Mittwoch, 20. Januar 2021

Fr. Hunwicke spricht.....

bei liturgicalnotes auf gewohnt ironische Art über die angebliche Ahnenreihe des neuen us-amerikanischen Präsidenten Joe Biden. Hier geht´s zum Original:  klicken

                                           "JEDE MENGE AZTEKEN" 

In der öffentlichen Presse wird viel über Mr. Bidens Vorfahren geredet. Gott segne ihn an seinem verheißungsvollen Tag! 

Augenschenlich gibt es das Narrativ, daß er von einem Captain George Biden von der Ehrenwerten East India Company abstammt, der nach Indien (Überraschung!) Indien ging und (Wie außerordentlich politisch korrekt) eine Inderin heiratete, Das Problem ist, daß die Archive der Company nichts von einer solchen Person weiß. Es gab einen Captain Christopher  Biden, aber der hatte eine englische Frau. Natürlich könnte er auch in Bigamie gelebt haben, aber würde ihn das nicht in einen kolonialistisches Raubtier und imperialistischen Ausbeuter wehrloser eingeborener Weiblichkeit machen? Falsche Botschaft. 

Die Leidenschaft nordamerikanischer Präsidenten für Genealogie erinnert mich an unsere eigene Tudor-Periode....die Dom Gregory Dix einmal als die Zeit beschrieb, in der England der Herrschaft der Gestapo am nächsten kam. Das Tudor-England war voller neuer Männer und viele von ihnen waren nicht abgeneigt mit den Mitgliedern der Heraldiker-Gilde eine Vereinbarung zu treffen, um....ähm.. ihre Abstammung von großen aber inzwischen ausgestorbenen Familien zu beweisen. Nehmen Sie die Spencers...deren berühmtestes Mitglied die beliebte Diana war. Als sie allmählich die soziale und finanzielle Leiter hinaufkletterten, erhielten die Tudor- Spencers ein erstes Wappen...das weder explizit noch implizit Adel behauptete. Aber als sie noch weiter hinauf gestiegen waren, überredetet sie Clarenceux King of Arms , ihre Abstammung von der mächtigen mittelalterlichen Despencer-Familie zu beweisen ....und ihnen ein neues Wappen zu verleihen, das ihre "Wiederentdeckte" Identität als Juniorzweig der Familie implizierte.

Genealogen und Antiquare waren - fürchte ich- in den Tudor (und Stuart-)Tagen nicht weniger korrumpierbar als einfache Leute. Wenn Sie nächste mal bei einer Party sind, bei der auch ein Mitglied der Heraldiker-Gilde anwesend ist, versuchen Sie sich hinter ihn zu schleichen und zur ´murmeln "Garter Dethick". Sie werden herausfinden, daß ihn das ganz  schwach und zittrig werden läßt. Und ein Tudor-Antiquar (Leland) fuhr in Cornwall herum, grub nette Bücher aus unterdrückten Klöstern aus und sammelte lokale historische Informationen. Eine mittelalterliche katholische cornische Legende hatte ziemlich viel über einen äußerst tyrannischen und hassenswerten Tudor-König zu sagen. Glücklicherweise zeigten Lelands gründlichere und ausgewogenere Recherchen, daß der Tudor ein frommer und gutmütiger Monarch war. Sogar im mörderischen Tudor-England lebte Leland -anders als andere- lange genug, um verrückt zu werden. 


Den genealogischen Ambitionen amerikanischer Präsidenten fehlt es meiner Meinung nach an jeder realistischen Vorstellung. Warum beauftragt dieser nette, alte Gentleman nicht jemanden, der seine Abstammung von Kaiser Montezuma beweist? Das würde ihm eine beneidenswerte First-Nation-Familiengeschichte geben....und es würde ihm ermöglichen, zu erklären, daß seine Haltung gegenüber dem Töten von Babys ein kultureller Spiegel des einfachen, unverdorbenen, indigenen Amerikas ist, das existierte, bevor die kolonisierenden Spanier und ihr pro-Life-Klerus den ganzen Spaß verdarben. 

Ich glaube, daß Montezuma einmal an einem einzigen Tag 80.000 Menschen opferte, Ich weiß, daß das gegen die heutigen Abtreibungsstatistiken (sowohl in Britannien als auch in Amerika) wenig ist, aber es zeigt eine verblüffende Kombination von logistischem Geschick und ideologischer Entschlossenheit,  die sogar bei der vorgesehenen Kamala Neid hervorrufen könnte. 

Biden wird sich nicht wünschen, bei der Prüfung, vor die die Geschichte ihn stellt, zu versagen. 

Was wäre das Aztekische für "lang lebe der Präsident" ? 

Quelle: Liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke 

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