dr. Barak Sober. 

Die kommandierenden Ränge und Verbindungsoffiziere an diesem Außenposten  und sogar der Quartiermeister Eliashib und sein Stellvertreter Nahum, konnten lesen und schreiben. Jemand muß sie gelehrt haben, zu lesen und zu schreiben, so daß wir das Vorhandensein eines passenden Erziehungssystems in Judah am Ende der Periode des Ersten Tempels annehmen müssen. Das bedeutet natürlich nicht, daß es eine fast allgemeinen Alphabetisierungsgrad wie heute gab, aber es scheint, daß bedeutende Anteile der Bewohner des Königreichs Juda lesen und schreiben konnte" fuhr er fort. 

Sober sagte, daß das ein wichtigter Punkt für die Datierung biblischer Texte ist. 

"Wenn da nur zwei oder drei Leute im ganzen Königreich gewesen wären, die lesen und schreiben konnten. ist es unwahrscheinlich, daß komplexe Texte hätten formuliert werden können" erklärte er. 

Wenn mehr Menschen im Königreich Juda lesen und schreiben konnten, bedeutet das auch, daß das mögliche Publikum für die frühen Bibeltexte größer wird. 

"Die präzedenzlosen schriftlichen Aktivitäten in dieser Ära ... liefern eine passende Alphabetisierungsstufe und einen historischen Kontext für das Verfassen und die Ausbreitung (einschließlich der Wertschäzung in der Bevölkerung) verschiedener fundamentaler judäischer biblischer Texte.Wir beziehen uns hauptsächlich auf das Buch Deuteronomium und die erste, zusammengefaßte Version der in den Büchern Joshua, Richter, Samuel und Könige - den sog. in den deuteronomischen Geschichten präsentierten Erzählungen. Diese Schriften dienten als Gesetz und als "Historische " Plattform zur Förderung der judäischen Ideologie und Theologie...am Ende des 7. und zu Beginn des 6. JHs vor Chr.  Urteilt man nach den archäologischen Daten, brachte die Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar im Jahr 586 v.Chr. einen Niedergang, wenn nicht das Ende dieser bedeutenden Hebräischen literarischen Aktivitäten im südlichen Hochland für die nächsten 4 Jahrhunderte mit sich," argumentiert der Artikel in PLOS ONE. 

Israel Finkelstein von der Universität Tel Aviv weist darauf hin, daß die Biblischen Texte geschrieben wurden, um die "ideologischen Botschaften der Zeit" zu verbreiten, nicht für Menschen, die 2600 Jahre später leben.

Es ist wichtig, zu fragen, für wen diese Texte geschrieben wurden. Laut einer Ansicht, gab es Ereignisse, bei denen die wenigen Menschen, die lesen und schreiben konnten, vor einem ungebildeten Publikum standen und ihm die Texte vorlasen. Ein hohes Bildungsniveau in Juda zeigt die Dinge in einem anderen Licht" sagte er. 

"Bis jetzt basierte die Diskussion der Alphabetisierung im Königreich Juda auf zirkulären Argumenten , darüber was in der Bibel selbst z.B. über die Schreiber im Königreich geschrieben wird. Wir haben die Diskussion zu einer empririschen Perspektive hin verschoben. In einem abgelegenen Platz wie Tel Arad einer war, gab es in einer kurzen Zeitspanne mindesten 12 Autoren für 18 Inschriften- bei einer Gesamtbevölkerung von Juda, die auf nicht mehr als 120.000 Menschen geschätzt wird, was bedeutet, daß Lesen und Schreiben nicht die exklusive Domäne einer Handvoll königlicher Schreiber in Jerusalem war.  Der Quartiermeister des Tel-Arad-Außenpostens konnte ebenfalls lesen und das Gelesene schätzen" fügte Finkelstein hinzu." 

Quelle: cruxnow 

  

 

 


 

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