Kardinal Pell: über seine Zeit im Gefängnis

Edwin Pentin  hat im National Catholic Register Kardinal Pell zu seiner Zeit im Gefängnis interviewt.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"AUS SEINER ZEIT IM GEFÄNGNIS. DAS CHRISTLICHE PAKET FUNKTIONIERT"

In seinem ersten ausführlichen Interview mit einem katholischen Medium seit seiner Entlassung, spricht der australische Kardinal darüber, was er in seinem "Gefängnis-Tagebuch" erzählt, das am 4. Dezember veröffentlicht wird. 

Daß er in den letzten drei Jahren zu Unrecht im Gefängnis war und große Prüfungen erlitten hat, hat ihn gelehrt, daß die Lehre Jesu "über viele Dinge absolut wahr ist" und daß  "der Schlüssel des Lebens in den Worten Christi zu finden ist". 

In seinem Gespräch mit dem Register am 1. Dezember - seinem ersten ausführlichen Interview mit einem Kathoilischen Medium seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis. sagte der frühere Präfekt des vaticanischen Wirtschafts-Sekretariates, daß der Katholische Glaube "ihm half, das durchzustehen". 

Der australische Kardinal sprach vor der Veröffentlichung des ersten Bandes seines Buches "Gefängnis-Tagebuch" , das am 4. Dezember von Ignatius Press als Paperback veröffentlicht wird. Der Band behandelt die Zeit vom 27. Februar 2019, als er einen Monat bevor der Oberste Gerichtshbof von Victoria seine Verurteilung im Berufungsverfahren bestätigte in Untersuchungshaft genomme n wurde.

Kardinal Pell hat das Wirtschaftssekretariat im Jahr 2017 verlassen, um sich in Australien den fragwürdigen Anschuldigungen wegen sexuellen Mißbrauchs zweier Chorknaben in der Sakristei der Kathedrale von Melbourne im Jah 1996 zu stellen. Nach einem Prozess im Jahr 2018 wurde er in einem zweiten Verfahren einstimmig- zu seches Jahren Gefängnis- veruteilt. Er war 404 Jahre in Haft, bis der Oberste Gerichtshof Australiens ihn am 7. APril dieses Jahres freisprach und er freigelassen wurde.   

In seinem Interview mit dem Register diskutiert Kardinal Pell einige Passagen aus sedinem Tagebuch,  seinen Umgang mit den Wehcselfällen der Gerichtsprozeduren, seine Haltung gegenüber seinem Beschuldiger, dem er von ganzem Herzen vergab, und seine Inspiration durch die Tausende von Unterstützungsbriefen und dasVorbild großer Heiliger, wie dem Hl. Thomas Morus."

 

"Ich denke nicht, daß ich je verzweifvelt bin" sagt er "Sicher gibt es Höhen und Tiefs."
Der Register hat in seiner Wohnung im Vatican mit dem Kardinal gesprochen.

"Eminenz, in Ihrem Tagebuch vermitteln  Sie inen lebhaften Eindruck davon, wie es für Sie war, fälschilcher weise für schuldig befunden und ins Gefängnis gebracht zu werden, aber welche Wirkung erhoffen Sie sich von der Veröffentlichung des Tagesbuchs?"

"Das ist eine gute Frage. Gut, zuerst hoffe ich , den Leuten dabei zu helfen, das Chrsitentum etwas besser zu verstehe, Christen zu  helfen, die sich in einer sehr schweirigen Lage befinden. Ich denke. daß es viele Motive gab, es zu schreiben, nicht zuletzt eine Art Therapie. Es gibt andere Motive, es veröffentlichen zu lassen, was oich nicht getan hätte, wenn sich niemand dafür interessiert hätte. Auch möchte ich dazu beitragen, daß so ewtas  in Australien  so bald niemandem passiert , der zu einer unbeliebten Gruppe gehört, politisch unkorrekte Ansichten hat und von Welle feindlicher Meinungen weggerissen wird."

"In diesen Tagen hören wir als Katholiken oft, daß wir im Westen in eine dunkle Zeit der Verfolgung eintreten, auch wenn das eine weiche Verfolgung ist. Betrachten Sie Ihr Buch als Hilfe damit umzugehen?"

Ich bin immer versucht, ein sentimentaler Optimist zu sein. also hoffe ich [daß die Zeiten] nicht so schlimm sind. Eines der Dinge, die ich sogar im Tagebuch hätte erwähnen können und das mich verblüffte, war die Zahl der Menschen, die mir geschrieben haben- 4000 Briefe aus viuelen katholischen Teilen der Welt fühlten , die so fühlten. Sie haben gefühlt, daß der Druck zunahm. 

Die einzige andere Sache. würde ich sagen. und ich habe ein bißchen darüber nachgedacht. ist , daß niemand irgendeine Verfolgung will, aber Widerstand ist nicht notwendigerweise schlechgt für die Kirche. Tatsächlich haben mit einige Leute geschrieben, die sich von ihrer Religion entfernt hatten und sagten, daß sie über die Art wie ich behandelt wurde, so empört waren. daß sie zum Prkatizieren ihres Glaubens zurückkehrten. "

"Würden Sie sagen, daß es unserer normaler Zustand als Christen ist, verfolgt zu werden, wie manche argumentieren?" 

"Naja, ich bin ein großer Anhänger von [Kaiser] Konstantin. Ich habe große Sympathien für den normalen Menschen, in der Mitte der Straße, nicht fanatisch religiös, und ich würde es vorziehen, wenn die soziologischen Strömungen sie eher zu Gott als von ihm weg tragen würden, zu einer

authentischen Gemeinschaft, einem fairen Spiel für alle, als sie selbstsüchtig ndselig zu machen. "

"Sie haben gesagt,daß Sie jeden Tag geschrieben haben und sich gezwungen haben, das zu tun. Hatten Sie immer die Absicht, Ihre Tagebucheintragungen veröffentlichen zu lassen, oder war das Hauptmotiv Ihre geistige Gesundheit zu bewahren?" 

"Ich habe schon früher solche Tagebücher geschrieben, von denen die meisften nicht ve4röffentlicht wurden, besonders als ich Vorstizender von Caritas-Australien auf Reisen war. Ich war 9 Jahre lang Vorsitzender. Ich bin sehr stolz darauf, damit verbunden gewesen zu sein. Ich war an einigen ziemlich exotischen Orten, deshalb habe ich das aufgeschrieben das ist nie verölffentlicht worden. Mir war bewußt, daß die Leute interessiert sein könnten? Viele Dinge sind im Gefängnis geschrieben worden und werden es immer noch und dennoch- heute-wo immer weniger Leute schreiben- tippen sie ihre Dinge. Viele Gefangene schreiben als Therapie und ich kann das verstehen. Es gibt sechs oder sieben Büßcher von normalen Umfang geschrieben. Ich fand oft, daß es harte Arbeit ist, einen soliden Text zu schreiben, weil ich immer einen Job hatte und das entweder als kleinen Teil des Jobs machen mußte, oder generell in meiner freien Zeit. Aber ich fand es überraschend leicht, zu schreiben, als ich im Gefängnis war. Jetzt denke ich, daß die literarische Form für mich passend ist. Ich habe 13 Jahre lang im Daily Telegraph, der größte Zeitung in Australieneine Wochenkolumne geschrieben- und das ist ein ziemlich ähnliches Genre. Nichtsdestoweniger fand ich es leicht, zu  schreiben.."

" Haben Sie alles mit der Hand geschrieben?"

"Ich habe alles mit der Hand geschrieben"

"Sie haben das Tagebuch mit Details über hren täglichen Aktivitäten und Ihre persönlichen Gedanken , Ihren Gebeten gefüllt., aber was hat das Gefängnisleben Sie insgesamt gelehrt?" 

Was es mich gelehrt hat? Das ist eine gute Frage. Ich denke, daß eines davon ist, daß Chrisltiche "Paket" funktioniert. Ich glaube, es ist wahr,  daß Jesus viele Dinge gelehrt hat. Es sit absolut wahr, daß der Schlüssel zum Leben in den Worten Christi gefunden werden. Ich habe- wie unperfekt auch immer- versucht, seiner Lehre zu folgen. Alles in allem ist es mit gelungen, nicht allzu schlecht daraus hervorzugehen." 

"Welche Gedanken hatten Sie über Leid und Erlösung 

aus eigener Kraft? Haben Sie den ganzen Prozess als eine besondere  und vielleicht privilegierte Art das Leiden zu teilen?"

"Ich denke, daß ich es zu weich und bequem habe, um das als privilegiertes Mittel zu betrachten. Mir war bewußt, daß es eine Chance war und daß ich mich ihr im Chritlichen Glauben nähern sollte. Ich denke, daß ich  das getan habe." 

"Es hat Ihnen Einsicht, tiefere Einsicht ins Leiden vewrschafft, würden Sie sagen?" 

"Ich denke, daß das sicher zutrifft. Ich möchte die Schweirigkeit meiner Situation nicht überschätzen. Ich meine. es war nicht so, als ob ich im Hilton oder im Dorchester oderso gewesen wäre. Besonders i MAP, dem Strafjustizgefängnis (in Melbourne) und der Einzelhaft , in der ich acht oder neun Monate war, einige der Leute dort- waren sehr sehr schwer geschädigt,und gequält, wütend und sehr sehr unglücklich. "

"Konnten Sie sie erreichen"

"Nein, nicht im geringsten ; das konnte man nicht. In viele Fällen -in denen man sie erreichen konnte, indem man zu ihnen stand, ´konnte man ihnen nicht helfen, das war schwere Arbeit. Und die Wärter in dieser speziellen Abteilung, die gut geführt wurde, haben ihre Arbeit gut gemacht."

"Waren manche grausam zu Ihnen , manche Gefangene?"

"Einer hat mich irgendwann angespuckt ... das wird wahrscheinlich in einem späteren Band beschrieben. Ich konnte jedoch hören, wie einige Leute in den Zellen, wie Sie sehen werden, [meinen Namen] ausriefen und mich verurteilten. Manchmal hat mich jemand verteidigt. Ein Langzeitgefangener sagte, es sei das erste Mal, daß er im Gefängnis von einem Priester hörte, der wegen Pädophilie von einigen der Gefangenen verteidigt wurde."

Fortsetzung folgt....

Quelle: NCR, E. Pentin