In seiner heutigen Kolumne kommentiert A. Gagliarducci in "Monday in the Vatican" den aktuellen Stand der Kurienreform.
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"PAPST FRANZISKUS UND DIE UNVOLLENDETE REFORM"
Ohne Ankündigung des offiziellen Bulletins hat Papst Franziskus eine kleine Reform durchgeführt, die eine bedeutende Wirkung haben könnte: er hat für die drei neu gschaffenen Dikasterien zu deren Mitgliedern außer den Kardinälen und Erzbischöfen auch Laien ernannt. Das ist eine kleine Sache, weil es in einigen Dikasterien schon vorher Laien gab. Es kann aber von einigem Einfluss sein,
Laut Pastor Bonus reguliert die derzeitige Konstitution die Funktionen und Pflichten der Kurien-Organisationen, "die ordentlichen Mitglieder sind Kardinäle und Bischöfe". Und das, während zugestanden wird, daß "gemäß der besonderen Natur einiger Dikasterien, zu den Kardinälen und Bischöfen Kleriker und andere Gläubige hinzukommen können." Pastor Bonus betont auch, daß Mitglieder "die unter den in Rom weilenden oder außerhlab der Statd wohnenden Kardinälen ausgewäwhlt, werden. denen einige Bischöfe. besonders diözesane, hinzugefügt werden, die über spezielle Expertisen für die Themen verfügen, die dort bearbeitet werden; abhängig von der Natur der Dikasterien können auch einige Kleriker und andere christliche Gläubige in diese heiligen Ränge aufgenommen werden, unter der Bedingung, daß die Leitung und Macht denjenigen mit den Hl. Weihen vorbehalten bleibt."
Blättert man durch das Päpstliche Jahrbuch (Annuario Pontificio) sieht man, daß die alten Kongregationen und die alten Päpstlichen Räte von der Kurienreform noch unberührt geblieben sind. Aber nicht die bereits, schon bevor die Reform umgesetzt wurd, geschaffenen drei Abteilungen: der Rat für Laien, Familie und Leben, der Rat für Integrale Menschliche Entwicklung und die Abteilung für Kommunikation.
In den drei gebildeten Dikasterien, wurden die alten Päpstlichen Räte verschmolzen, die Laien beschäftigen konnten. Aber Papst Franziskus´ Entscheidung könnte etwas bei der Mitgliedschaft der Dikasterien verändern.
Das Verblüffende daran ist, daß diese neuen Entscheidungen nicht bekannt gemacht wurden, Wenn der Papst einen Kardinal in ein Dikasterium der Kurie aufnimmt (alle Kardinäle gehören zu einem oder mehreren Dikasterien) wird das im Bulletin des Pressebüros des Hl. Stuhls angekündigt. Das gleiche passiert, wenn der Papst die Berater der Dikasterien der Kurie ernennt, d.h. jener, die den Dikasterien bei bestimmten Problemen helfen.
Die Integration von Laien in die Mitglieder der neuen Dikasterien wurde nur bekannt, als ihre Namen im Päpstlichen Jahrbuch veröffentlicht wurden, im Grunde dem Who is who des Vaticans, das jedes Jahr veröffentlicht wird. Im Jahrbuch werden nicht nur die Vaticanischen Dikasterien aufgeführt, sondern auch alle Kontakte der Dikasterien, die Namen der Beschäftigten, die dort arbeiten und sogar die Msgri aus aller Welt.
Laut Pastor Bonus gibt es in der Römischen Kurie zwei Arten von Organismen: Kongregationen und Päpstliche Räte. Erstere - wirkliche Leitungkörperschaften werden immer von einem Kardinal geführt. Letztere können einen Erzbischof als Vorsitzenden haben. Die Bischofsweihe wurde immer als notwendig angesehen, weil die Notwendigkeit bestand, daß die führenden Mitarbeiters des Papstes mit ihm in kollegialem Verhältnis stehen. Weil der Papst der Bischof von Rom ist. folgt daraus, daß man zumindest Bischof sein muß, um mit dem Papst auf kollegialer Ebene zu agieren. Das gleiche gilt für die Mitglieder der Dikasterien.
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