Nico Spuntoni kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana den 10. Jahrestag der Priesterweihe von drei anglikanischen Bischöfen und ihrer Aufnahme in die Katholische Kirche.
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10 JAHRE SPÄ'TER
"DAS ORDINARIAT FÜR EX-ANGLIKANER, BENEDIKT XVI HAT ES RICHTIG GESEHEN"
Am 15. Januar 2011 wurde das Ordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham errichtet, dazu berufen, jene Gruppen von anglikanischen Hirten und Gläubigen zu vereinen, die die Absicht hatten, sich unter die Autorität des Papstes zu begeben. Das alles war eine Folge der von Benedikt XVI geschriebenen Apostolischen Konstitution Anglicaonrum Coetibus (2009) - die einer der wichtigsten Akte seines Pontifikates geblieben ist.
Am 15. Januar 2011 gab es in der Kathedrale von Westminster nur Stehplätze. Ein "einzigartiger Tag, der einen neuen Schritt im Leben und in der Geschichte der Katholischen Kirche darstellt" so die damalige Predigt vin Kardinal Vincent Nichols, Primas von England und Wales.Der Erzbischof von London begrüßte daher die historische Priesterweihe für 3 ehemalige anglikanische Bischöfe, die beschlossen hatten, ihren Titel, ihr Gehalt und ihre Wohnung aufzugeben, um zusammen mit ihren Familien in voller Gemeinschaft mit der Kirche von Rom begrüßt zu werden.
Die Zeremonie, dank derer John Broadhurst, Andrew Burnham und Keith Newton katholische Priester wurden, wurde wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Dekrets zur Errichtung des Ordinariats unserer Lieben Frau vin Walsingham vollzogen. dazu bestimmt, jene Gruppen von Hirten und Gläubigen zu vereinen, die die Absicht hatten, sich unter die Autorität des Papstes zu stellen.
Mit diesem Dokument folgte die Glaubenskongregation dem, was Benedikt XVI vor wenig mehr als einem Jahr in der Apostolischen Konstitution Anglicanorum Coetibus (4. November 2009) gewollt und geschrieben hatte, bzgl. der Errichtung von Personalprälaturen zum Empfang der Anglikaner, die "mehrmals und nachdrücklich darum gebeten hatten "auch zur vollen Kommunion aufgenommen zu werden und dieser Apostolische Sitz hat ihre Bitte gern entgegen genommen". Diese kanonische Formulierung des Ordinariates die zulassen sollte, die vom Hl. Stuhl approbierten liturgischen Bücher der anglikanischen Tradition zu behalten, ist in der Lage die Elemente der Übereinstimmung dieses Patrimoniums mit dem katholischen zu beweisen.
Anglicanorum Coetibus bleibt einer der wichtigsten Momente des Pontifikates von Benedikt XVI- es ist auch die einzige Gesetzesinitiative, die direkt dem Bereich des ökumenischen Dialogs zugeordnet werden kann. Das Dokument versprach von Anfang an, schwierig zu sein, sowohl wegen der Befürchtungen, daß es den Dialog mit Canterbury gefährden könnte, als auch wegen vorhersehbarer Spekulationen über das heiße Thema des priesterlichen Zölibats. Trotzdem zog Ratzinger es vor, sich nicht an die Realpolitik anzupassen, und wollte die zahlreichen Anfragen berücksichtigen, die zwischen 2006 und 2007 von mehreren episkopalen Bischöfen eingingen, die in eine vollständige Gemeinschaft mit Rom eintreten wollten. Die Apostolische Konstitution kam sicherlich zu einer Zeit, als sich die Risse in der anglikanischen Welt - die bereits in den 1970er Jahren bei der Priesterweihe von Frauen aufgetreten waren - dramatisch in den ultraliberalen Positionen der amerikanischen bischöflichen Komponente und den drohenden Gefahr eines Schisma manifestierten, aber es gab keine Unterstützung für das, was Papst Franziskus "die Versuchung des Triumphes" nennt.
Benedikt XVI blies nicht ins selbe Horn wie der schismatische Wind- trotz seiner Unterstützung für die amerikanischen Bischöfe, die gegen die bischöfliche Ordination eines Homosexuellen für New Hampshire waren und trotz des an ihn gerichteten Briefes von 36 anglikanischen Bischöfen, die von der Times veröffentlicht wurden, in denen sie bekräftigten "den Wert eines universalen Amtes zu erkennen, das der Bischof von Rom in einer wiedervereinigten Kirche ausüben könnte."
Anglicanorum Coetibus war kein Dokument gegen irgendjemanden sondern für etwas anderes, eine von Ratzinger ausgestreckte Hand angesichts eines bestehenden und verbreiteten Bedürfnisses, wie die unmittelbaren Bitten von britischen, australischen und amerikanischen Gruppen um Anwendung der Konstitution zeigten. Die Personalprälatur Unserer Lieben Frau von Walsingham ebnete den Weg für eine Erfahrung, die nach dem Willen Benedikts XVI "ein Segen für die ganze Kirche "sein sollte.
Zum Zeitpunkt der Priesterweihe von Broadhurst, Burnham und Newton wurde - wie es tatsächlich geschah - der bevorstehende Eintritt von 50 Priestern und zwei weiteren anglikanischen Bischöfen erwartet, aber es gab starke Zweifel am Überleben des Ordinariats: der Guardian sprach z.B. von "Verwirrung um die Natur des neuen Ordinariats, die alles möglich macht", weil "es im Moment keine Büros, keine Kirche zum Beten, sehr wenig Geld und - wie er behauptete - ein Vielzahl von Kandidaten zur Überprüfen gibt.".
Als Broadhurst als anglikanischer Bischof von Fulham zurücktrat, sagte er, er erwarte, daß zehnatausende von Priestern dem Angebor des Papstes folgen würden". 10 Jahre nach Gründung von "Unsere Liebe Frau von Walsingham" gibt es zwei weitere Ordinariate in den USA und ein weiteres in Australien, das Unserer Lieben Frau des Kreuzesdes Südens geweiht ist. Die Personalprälatur des Thrones Petri, mit Sitz in Houston, Texas, umfaßt 40 Pfarrgemeinden zwischen den USA und Kanada und hat seit 2015 einen Ordinarius, Msgr. Steven Joseph Lopes, der 2016 von Papst Franziskus zum Bischof geweiht wurde- als erster von drei Ordinarien. In seiner ersten Predigt nach seiner Bischofsweihe sagte Lopes, der zur Zeit der Promulgiereung von Anglicanorum Coetibus persönlicher Sekretär des damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, William Joseph Levada war und deshalb das Dossier sehr gut kannte, sagte, daß die Gläubigen des Ordinariates Nachfahren des "edlen Erbes der englischen Christenheit sind" , die uns dazu gedrängt haben, "die katholische Kommunion mit dem Nachfolger des Hl. Apostel Petrus zu suchen."
Ein Jahrzehnt nach dem Dekret zur Errichtung des ersten Ordinariates und der feierlichen Zeremonie in Westminster irrt man nicht, wenn man bestätigt, daß es keinen Boom gemeinsamer Konversionen zum Katholizismus gegeben hat, die mancher vielleicht Dank Anglicanorum Coetibus gab, sondern daß andererseits das Ziel Benedikts XVI nicht war, sein Reich auszudehnen" wie Kardinal Kasper, Präfekt des Päpstlichen Rates für die Einheit der Völker, damals erklärte, sondern daß er sich darauf beschränkte, großzügig eine Tür zu öffnen, die vorher geschlossen war - für denjenigen, der plante, in volle Kommunion mit der Katholischen Kirche einzutreten, ohne auf das eigene liturgische Erbe verzichten zu müssen..
Die zehnte Kerze, angezündet für die Personalprälatur Unserer Lieben Frau von Walsingham , deren Patron nach Ratzingers Willen der berühmte anglikanische Konvertit, jener Hl. John Henry Newman sein sollte. in dem der aktuelle Papa emeritus "sich selbst wieder erkannte" (sagte Kardinal Saraiva Martins) zeigt, daß die Apostolische Konstitution von vor knapp 12 Jahren wirklich"ein Segen für die ganze Kirche war"
Quelle: N. Spuntoini, LNBQ
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